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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Das Entwicklungskonzept für die Innenstadt <strong>im</strong> Rahmen des ExWoSt-Modellprojektes Stadtumbau-West kon-<br />

zentriert sich auf die Projekte, die die Attraktivierung der Stadtgestalt in Form von Modernisierungsförderung,<br />

Stadtraumgestaltung und Revitalisierung von Leerständen zum Inhalt haben.<br />

Das Projekt Sanierung der Jugendstilhäuser in der Rathausstraße deckt dabei mehrere Aspekte ab: Zum einen<br />

wird durch die Fassadensanierung das städtebauliche Erscheinungsbild deutlich verbessert und zum anderen<br />

durch die Modernisierung des Wohnraums wieder ein Angebot an Wohnungen geschaffen, das durch den Zuzug<br />

von sozial stabilen Familien der sozialen Segregation entgegenwirkt.<br />

Die Projekte Casino und Kaufhof dienen der Revitalisierung von leerstehenden Groß<strong>im</strong>mobilien und führen<br />

damit neben der Fassadensanierung auch zu einer Belebung der Innenstadt und zur Aufwertung des Stadt<strong>im</strong>ages.<br />

Die Freiraumprojekte Pfarrgarten, Platz hinter dem Alten Rathaus, Citypromenade und Forbacher Passage<br />

bedeuten eine deutliche Aufwertung der Aufenthaltsfunktion und des Wohnumfeldes in der Innenstadt. Durch<br />

die Zonierung der City in einen Bereich für urbane Aktivitäten und in einen Bereich für Wohnzwecke, wird den<br />

innerstädtischen Räumen eine Nutzung zugewiesen, an der sich künftige Aktivitäten orientieren werden. Hierbei<br />

ist wichtig, dass das Wohnumfeld entsprechend auch mit Grünzonen gestaltet wird und ruhige, von städtischen<br />

Aktivitäten freizuhaltende Bereiche geschaffen werden.<br />

Das Innenstadtdreieck verfügt per se über ein hohes Potenzial für urbanes und trotzdem ruhiges Wohnen. Mit der<br />

Durchführung der o.a. Projekte wird das Ziel verfolgt, sowohl junge Familien wieder für die Stadt als Wohnraum<br />

zu interessieren als auch älteren Menschen, die auf eine dichte Infrastruktur angewiesen sind, eine Alternative<br />

für ihr Eigenhe<strong>im</strong> in den peripheren Stadtteilen zu bieten. Die <strong>Planung</strong>en orientieren sich an den Handlungsemp-<br />

fehlungen des Isoplan-Gutachtens und verfolgen die Strategie der Schrumpfung, indem überflüssige Flächen,<br />

wie etwa Gebäude in der Bismarckstraße und das Gebäude in der Eligiuspassage zurückgebaut werden, um neue<br />

Freiflächen zu schaffen. 360<br />

Damit wird auf Grundlage der bisherigen Erkenntnisse <strong>im</strong> Rahmen der Projekte <strong>im</strong> ExWoSt-Modellprojekt<br />

Stadtumbau-West sowohl die Funktion der Innenstadt als Bereich gesamtstädtischer Identität gestärkt als auch<br />

die Umfeld- und Wohnbedingungen geschaffen, die für eine Attraktivierung als Wohn- und Lebensraum not-<br />

wendig sind, um eine sozial stabile Bewohnerschaft nachhaltig in der Innenstadt zu etablieren.<br />

Durch die aktive Einbeziehung der Bevölkerung und der innerstädtischen Akteure in den Entwicklungsprozess<br />

wird das allgemeine Verantwortungsgefühl für die Innenstadt gestärkt. Die stringente Umsetzung des Maßnah-<br />

360 Nach dem Lebensstilkonzept wurden in Völklingen „7 Lebensstiltypen mit unterschiedlichen Raumansprüchen und<br />

Wohnbedürfnissen identifiziert. Die derzeitige Bewohnerschaft der Innenstadt setzt sich überwiegend aus jungen Familien,<br />

Ausländern und traditionsverbundenen, älteren Alteingesessenen zusammen. Von neuen Zielgruppen für ein Wohnen in der<br />

Innenstadt sind Toleranz für soziale und ethnische Vielfalt, Offenheit und Aktivität statt Rückzug ins Private, d.h. „ins<br />

Grüne“, sowie wenig Ansprüche an Freiflächen gefordert. Eine Kombination dieser Merkmale ist nicht in einem einzelnen<br />

Lebensstil vorhanden. Die Gruppen der „sozial Engagierten“ und „kulturell interessierten Aktiven“, die eine breite soziale<br />

Mischung möglicherweise am ehesten vertragen könnten, sind <strong>im</strong> Hinblick auf Wohnungen und Wohnumfeld sehr anspruchsvoll.<br />

Bislang kann die City hier kein entsprechendes Angebot bieten. Die Lebensstilgruppen, die nach heutigen<br />

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