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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Das operative Controlling beschäftigt sich mit kurz- und mittelfristigen Zeiträumen und wird auf der Ebene der<br />

einzelnen Fachbereiche vorgenommen, indem interne und externe Einflüsse erfasst werden, die eine Zielerrei-<br />

chung gefährden. 579<br />

In größeren Kommunen wird neben einer zentralen Controllingstelle auch den einzelnen Geschäftsbereichen ein<br />

dezentrale Controllingstelle zugeordnet. Die zentrale Controllingstelle hat eine Beratungsfunktion gegenüber der<br />

<strong>Verwaltung</strong>sspitze und ist perspektivisch von strategischer Art, d.h. sie ist auf die Gesamtverwaltung und längere<br />

Zeiträume bezogen. Weitere Contollingfelder innerhalb einer <strong>Verwaltung</strong> können sein: Projektcontrolling, bei<br />

einmaligen oder zeitlich begrenzten Vorhaben, Finanzcontrolling, Vermögenscontrolling, Investitionscontrol-<br />

ling, Beschaffungscontrolling, Controlling in der Informationsverarbeitung, Beteiligungscontrolling. 580<br />

In der <strong>Stadtentwicklung</strong> kann bei der innovationserzeugenden projektorientierten Arbeit für Einzelmaßnahmen<br />

das Projektcontrolling ein wichtige Rolle spielen, indem es Teil einer Prozessevaluation wird.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Das Neue Steuerungsmodell hat auch die verbesserte Außenwirkung der Kommune durch mehr Bürgerservice<br />

als Ziel. Mit Hilfe eines umfassenden Qualitätsmanagementsystems soll über die Definition von Qualitätsmerk-<br />

malen für alle Produkte und Leistungen das <strong>Verwaltung</strong>shandeln kundenorientiert, produktorientiert, prozessori-<br />

entiert und mitarbeiterorientiert sein. Die Aufgabe einer Qualitätskontrolle kann sich somit auf die Produktions-<br />

faktoren, den Produktionsprozess selbst oder die Produkte beziehen. Ein Beispiel für eine Qualitätsmanagement-<br />

system ist das Total Quality Management, bei dem die Qualität in den Mittelpunkt des <strong>Verwaltung</strong>shandelns<br />

gestellt wird, um die Kundenzufriedenheit zu garantieren. 581<br />

Bürgerkommune<br />

In Erweiterung des Neuen Steuerungsmodells, in der die BürgerInnen nicht nur als KundInnen, sondern als<br />

AkteurInnen innerhalb einer lokalen Demokratie angesehen werden, entstand auf kommunaler Ebene das Leit-<br />

bild der Bürgerkommune. Es beruht u.a. auf der Einsicht, dass <strong>im</strong> Rahmen des Gewährleistungsstaates nicht alle<br />

Leistungen durch die Kommune selbst erbracht werden können, sondern dass sich bei der Erfüllung vieler<br />

Aufgaben um „Gemeinschaftsaufgaben <strong>zwischen</strong> Staat und Bürger“ handelt. Hierzu bedarf es einer Koordination<br />

verschiedener Akteure des öffentlichen, privatwirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Sektors <strong>im</strong> Sinne einer<br />

Good Governance, die auf kommunaler Ebene dem Begriff Urban oder Local Governance entspricht. In diesem<br />

Sinne ist der Begriff der Bürgerfreundlichkeit und Kundenorientierung <strong>im</strong> Neuen Steuerungsmodell um ein<br />

Konzept der demokratischen Legit<strong>im</strong>ation von Bürgerengagement zu ergänzen. Dies führt nicht nur zu einer<br />

Erhöhung der Rationalität und Qualität des <strong>Verwaltung</strong>shandeln, sondern schafft Legit<strong>im</strong>ation, Akzeptanz von<br />

<strong>Planung</strong>en und Entscheidungen und Identifikation der Akteuere mit dem <strong>Verwaltung</strong>shandeln. 582<br />

579 ebenda<br />

580 ebenda<br />

581 C. Gladow, Instrumente einer kommunalen Qualitätspolitik und ihre Anwendung, in: Baunack-Bennefeld, Elsenbroich,<br />

Gladow, Kutz, Schmidt, Steffen, Weidemann, <strong>Verwaltung</strong>smodernisierung / Neue Steuerungsmodelle – Darstellung, Wiesbaden<br />

2006, Kapitel 6<br />

582 Hermann Hill, Urban Governance und Lokale Demokratie, in Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR, Urban<br />

Governance, Informationen zur Raumentwicklung, Heft 9/10.2005<br />

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