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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Während <strong>im</strong> Saarland bereits in den 1970er Jahren eine Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur einsetzte, waren<br />

1987 in Völklingen <strong>im</strong>mer noch 48% aller Beschäftigten <strong>im</strong> Montansektor tätig und 87% aller Industriebeschäf-<br />

tigten. Auch der Dienstleistungssektor konnte in Völklingen nicht von der saarlandweiten Entwicklung profitie-<br />

ren. 1990 betrug der Anteil der Dienstleistungsbeschäftigten <strong>im</strong> Saarland bereits 48,3 %, wohingegen in Völk-<br />

lingen nur 29,7 % der Beschäftigten <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich tätig waren. Aber auch hier war das Saarland<br />

gegenüber dem Bundesdurchschnitt in der Entwicklung zurück geblieben. Trotz positiver Entwicklung des<br />

Dienstleistungssektors hatte sich 1990 der Abstand zum Bund vergrößert (Saarland:+12,8%, Bund:+17,8%). Der<br />

Schwerpunkt der Beschäftigung <strong>im</strong> tertiären Sektor lag in den nicht-technischen Dienstleistungen, wohingegen<br />

die Know-how-intensiven, wirtschaftsnahen Dienstleistungen <strong>im</strong> Vergleich zum Bund noch <strong>im</strong>mer unterreprä-<br />

sentiert waren. 133 Auch hier stellte sich die Situation in Völklingen noch dramatischer dar, da ein ausgeprägter<br />

Mangel an Branchen auf der Basis innovativer Schlüsseltechnologien zu verzeichnen war (und ist).<br />

Die Arbeitslosigkeit erreicht in den 1980er Jahren eine Quote von 18,7% (Höhepunkt 1986). Bis 1991 sank die<br />

Quote mit 10,3% wieder auf annähernd Saarlandniveau (8,2 %), um dann allerdings wieder bis zum Jahr 2004<br />

auf 17% anzusteigen. In Völklingen kommt noch erschwerend hinzu, dass die gravierenden Arbeitsplatzverluste<br />

der Stahlindustrie kaum durch neue Arbeitsplätze in anderen Branchen ausgeglichen werden konnten. Der<br />

Rückgang der Arbeitsplätze wirkte sich auch massiv auf die Bevölkerungszahl aus. Betrug sie 1970 noch rd.<br />

50.000 Einwohner, so lebten 1990 nur noch rd. 44.000 Einwohner in Völklingen. Im Jahr 2005 sank die Ein-<br />

wohnerzahl erstmals auf unter 41.000. Aktuelle Prognosen gehen von einem Bevölkerungsrückgang auf 34.000<br />

Einwohner <strong>im</strong> Jahr 2030 aus. Hinzu kommt, dass die Wirtschaftskraft der Stadt Völklingen bereits zum Zeit-<br />

punkt der Erstellung des Wirtschaftsstrukturgutachtens 1992 deutlich unter dem Niveau vergleichbarer Städte<br />

lag. Hier macht sich die Abhängigkeit der Stadt von einem Wirtschaftssektor bemerkbar. 134 Erst <strong>im</strong> Jahr 2005<br />

konnte die Stadt Völklingen wieder auf Gewerbesteuereinnahmen aus der Stahlindustrie zurückgreifen.<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

Entwicklung der Einwohner und<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in<br />

Völklingen<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

66<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Einwohner Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

Abb. 8: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und Einwohner, Quelle: eigene Darstellung,<br />

Daten Stadt Völklingen<br />

133 ebenda. In der Zwischenzeit wurde besonders <strong>im</strong> universitären Bereich durch die Gründung verschiedener Institute und<br />

Gründung des Science Park versucht, diese Lücke zu schließen.<br />

134 ebenda

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