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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Ein komplexer Prozess der Zielfindung und -formulierung ist notwendig, damit eine Umsetzung der<br />

Genderziele auch erreicht werden kann.<br />

• Funktionierendes geschlechterdifferenziertes Datenmanagement<br />

Die für die <strong>Planung</strong> und sonstiges <strong>Verwaltung</strong>shandeln herangezogenen Datengrundlagen müssen ge-<br />

schlechterdifferenziert erhoben und ausgewertet werden.<br />

• Systematisch organisierte <strong>Planung</strong>sprozesse<br />

Geschlechterdifferenzierte Bestandsanalyse, Zielfestsetzung, Maßnahmenplanung, Umsetzung und Er-<br />

folgskontrolle müssen in eine systematische <strong>Verwaltung</strong>sorganisation eingebunden sein.<br />

• Vermittlung von Gender-Wissen und -Kompetenzen<br />

Die MitarbeiterInnen müssen zum Thema „Fachbezogenes Genderwissen“ qualifiziert werden.<br />

• Dokumentation des Gender-Prozesses<br />

Die Aufbereitung des Genderprozesses soll als Beispiel für künftige Gender-Prozesse dienen. 488<br />

Partizipation von Kindern und Jugendlichen<br />

Eine weitere Beteiligung einer besonderen Zielgruppe ist die Beteiligung von Kinder und Jugendlichen. Auch<br />

hier schreibt § 1, Abs. 6, Nr. 3 BauGB explizit vor, dass die Belange von jungen Menschen zu berücksichtigen<br />

sind.<br />

Der demografische Wandel und die damit verbundene Leerziehung der Städte, führt zu der Notwendigkeit, die<br />

Städte auch wieder für Familien und Kinder und Jugendliche lebenswerter zu gestalten. Damit die Familien nicht<br />

ins Umland ziehen, müssen die Bedingungen des Aufwachsens für Kinder in den Städten genauso gut sein wie<br />

<strong>im</strong> Umland. Kinderpolitik und damit auch Kinderpartizipation wird somit zum existenziellen Element der Kom-<br />

munalentwicklung. Ebenso wie bei der Implementierung von Gender-mainstreaming in die <strong>Verwaltung</strong>, handelt<br />

es sich auch der Beachtung der Kinderbelange zunächst um einen top-down-Prozess, der von der <strong>Verwaltung</strong>s-<br />

spitze mit Hilfe von z.B. Ratsbeschlüssen initiiert werden muss. Danach muss diese Aufgabe aber querschnitts-<br />

orientiert und vernetzt in die <strong>Verwaltung</strong> verankert werden. 489<br />

Kinder- und Jugendplanung<br />

Kinder und Jugendliche brauchen für ihre Entwicklung Flächen – Spielräume in der Nähe ihrer Wohnung, die<br />

kindgerecht, anregend und vielfältig sein sollen. Kinder und Jugendliche sind ExpertInnen ihrer eigenen Situati-<br />

on. Wenn sie teilhaben können an Angelegenheiten und <strong>Planung</strong>en, von denen sie selber betroffen sind, kann<br />

dies maßgeblich zu kinderfreundlichen Verhältnissen in der räumlichen Gestaltung von Städten beitragen. 490 Die<br />

Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen müssen daher als Information der Planenden zunächst erfasst werden.<br />

Hierzu bieten sich Moderationsmethoden an, mit denen die speziell auf die Bedürfnisse und Kompetenzen der<br />

Kinder und Jugendlichen erfasst werden können, wie z.B. die Kompetenzwerkstatt. 491 Aber auch Zukunftswerk-<br />

488 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, BBR, Städtebau für Frauen und Männer, a.a.O., S.65,66<br />

489 R. Eicholz, Kinderfreundlichkeit als strategische Aufgabe der Kommune, in: Runder Tisch Kinder- und Jugendarbeit<br />

(Hrsg.) Partizipation von Kindern und Jugendlichen, Dokumentation Werkstatt-Tagung 26.-27.03.2003, Völklingen 2003, S.<br />

10-17<br />

490 P.Apel, Spielleitplanung, in Runder Tisch für Kinder- und Jugendarbeit, a.a.O., S. 42-45<br />

491 H.Schubert, S.Nüß, H.Spieckermann, Kompetenzwerkstatt, in: A. Ley, L. Weitz (Hrsg.) Praxis Bürgerbeteiligung, Ein<br />

Methodenhandbuch, Bonn 2003, S.148-153<br />

215

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