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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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nung auch zum Thema Genderbelange muss mit in die Abwägung einbezogen werden. Das heißt aber nicht, dass<br />

sie auch berücksichtigt werden müssen. 484 Deshalb gilt es, diese Belange tatsächlich in die <strong>Planung</strong> bzw. <strong>im</strong><br />

<strong>Planung</strong>s- und Beteiligungsprozess umzusetzen, wenn man den Gleichstellungsgrundsatz auch in der <strong>Planung</strong><br />

ernst n<strong>im</strong>mt. Dazu gehört insbesondere auch die Information der Planenden über die geschlechtsspezifischen<br />

Belange und die Möglichkeiten der Einbringung der Fraueninteressen vor Ort. Gender Mainstreaming setzt auf<br />

die Beteiligung aller an einer Entscheidung beteiligten Personen. Gender Mainstreaming ist die Strategie, um<br />

geschlechtsspezifische Ausgangspositionen und Folgen einer Maßnahme zu best<strong>im</strong>men. Wird eine Benachteili-<br />

gung von Frauen festgestellt, so greift das klassische Instrumentarium der Frauenförderpolitik, es kann aber auch<br />

zu spezifischen Maßnahmen für Jungen oder Männer führen. 485<br />

Das Bundesministerium für Verkehr, Bauen und Wohnen hat ein Forschungsvorhaben in Auftrag gegeben, das<br />

sich <strong>im</strong> Rahmen des ExWoSt-Forschungsfeldes „Gender Mainstreaming <strong>im</strong> Städtebau“ mit der Fragestellung<br />

beschäftigt, wie die unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen und Männern <strong>im</strong> Städtebau besser berück-<br />

sichtigt werden können. Ziel ist es, übertragbare Verfahrensschritte zur systematischen Steuerung von Stadtent-<br />

wicklung, -planung und Städtebau unter Gender-Aspekten zu erarbeiten. 486 Um eine praktikable Arbeitshilfe für<br />

alle Kommunen zur Verfügung zu stellen wurde <strong>im</strong> Rahmen des Forschungsvorhabens ein Ziel- und Indikato-<br />

rengerüst erarbeitet, das in verschiedenen städtebaulichen Handlungsfeldern den notwendigen Vermittlungspro-<br />

zess zu systematisieren und transparenter zu gestalten, um Unterschiede in den Lebensqualitäten der Geschlech-<br />

ter sichtbar zu machen und um Handlungsbedarfe, aber auch Erfolge aufzuzeigen. Dies gilt besonders für die<br />

drei aktuellen Handlungsfelder des Städtebaus: Stadtumbau, Suburbanisierung und Partizipation. 487 Im Ergebnis<br />

werden für die Etablierung des Gender Mainstreamings in das <strong>Verwaltung</strong>shandeln folgende inhaltlichen und<br />

prozessualen Anforderungen als Erfolgskriterien festgestellt:<br />

• Fordern und fördern<br />

Gender Mainstreaming muss nicht nur gefördert werden, sondern durch explizite Formulierung von<br />

Gender-Zielen in Förderprogramme auch gefordert werden.<br />

• Überzeugte und konsequent handelnde Führungskräfte (Top-down)<br />

Gender mainstreaming muss zunächst in einem top-down-Prozess <strong>im</strong>plemtiert werden. Besondere Be-<br />

deutung kommt dabei der fördernden Funktion von Akteuren in Führungspositionen zu.<br />

• Engagierte und kompetente Akteure in der <strong>Verwaltung</strong> und als externe Auftragnehmer (Bottom-up)<br />

Im weiteren Verlauf muss dieser Prozess durch einen bottom-up-Prozess ergänzt werden, für den enga-<br />

gierte Akteure in der <strong>Planung</strong>sverwaltung notwendig sind. Das Thema muss breit in die <strong>Verwaltung</strong><br />

verankert werden und nach innen/außen und oben/unten kommuniziert werden.<br />

• Definition politischer und projektbezogener Ziele<br />

484 M.-L. Wallraven-Lindl, Gender Mainstreaming <strong>im</strong> Bauplanungsrecht, in: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung<br />

(Hrsg.), ExWoSt-Informationen Gender Mainstreaming <strong>im</strong> Städtebau, 26/3 – 11/ 2005, S. 17-22<br />

485 G.Scheithauer, Zum Stand der Implementierung von Gender Mainstream in die Arbeit der Bundesregierung in: Bundesamt<br />

für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg), ExWoSt-Informationen, Gender Mainstreaming <strong>im</strong> Städtebau, 26/2 – 5/ 2005,<br />

S. 16-18<br />

vgl. auch den aktiven Beitrag zur Verankerung und Umsetzung des Gender Mainstreamings <strong>im</strong> Rahmen einer Leitbildentwicklung<br />

„Städteregion Ruhr 2030“ durch das Frauennetzwerk Ruhrgebiet, in: U.Greiwe, S. Kelp-Siekmann, Gender<br />

Mainstreaming – Leitlinie auch in regionalen Prozessen, in: Raumplanung, Dez. 2005, S. 259-260<br />

486 B. Adam, E.Bergmann, Gender Mainstreaming – Der andere Blick, in: BBR, ExWoSt-Informationen 26/2, a.a.O, S. 2<br />

487 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR, ExWoSt-Forschungsfeld „Gender-Mainstreaming <strong>im</strong> Städtebau,<br />

http://www.bbr.bund.de/exwost/forschungsfelder/029_themen.html , Zugriff: 19.07.05, 15:00, s.a. BBR (Hrsg.), Städtebau<br />

für Frauen und Männer, Werkstatt:Praxis, Heft 44, vgl. Kapitel 6.5.<br />

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