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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Die Notwendigkeit des Einsatzes von Kommunikationsinstrumenten in Stadtplanungs- und <strong>Stadtentwicklung</strong>s-<br />

prozesse ist unbestritten. Gleichwohl bedarf es einer sorgfältigen Auswahl der Methode bzw. des Instrumentes,<br />

wobei die Initiatoren des Prozesses sich zu Anfang darüber <strong>im</strong> Klaren sein müssen, welche Aufgaben und Ziele<br />

verfolgt werden, wer die zu beteiligenden Akteure sind, welche Ressourcen vorhanden sind und welche Vorge-<br />

hensweise am geeignetsten ist. Dabei müssen echte Mitwirkungschancen bestehen und der <strong>Planung</strong>sprozess noch<br />

offen sein, wenn eine Beteiligung sinnvoll sein soll. 494<br />

Denn die Gründe für ein Engagement in einem <strong>Planung</strong>sprozess sind heute vielfach nicht mehr in einer altruisti-<br />

schen Pflichterfüllung zu suchen. Engagierte BürgerInnen suchen sich die Themen und Ziele, die sie unterstüt-<br />

zen wollen selber aus oder sind persönlich von der <strong>Planung</strong> betroffen. Deshalb ist ihnen persönlicher Bezug und<br />

Autonomie <strong>im</strong> Handlungsfeld wichtig, was unter den o.g. Bedingungen am ehesten zu erfüllen ist. 495<br />

6.11.4 Beteiligungsmodelle<br />

Eine zentrale Grundlage lokaler Demokratie ist die Übernahme von Mitverantwortung und Einmischung in das<br />

lokale Geschehen. Die Kommunalpolitik ist daher gefordert, den BürgerInnen stärker Verantwortung zu übertra-<br />

gen und Gelegenheitsstrukturen zur Mitarbeit zu schaffen. Die hierzu notwendigen kommunikativen Prozesse<br />

sind in der Regel themenspezifisch, projektorientiert und temporär angelegt und basieren wesentlich auf der<br />

intensiven Zusammenarbeit einer kleinen, überschaubaren Gruppe. 496 Die Auswahl einer geeigneten Beteili-<br />

gungsmethode durch die Suche nach bedarfs- und situationsgerechte Gemeinsamkeit <strong>im</strong> Partizipationsprozess<br />

wird durch eine Reihe von Entscheidungshilfen erleichtert. Kommunikationsprozesse sind in folgende pr<strong>im</strong>äre<br />

Funktionen gliederbar: Informieren, Beteiligen und Kooperieren. Für jede Funktion steht ein breites Spektrum an<br />

Formen, Verfahren, Methoden und Techniken zur Verfügung, die hier an einigen Beispielen dargestellt werden<br />

sollen. 497<br />

Informieren<br />

Hierunter wird zum einen die Information der Planenden über die Einstellung, das Wissen und das Verhalten der<br />

BürgerInnen verstanden, aber auch die Information der BürgerInnen über aktuelle <strong>Planung</strong>sabsichten. Das<br />

Erkunden von Interessen und Meinungen kann in Form von schriftlichen Befragungen, Interviews 498 , aktivieren-<br />

de Befragungen 499 und ein Beschwerdemanagement erfolgen. Für die Information der BürgerInnen stehen heute<br />

die elektronischen Medien zur Verfügung, um per Internet Informationen bereitzustellen, die vorwiegend vom<br />

Empfänger abgefragt werden. Unter die Formen der E-Information fallen besonders Internetseiten mit allgemei-<br />

493<br />

P.Apel, a.a.O.<br />

494<br />

A.Bischoff, K.Selle, H.Sinning, 2005, a.a.O<br />

495<br />

ebenda<br />

496<br />

A. Reinert, Bürger(innen)beteiligung als Teil der lokalen Demorkratie, in: Praxis Bürgerbeteiligung, Ein Methodenhandbuch,<br />

Bonn 2003, S. 33-41<br />

497<br />

Bischoff, Selle, Sinning, 2005, a.a.O<br />

498<br />

s.a. M. Schophaus, H. Dienel, Die Bürgerausstellung, in: A. Ley, L. Weitz (Hrsg) Praxis Bürgerbeteiligung, S. 83-89, Im<br />

Rahmen einer Bürgerausstellung wird in Form von Interviewausschnitten und Fotografien der BürgerInnen, die Einstellungen,<br />

Ziele und Motivationen der BürgerInnen dargestellt.<br />

217

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