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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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neuer Wohnbauflächen erfolgen muss, da sich ansonsten Zu- und Wegzüge gegenseitig aufheben. Im Modell B<br />

wurde von einer größeren Bevölkerungszunahme ausgegangen, so dass auch bei diesem Modell ein größerer<br />

Bedarf an Wohnbauflächen prognostiziert wurde. Sie sollten in den Stadtteilen Hermann-Röchling-Höhe, Heid-<br />

stock, Geislautern und Ludweiler ausgewiesen werden. Das damals geplante (und heute verwirklichte) Wohnge-<br />

biet am Sonnenhügel war aus Sicht der Gutachter <strong>im</strong> Falle einer Sanierung der Innenstadt nicht notwendig. Hier<br />

wurde also schon die Schwächung der Innenstadt als Wohnstandort prognostiziert, falls in der städtischen Peri-<br />

pherie neues Wohnbauland ausgewiesen würde.<br />

Für Völklingen hielt das Gutachten nach Modell A mit Ausnahme einer geringen notwendigen Ausweitung der<br />

Wohnbauflächen in Heidstock keine weitere Ausweisung von Wohnbauflächen für erforderlich. Vielmehr sah es<br />

in einer Sanierung der Ortsteile das geeignetere Mittel zusätzliche Wohnflächen zu schaffen.<br />

Die Grundlage für die Ausweisung neuer Industriegebiete für Betriebe der Nicht-Montan-Industrie erfolgte<br />

aufgrund von Untersuchungen zu den Alternativen dezentralisierte und zentralisierte Ansiedlungen. Von den<br />

Gutachtern wurde eine Dezentralisierung als die bessere Lösung angesehen. Allerdings fanden die Gutachter nur<br />

wenige nennenswerte Industrieflächenreserven, zumal zum damaligen Zeitpunkt bereits die Saarwiesen als<br />

Industriepark projektiert waren. Das Ziel war, die bisherige einseitige Konzentration auf Völklingen aufzuheben<br />

und eine bessere Verteilung der Funktionen Wohnen und Arbeiten zu erreichen. Für Völklingen war sowohl für<br />

Modell A als auch für Modell B nur eine nennenswerte gewerbliche Ausweitung auf der Fläche der Saarland-<br />

Raffinerie vorgesehen.<br />

Bei der Untersuchung zum tertiären Sektor dienten der Zentralitätsgrad, der Versorgungsgrad und die Eignung<br />

von Teilflächen des Untersuchungsgebietes für Einzelhandelskonzentration als Indikatoren für die Standortbe-<br />

st<strong>im</strong>mung für Folgeeinrichtungen und Einzelhandel ebenso wie die Kaufkraftprognosen des Gutachtens zur<br />

Ausstattung des Stadtkerns mit Einzelhandelskapazitäten von B. Tietz.<br />

Als potenzielle pr<strong>im</strong>äre Einzelhandelsschwerpunkte wurden Völklingen-Mitte, Püttlingen und Bous identifiziert,<br />

wobei darauf hingewiesen wurde, dass die Ausweitung der Einzelhandelsfläche in Völklingen-City bereits <strong>im</strong><br />

Rahmen der Sanierung eingeleitet wurde. Allerdings wurde bereits auf eine mögliche Schwächung der Innen-<br />

stadt Völklingens durch eine Ansiedlung konkurrierender Einzelhandelsschwerpunkte in Bous, Püttlingen und<br />

Ludweiler hingewiesen. Als Lösung wurde eine Zusammenlegung dieser Gemeinden <strong>im</strong> Rahmen der Gebietsre-<br />

form vorgeschlagen.<br />

Bei der Ermittlung des zukünftigen Bedarfs an Folgeeinrichtungen war die prognostizierte Bevölkerungsent-<br />

wicklung von besonderer Bedeutung. Für die Folgeeinrichtungen wurde der Bedarf an Kindergartenplätzen,<br />

Spielplätzen, Freibädern, Sportplätzen, Jugendfreizeithe<strong>im</strong>en, Altenhe<strong>im</strong>en, Büchereien, Post und Friedhöfe<br />

ermittelt. In Völklingen sollten die zentralen Funktionen in der Innenstadt weiter ausgebaut werden. So wurde<br />

gefordert, dass der Bau von Altenwohnungen und Altenhe<strong>im</strong>en der Sanierungsmaßnahmen in der City vorange-<br />

hen sollten.<br />

Interessant ist bei dieser Prognose, dass bereits zum damaligen Zeitpunkt erkannt wurde, dass die altersmäßige<br />

und soziale Entmischung der Bevölkerung durch die Abwanderung junger Facharbeiterfamilien aus Völklingen<br />

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