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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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jekte bildeten. Der Leitfaden zur Ausgestaltung des Programms Stadtumbau-West 277 unterscheidet für die künf-<br />

tige Vorgehensweise einen gesamtstädtischen Teil und einen gebietsbezogenen Teil. Im gesamtstädtischen Teil<br />

werden allgemeine Daten zur Einwohner-, Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Wohnungsmarktentwicklung erfasst,<br />

quantitative und qualitative Aussagen zu <strong>Planung</strong>en und Beständen an technischer/sozialer Infrastruktur und<br />

Gewerbe erwartet, die Zusammenarbeit <strong>zwischen</strong> allen relevanten Akteuren einschließlich der Umlandgemein-<br />

den kommuniziert, um so zu einer Zieldarstellung für die gesamtstädtische Entwicklung zu gelangen. Danach<br />

erfolgt die Festlegung von Schwerpunktgebieten und Aussagen über die künftige Ausweisung von Bauland für<br />

alle Nutzungsarten. 278<br />

Für die identifizierten Schwerpunktbereiche muss <strong>im</strong> Fall einer Ausweisung als Stadtumbaugebiet jeweils ein<br />

gebietsbezogenes Stadtteilentwicklungskonzept erstellt werden. Dies ist als umsetzungsorientiertes, integriertes<br />

Handlungsprogramm zu gestalten, mit Darstellung der Ziele, Maßnahmen, Kosten und Finanzierung. Bei der<br />

Erarbeitung der Konzepte wird besonderer Wert auf den Beteiligungsaspekt gelegt. 279<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong>skonzepte übernehmen die wichtige Funktion, <strong>Stadtentwicklung</strong>s-ziele zu formulieren und eine<br />

räumliche Prioritätensetzung vorzunehmen. Hierzu ist ebenfalls eine zumindest allgemeine gesamtstädtische<br />

Analyse notwendig, um nicht zuletzt auch zu politisch verbindliche Aussagen über die Prioritätensetzung in der<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong> zu gelangen. 280 Diese räumliche Prioritätensetzung kann z.B. auf Grundlage einer SWOT-<br />

Analyse 281 der Stadträume erarbeitet werden.<br />

Die Erfahrungen bei allen Stadtumbau-West Pilotstädten zeigen, dass die demografische Entwicklung, der<br />

Wohnungsmarkt, Flächen- und Immobilienleerstände und die soziale Segregation vertieft untersucht werden<br />

müssen, da diese Datenerhebungen Grundlage für die Stadtumbau-Konzepte unter Schrumpfungsbedingungen<br />

sind. Kernpunkt dieser Konzepte ist die Auswertung der demografischen Entwicklung, die wenn möglich in<br />

verschiedenen Szenarien erarbeitet werden sollte. Diese Alternativszenarien sollten dann Eingang in das Stadt-<br />

entwicklungskonzept finden. 282 Für Völklingen wurden zum Beispiel drei verschiedene Szenarien der Bevölke-<br />

rungsentwicklung berechnet. Das erste ging von einem Status-quo-Entwicklung aus, das zweite von einer positi-<br />

ven wirtschaftlichen Entwicklung und das dritte von einem Wanderungsverlust. Da bereits einige Jahre vorher,<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer Untersuchung zur Auswirkung des Bergbaus das selbe Institut eine Bevölkerungsprognose<br />

erarbeitet hat, wurde diese mit aktuellen Daten fortgeschrieben. Im Ergebnis wurde sichtbar, dass das negative<br />

Bevölkerungsszenario das am ehesten zutreffende sein wird. Das bedeutet einen Bevölkerungsverlust bis zum<br />

Jahr 2030 um ca. 20%. 283<br />

Um die zukünftige Nachfragestruktur für den Wohnungsmarkt ermitteln zu können und daraus dann Stadtum-<br />

baukonzepte für das Teilsegment Wohnen entwickeln zu können, ist neben der Analyse der demografischen<br />

Entwicklung die Veränderung in der Bevölkerungsstruktur zu berücksichtigen. Soziale Segregation findet zuerst<br />

277<br />

ARGEBAU, Leitfaden zur Ausgestaltung des Städtbauförderungsprogramm Stadtumbau-West, 2005, a.a.O<br />

278<br />

ebenda<br />

279<br />

ebenda<br />

280<br />

Forum GmbH, Januar 2005, a.a.O.<br />

281<br />

Swot = Strengths-Weaknesses-opportunities-threats (Stärken-Schwächen-Chancen-Risken)<br />

282<br />

Forum GmbH, Januar 2005, a.a.O.<br />

283 Isoplan, 2004, a.a.O.<br />

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