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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Dem, in der wissenschaftlichen Diskussion in Frage gestellten Leitbild der Europäischen Stadt wird aber gerade<br />

auch vor dem Hintergrund der aktuellen Schrumpfungsprozesse und dem Wandel der Industriegesellschaft zur<br />

Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft ein neue Bedeutung zugemessen, indem die Kernstädte Infrastruktur-<br />

leistungen bündeln, ein größeres Angebot für verschiedene Lebensstile zulassen und als Kommunikations- und<br />

Knotenpunkt für neue Akteure in der Dienstleistungs- uns Wissensgesellschaft dienen.<br />

Der Wandel der bundesrepublikanischen Leitbilder der <strong>Stadtentwicklung</strong> ist in der kommunalen <strong>Planung</strong>spraxis<br />

der Stadt Völklingen zu verfolgen. Dabei ist festzustellen, dass <strong>im</strong> Zehnjahresrhythmus neue Wege der Stadt-<br />

entwicklung durch die Beauftragung neuer Gutachten und durch die Erarbeitung neuer Strategien eingeleitet<br />

wurden. Alle Strategien setzten das Vorhandensein von wirtschaftlichem Wachstum voraus. Die Klassifizierung<br />

der Stadt Völklingen als schrumpfende Stadt und die offensichtlichen sozialen, wirtschaftlichen und städtebauli-<br />

chen Probleme haben zu einem Umdenken in der Stadtpolitik geführt, die sich unter Nutzung der Bund-Länder-<br />

Programme der Sozialen Stadt und des Stadtumbaus, offensiv mit dem Schrumpfungsphänomen und den damit<br />

verbundenen Auswirkungen auseinandersetzt.<br />

Mit den Programmen der Sozialen Stadt und des Stadtumbaus hat der Gesetzgeber den Kommunen neue Hand-<br />

lungsmöglichkeiten eröffnet, die sich unmittelbar auf die Stadtplanung auswirken. Die Erarbeitung von Stadt-<br />

entwicklungskonzepten als Grundlage integrativen Handelns, verstärkte Zusammenarbeit mit der Wirtschafts-<br />

förderung, Aktivierung der Bürgerschaft durch neue Partizipationsansätze und nicht zuletzt eine Beobachtung<br />

der Wirkung von <strong>Planung</strong>sprozessen mit Hilfe von Monitoring und Evaluation sind Aufgaben, die zum Teil neue<br />

Anforderungen an das Berufsbild der RaumplanerInnen stellen.<br />

Der Wandel der <strong>Verwaltung</strong> vom government zur governance ist verbunden mit einer verstärkten Einbeziehung<br />

der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure in die <strong>Stadtentwicklung</strong>. Dieser Wandel ist ebenso Voraus-<br />

setzung für die Aktivierung des bürgerschaftlichen Engagement wie für neue Formen der Zusammenarbeit mit<br />

Vertretern der Ökonomie.<br />

Zu den Grundlagen für eine zukunftsorientierte Stadtpolitik gehört somit zum einen die Aufgabe, die Rahmen-<br />

bedingungen für wirtschaftliches Handeln so zu gestalten, dass ein günstiges Investitionskl<strong>im</strong>a geschaffen wird,<br />

um so zu einer Diversifizierung und Stabilisierung der Wirtschaftsstruktur zu gelangen, aber auch die Aufgabe,<br />

eine nachhaltige Entwicklungsstrategie unter Einbeziehung einer breiten Basis gesellschaftlicher Akteure zu<br />

entwickeln. Im Rahmen der aktuellen <strong>Verwaltung</strong>smodernisierung mit der Einführung des Neuen Steuerungs-<br />

modells kann die <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung eine wichtige Rolle in der strategischen Steuerung spielen. Verwal-<br />

tungsmodernisierung durch die Umsetzung des Neuen Steuerungsmodells weist der <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung<br />

neue Aufgaben zu: Die Schaffung von Ämternetzwerken, besondere Organisationsformen außerhalb der Hierar-<br />

chie, Aktivierung der Bürgerschaft, neue Formen der Zusammenarbeit mit wirtschaftlichen Akteuren erfordern<br />

eine stärkere Einbeziehung der <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung in die strategische Verantwortung.<br />

Zur Entwicklung nachhaltiger Konzepte ist eine ständige Reflexion der Entwicklungsprozesse und die Auswir-<br />

kungen der gewählten Strategie notwendig. Dies beinhaltet auch die Beobachtung des Wandels der gesellschaft-<br />

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