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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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die politischen oder räumlichen Vorgaben eng gesteckt, so kann dieser Prozess auch zeitlich eng organisiert<br />

werden. 504<br />

• Bürgergutachten, <strong>Planung</strong>szelle<br />

Das Verfahren einer <strong>Planung</strong>szelle besteht aus der zufälligen Auswahl von ca-25 BürgerInnen, die von ihrer<br />

Arbeit freigestellt werden, um an Lösungen zu einer <strong>Planung</strong>s- und Entwicklungsaufgabe zu arbeiten. Sie<br />

werden dabei von Fachleuten unterstützt. Die Ergebnisse dieser Arbeit bezeichnet man als Bürgergutachten,<br />

das wiederum als Entscheidungshilfe für die planende Kommune dienen soll. Der Prozess dauert mehrere<br />

Tage und erfordert einen höheren finanziellen Aufwand, durch die Aufwandsentschädigung bzw. Erstattung<br />

von Verdienstausfall und die Übernahme von Betreuungsverpflichtungen (Kinder, Pflege). 505<br />

• Planning for Real<br />

Kernstück dieser Methode ist ein dreid<strong>im</strong>ensionales Pappmodell des Ortsteils, das von den Menschen vor<br />

Ort gebaut wird. Zunächst wird jedoch eine Gruppe aktiver BewohnerInnen <strong>im</strong> Ort angesprochen, die den<br />

Planning-for-Real-Prozess organisieren. Mit Hilfe des Modells wird eine möglichst breite Bewohnerschaft<br />

angesprochen und das Modell gemäß des Vorstellungen der BürgerInnen umgebaut. Im Folgenden werden<br />

in Veranstaltungen oder Arbeitsgruppen Vorschläge für konkrete Maßnahmen erarbeitet. 506<br />

• Zukunftswerkstatt<br />

Die Zukunftswerkstatt ist eine Methode, mit der BürgerInnen gemeinsam Zukunftsentwürfe entwickeln.<br />

Hierbei werden drei Phasen durchlaufen: Kritikphase, Fantasiephase und Realisierungsphase. Die Durchfüh-<br />

rung einer Zukunftswerkstatt ist dazu geeignet, kreative Prozesse in Gang zu setzen, die vielfach ungenutzte<br />

Ideenpotenziale erschließt. In der Regel nehmen eher akademisch gebildete Menschen an diesem Verfahren<br />

teil. 507<br />

• Perspektivenwerkstatt<br />

Innerhalb einer größeren Gruppe soll innerhalb eines Wochenendes an einer planerischen Aufgabenstellung<br />

intensiv gearbeitet werden. In diesem konsensorientiertem Verfahren arbeiten alle von der <strong>Planung</strong> Betrof-<br />

fenen mit den Fachleuten an einem konzeptionellen, visualisiertem <strong>Planung</strong>svorschlag. 508<br />

• Zukunftskonferenz<br />

Bei der Zukunftskonferenz handelt es sich ebenfalls um eine Großgruppenmethode, die bereits sehr ausge-<br />

reift ist. Sie bezieht die Erkenntnisse und Erfahrungen der Organisationsentwicklung und Systemtheorie in<br />

die Methode mit ein. Eine heterogene Bevölkerungs- und Interessengruppe („das ganze offene System in ei-<br />

nem Raum“) arbeitet in fünf Phasen: 1. Rückblick in die Vergangenheit, 2. Gegenwart-Außensicht, Gegen-<br />

503<br />

W. Fänderl, Gemeinsinn-Werkstatt: Beteiligungsprozess übers Reden hinaus!, in: A. Ley, L. Weitz (Hrsg) Praxis Bürgerbeteiligung,<br />

S. 135-141, und: Bischoff, Selle, Sinning, 2005, a.a.O.<br />

504<br />

B.Bendisch, Planen mit Bürgerinnen und Bürgern? Die <strong>Planung</strong>swerkstatt <strong>im</strong> Praxistest, in: A. Ley, L. Weitz (Hrsg.)<br />

Praxis Bürgerbeteiligung, S. 215-218, und: Bischoff, Selle, Sinning, 2005, a.a.O.<br />

505<br />

A. Reinert, <strong>Planung</strong>szelle, in: A. Ley, L. Weitz (Hrsg) Praxis Bürgerbeteiligung, S. 221-226, O.Renn, Bürgerforen<br />

(<strong>Planung</strong>szellen), in: ebenda S. 227-231 und: Bischoff, Selle, Sinning, 2005, a.a.O.<br />

506<br />

I.Bonas, C. Schwarz, Planning for real – Eine kleine Handlungsanweisung, in: A. Ley, L. Weitz (Hrsg) Praxis Bürgerbeteiligung,<br />

S. 199-206, und: Bischoff, Selle, Sinning, 2005, a.a.O.<br />

507<br />

T.Ködelpeter, Zukunftswerkstatt, in: A. Ley, L. Weitz (Hrsg) Praxis Bürgerbeteiligung, S.282-288, und: Bischoff, Selle,<br />

Sinning, 2005, a.a.O.<br />

508<br />

A.von Zadow, Perspektivenwerkstatt (Community Planning) in: A. Ley, L. Weitz (Hrsg.) Praxis Bürgerbeteiligung, S.<br />

192-198, und: Bischoff, Selle, Sinning, 2005, a.a.O.<br />

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