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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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fristige Orientierung der gesamtstädtischen Entwicklung entgegengetreten werden kann und nicht durch isolierte<br />

Projekte, kurzfristige Aktionsprogramme oder Maßnahmen einzelner Fachpolitiken. 192<br />

Die Finanzkrise der Landes- und Kommunalhaushalte zwingt zu einer Bündelung aller zur Verfügung stehenden<br />

finanziellen Ressourcen und Programmen, die auf Grundlage der Konzepte und koordiniert <strong>zwischen</strong> verschie-<br />

denen Fördergebern erfolgen muss. Dies betrifft vor allem die Bereiche Soziales, Wohnen, Städtebau, Beschäfti-<br />

gung, Wirtschaft, Verkehr und Umwelt unter politischen, organisatorischen, planerischen und finanziellen<br />

Aspekten. Das Programm Soziale Stadt ist ein schon seit Jahren etabliertes Programm indem sowohl investive<br />

als auch nichtinvestive Maßnahmen <strong>im</strong> Rahmen eines integrierten Konzeptes in einem festgelegten Gebiet<br />

durchgeführt werden unter finanzieller Beteiligung unterschiedlicher Fachressorts und Fördergeber. 193<br />

Das Bund-Länder-Programm zur Förderung von Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale<br />

Stadt hat mit seiner bundesweiten Einführung 1999 eine Neuorientierung in der deutschen <strong>Stadtentwicklung</strong>spo-<br />

litik eingeleitet. Obwohl es ein Programm des Besonderen Städtebaurechts ist und als solches auch <strong>im</strong> Rahmen<br />

des EU-Anpassungsgesetztes in das BauGB aufgenommen worden ist, steht nicht mehr der bauliche Aspekt <strong>im</strong><br />

Vordergrund, sondern die Frage, wie in Niedergang befindliche Stadtteile durch integratives Handeln in sozialer,<br />

wirtschaftlicher, kultureller und städtebaulicher Hinsicht stabilisiert und aufgewertet werden können. 194<br />

6.2 Aktuelle Anforderungen an die <strong>Planung</strong>spraxis<br />

Durch die Veränderungen in den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unter denen sich<br />

die Raumplanung abspielt, werden neue Methoden und Instrumente der <strong>Planung</strong> notwendig, bzw. müssen die<br />

bestehenden Methoden und Instrumente überprüft werden. Die Raumplanung befindet sich in einem Umbruch,<br />

ist auf der Suche nach Antworten auf die Veränderungen, die die Globalisierung der Finanz- und Güterströme<br />

und des Informationsaustausches, die Europäisierung von Politik und Recht, der Strukturwandel von Staat und<br />

Gesellschaft sowie die fortschreitende Überlappung von Aktivitäten der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und<br />

der Bürgerschaft mit sich bringen. Daraus ergeben sich steigende Anforderungen an gemeinschaftliche Problem-<br />

lösungsstrategien.<br />

195 196<br />

Es erscheint erfolgversprechend, wenn die Raumplanung nicht mehr durchgängige Entscheidungen auf Vorrat<br />

trifft, sondern realistische <strong>Planung</strong>s- und Entscheidungsansätze wählt, die sich dem rasanten gesellschaftlichen<br />

Wandel anpassen können und auf Realisierung angelegt sind. 197 Die jeweilige Taktik muss zusammen mit den<br />

gewählten Methoden und Instrumenten ständig überprüft und auf sich wandelnde Situationen angepasst werden.<br />

Hierzu ist die Möglichkeit der Beweglichkeit der Planenden notwendig, die am besten dadurch erreicht wird,<br />

dass die Handlungen schrittweise erfolgen. So ist eine Korrektur der eingeschlagenen Richtung rechtzeitig<br />

möglich. Eine pragmatische Gliederung für derartige Arbeitsprogramme kann aus folgenden Elementen beste-<br />

192<br />

Städtebaulicher Bericht, 2004, a.a.O.<br />

193<br />

ebenda<br />

194<br />

ebenda<br />

195<br />

E. Ritter, 1998, a.a.O<br />

196<br />

zum Thema Geschichte der Stadterneuerung siehe auch: Klaus Selle, Brigitte Karhoff, Rolf Foessler (Hrsg.), Stadt<br />

Erneuern! Eine Ringvorlesung, Dortmunder Beiträge zur Raumplanung, IRPUD, Band 47, Dortmund 1988<br />

197<br />

ebenda<br />

114

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