Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

Die Aussagen zum Thema Landmarken stimmen vollständig mit dem Kommissionsbericht überein. Hier lautet
die Gesamtstrategie der Leitlinien „Entwicklung der Völklinger Industriekulturlandschaft“, die ebenfalls Kern-
thema des Berichtes ist. Neben dem Erhalt und der Präsentation der Landmarken soll gem. den Leitlinien der
Landschaftraum aufgewertet und inszeniert werden, damit Kulturwirtschaft, Tourismus und andere Dienstleis-
tungen hiervon profitieren können. In dem Kommissionsbericht ist die Rede von der Schaffung einer sehr an-
spruchsvollen städtebaulichen, architektonischen und landschaftlichen Gestalt Völklingens. Mit der Betonung
der wirtschaftsnahen und kulturrelevanten Komponente der Industriekultur im Bericht verläuft die hier aufge-
zeigte Zukunftsstrategie parallel zu den Leitlinien.
Die Leitlinien haben ebenfalls zum Thema Industriekulturlandschaft die internationale Dimension in die Diskus-
sion gebracht. Hier wird als strukturpolitisches Instrument die Durchführung einer gemeinsamen Europäischen
Gartenschau genannt, die über die Präsentation erneuerter Landschaft hinaus, die Infrastruktur für moderne
Dienstleistungen beinhalten soll. Hier wird ebenfalls die Notwendigkeit der Verknüpfung der beiden Standorte
Völklinger Hütte mit Carreau Wendel gesehen, die über eine „Route der Industriekultur“ erfolgen soll.
Aus diesen Vorstellungen heraus ist die Machbarkeitsstudie für eine grenzüberschreitende Landes- und Garten-
schau erwachsen, die sich wiederum durch die Intensivierung der deutsch-französischen Zusammenarbeit zu
dem Zukunftsprogramm Rosseltal entwickelt hat.
In dem Bericht ist ebenfalls die Rede von einer grenzüberschreitenden dezentralen Gartenschau, ohne jedoch
konkret zu werden. Die Arbeiten zum Zukunftsprogramm, die Leitlinien der Stadtentwicklung und der neue
Rahmenplan zum Hüttengelände konzentrieren sich die Standorte der Gartenschau jedoch auf den Raum Völk-
lingen und das deutsch-französische Rosseltal.
Die in den Leitlinien genannten Strategien zur umfassenden Erneuerung der City entsprechen der Forderung der
Kommission nach einer anspruchsvollen städtebaulichen, architektonischen und landschaftlichen Gestaltung
Völklingens. Hierzu passt ebenfalls das Aufwertungsprogramm zum Stadtteil Wehrden.
Das in der exemplarischen Studie zu Tor 6 vorgeschlagene Science-Center wird in dem Bericht erwähnt, aller-
dings ohne eine konkrete Festlegung auf einen Ort.
Fazit:
Der Kommissionsbericht entspricht im wesentlichen den Inhalten der Leitlinien der Stadtentwicklung Völklin-
gens. Allerdings beschränkt er sich in seinen Zukunftsperspektiven auf die Aspekte der Industriekultur, die zwar
eine wirtschaftsnahe und eine kulturelle Komponente aufweist, aber keine Perspektiven zu der übrigen wirt-
schaftlichen Entwicklung aufzeigt. Damit wäre dieser Bericht auch überfordert, allerdings wird im Tagesge-
schäft die wirtschaftliche Weiterentwicklung sich zum überwiegenden Teil (zur Zeit) nicht auf die kulturwirt-
schaftlichen Komponenten beziehen. Die Inwertsetzung der Landschaft und die Verbesserung der städtebauli-
chen Situation kommt aber der Stadt Völklingen als Attraktivierungsmaßnahme in jedem Fall zu Gute. 165
165 Stadt Völklingen, Vorlage zur Information an Oberbürgermeister
83