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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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7.3 Funktionsweise NSM unter Schrumpfungsbedingungen<br />

Die <strong>im</strong> vorherigen Kapitel dargestellten Grundzüge des Neuen Steuerungsmodells lassen erwarten, dass<br />

schrumpfende Städte bei einer vollständigen Implementierung des erweiterten NSM einen besondern Nutzen aus<br />

der <strong>Verwaltung</strong>smodernisierung ziehen können:<br />

Gerade schrumpfende Städte sind einem besonders hohen Kostendruck ausgesetzt. Gleichzeitig wächst aber die<br />

Notwendigkeit, verstärkt Bürgerengagement einzufordern, d.h sowohl der Partizipationsansatz als auch der<br />

Ansatz, den Bürger als Kunden anzusehen und damit die Stärkung des Qualitätsanspruches für die Leistungen<br />

der <strong>Verwaltung</strong> müssen intensiviert werden.<br />

Der <strong>Stadtentwicklung</strong> kommt hierbei eine besondere Aufgabe zu, nämlich die Auswirkungen des demografi-<br />

schen Wandels mit seinen ökonomischen, sozialen und flächen- und infrastrukturrelevanten Folgen zu ermitteln,<br />

strategisch-konzeptionell aufzubereiten und Handlungsleitlinien für eine zukunftsfähige <strong>Stadtentwicklung</strong> zu<br />

erarbeiten.<br />

Die Veränderungen, die durch dieses neue <strong>Verwaltung</strong>smodell entstehen, betreffen jede <strong>Verwaltung</strong>seinheit und<br />

jedes Ressort. Gerade bei Städten <strong>im</strong> Strukturwandel steht die Gestaltung einer strategischen Steuerung <strong>im</strong><br />

Vordergrund der Umstrukturierung, um die unterschiedlichen <strong>Stadtentwicklung</strong>saspekte zu koordinieren und die<br />

Abhängigkeiten <strong>zwischen</strong> den Bereichen Ökonomie, Soziales, Bildung, Arbeit, <strong>Planung</strong> und Ökologie ressort-<br />

übergreifend vernetzen zu können.<br />

Der <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung kann damit eine besondere Funktion <strong>im</strong> Rahmen der strategischen Steuerung<br />

zukommen. Dies bedeutet aber auch eine herausgehobenere Stellung innerhalb der <strong>Verwaltung</strong> für die Stadtent-<br />

wicklungsplanung. In dieser Hinsicht kann die <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung wichtiger Bestandteil eines strategi-<br />

schen Controllings in der <strong>Verwaltung</strong> sein und hierbei für die <strong>Verwaltung</strong>sspitze, z.B. in Form eines ihm unmit-<br />

telbar zugeordneten Fachbereiches konzeptionelle und strategische Beratungsleistungen erbringen.<br />

Es entsteht zunächst der Eindruck, dass mit dieser Hervorhebung der <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung wieder eine<br />

Annäherung an die <strong>Planung</strong>seuphorie der 1960er Jahre erfolgt. Die Erfahrungen, die in dieser Zeit mit der<br />

traditionellen <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung gesammelt wurden, helfen dabei, die Unflexibilität dieses <strong>Planung</strong>smo-<br />

dells, sich nur schwer an ändernde Rahmenbedingungen anpassen zu können, zu vermeiden. Meyer zum Alten<br />

Borgloh sprich sogar von einer Renaissance der <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung, indem die <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung<br />

in Form einer strategischen Entwicklungsplanung die Wettbewerbsfähigkeit und die Lebensqualität von Städten<br />

aktiv fördern kann und die negativen Auswirkungen sozioökonomischer Trends gemindert werden können. Er<br />

sieht die strategische Entwicklungsplanung dem perspektivischen Inkrementalismus und der traditionellen<br />

Entwicklungsplanung überlegen, da es ihr gelingt, integrative <strong>Stadtentwicklung</strong>sstrategien trotz der Veränderung<br />

von Rahmenbedingungen flexibel, aktiv und zielorientiert voranzutreiben. Sie stellt nicht nur ein räumliches<br />

Leitbild dar, sondern ist auch ein Orientierungsrahmen für die Kooperation aller öffentlicher und privater Akteu-<br />

re. Der Erfolg einer strategischen Entwicklungsplanung ist abhängig von der Stabilität und Durchsetzungskraft<br />

auch über mittelfristige <strong>Planung</strong>szeiträume hinaus. Neben einer intensiven Kommunikation mit der Bürgerschaft,<br />

Akteuren und Interessengruppen ist der Rückhalt der <strong>Planung</strong> in der Politik und <strong>Verwaltung</strong> von erheblicher<br />

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