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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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<strong>Verwaltung</strong>smodernisierung<br />

Da die Städte kaum Einfluss auf die privatwirtschaftlichen Tätigkeiten haben und auch den Stadtumbau nur in<br />

begrenztem Maße finanziell alleine tragen kann, besteht die Möglichkeit zu einer nachhaltigen und zukunftorien-<br />

tierten <strong>Stadtentwicklung</strong> <strong>im</strong> umfassenden Sinne zu kommen, indem schrumpfende Städte die Rahmenbedingun-<br />

gen für wirtschaftliches Handeln so gestalten, dass ein günstiges Investitionskl<strong>im</strong>a verbunden mit einem Image-<br />

wandel geschaffen wird. Unterlassen von <strong>Planung</strong> oder laissez-faire führt zu einer sich verstärkenden Abwärts-<br />

dynamik mit allen sozialen, ethnischen und städtebaulichen Konsequenzen. Hierzu gehört neben der<br />

planerischen <strong>Stadtentwicklung</strong>svision, die sich durch das reale Handeln als verlässlich zeigt, auch der Umbau<br />

der <strong>Verwaltung</strong> hin zu einem echten Dienstleister mit einem effektiven Stadtmanagement <strong>im</strong> Sinne eines Urban<br />

Governance.<br />

Die <strong>Verwaltung</strong> ist mit ihrer hoheitlichen Aufgabe der Stadtplanung und -entwicklung verantwortlich für die<br />

fachlichen Aspekte der <strong>Planung</strong>. Neben der Frage nach der Verantwortung auf der personalen Ebene, der sich<br />

jeder Planer und jede Planerin stellen muss, stellt sich die Frage nach der Verantwortung auf der Ebene der<br />

institutionellen Strukturen, aus denen sich wesentliche Bedingungen und Folgen des individuellen Handelns<br />

jedes Akteurs sowohl innerhalb als auch außerhalb der <strong>Verwaltung</strong> ergeben. 636 Innerhalb der <strong>Verwaltung</strong> bein-<br />

haltet dies u.a. die Vernetzung der Fachressorts, da ohne Aufhebung des Ressortgedankens die vielfältigen<br />

Verflechtungsbereiche, die der demographische Wandel generiert, nicht ihrer Bedeutung entsprechend zu einer<br />

gemeinsamen, abgest<strong>im</strong>mten Entwicklungsstrategie verknüpft werden können. Das Neue Steuerungsmodell<br />

bietet über den Einsatz eines strategischen Steuerungselementes die Möglichkeit, die einzelnen Fachressorts <strong>im</strong><br />

Hinblick auf gesamtstädtische Entwicklungsaspekte zusammenzuführen, um so der kommunalen Verantwortung<br />

nach einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Entwicklung gerecht zu werden.<br />

Urban Governance in Verknüpfung mit dem Neuen Steuerungsmodell kann gerade in schrumpfenden Städten zu<br />

einem neuen Stadtpolitikmodell werden, dass zum einen auf die <strong>Verwaltung</strong> selber wirkt, indem eine schlankere<br />

<strong>Verwaltung</strong> effektiv und vernetzt arbeitet, aber auch die Bürgerschaft, gesellschaftliche und ökonomische Akteu-<br />

re in die Entwicklung und Gestaltung einer zukunftsfähigen Stadt aktiv mit einbezogen werden und so trotz der<br />

Auswirkungen des demografischen Wandels eine aktive Teilhabe an der „politischen Stadt“ ermöglicht wird.<br />

Der Stadt selber kommt als Ort der Orientierung und Integration wieder eine neue Bedeutung zu, auch <strong>im</strong> Sinne<br />

der Europäischen Stadt als Entfaltungsraum der städtischen Bürgergesellschaft.<br />

Aufgrund der demografischen Entwicklung können aus einem positiven Imagewechsel resultierende Wachs-<br />

tums<strong>im</strong>pulse jedoch <strong>im</strong> besten Fall die Abwanderungstendenzen durch ein besseres Arbeitsplatzangebot abfla-<br />

chen. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung mit einem Sterbeüberschuss kann auch durch eine günstigere<br />

wirtschaftliche Entwicklung kaum aufgefangen werden. Es stellt sich daher die Frage, ob in Zukunft die Städte<br />

noch alle Angebote <strong>im</strong> Infrastrukturbereich darstellen können und auch wenn nicht alle freiwilligen Angebote<br />

von bürgerschaftlichen Initiativen übernommen werden können. Es ist daher <strong>im</strong> Einzelfall zu untersuchen, ob<br />

636 vgl. M. Vogt, in: M. Lendi, K. Hübler, Ethik in der Raumplanung, 2004, a.a.O.; vgl. Kapitel 3.1<br />

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