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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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ses nachzuvollziehen. Hier standen zusätzlich noch die wirtschaftliche Wiederbelebung und die Lösung ver-<br />

schiedenster Verkehrprobleme <strong>im</strong> Vordergrund. 113<br />

Die Bewertung der Sanierung durch die Begleitforschung war durchaus positiv. Die Bewertung erfolgte anhand<br />

der Zielsetzung der Sanierung des Stadtkerns Völklingens, die sich an dem Ziel orientierte, ein für Wohnen,<br />

Einkauf und Wirtschaft gleichwertiges attraktives Zentrum zu schaffen. Die Stadtplanung ging entsprechend<br />

dem Ziel des Modellvorhabens dabei nicht mehr allein von der Wirtschaftsstruktur aus, sondern auch von der<br />

Verbesserung der Wohnverhältnisse, die gerade <strong>im</strong> Sanierungsgebiet der Stadt Völklingen neue Impulse schaf-<br />

fen sollte. Nach den Grundsätzen einer sozialen und räumlichen Integrationsplanung sollte sich eine Zuordnung<br />

von Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Verkehr entfalten, die durch die Umstrukturierung von Nutzung, Be-<br />

bauung und Grundstückszuschnitt geschaffen werden sollte. 114<br />

Die Begleitforschung war der Auffassung, dass es Völklingen gelungen ist, die Sanierung vorbildlich zu organi-<br />

sieren, was sowohl die Vorbereitungsphase betraf, besonders durch eine enge Verknüpfung mit der Durchfüh-<br />

rungsphase. Dabei wurde positiv bewertet, dass in Völklingen <strong>im</strong>mer versucht wurde, das Sanierungsgebiet als<br />

integralen Bestandteil der gesamten <strong>Stadtentwicklung</strong> zu sehen und eine detaillierte Vorbereitung der Sanierung<br />

in enger Kooperation mit den Betroffenen erfolgte. Außerdem habe die Gemeinde Völklingen über die Instituti-<br />

onalisierung von Bürgerversammlungen in Verbindung mit gezielten Informationsbroschüren eine wirkliche<br />

Beteiligungsmethode entwickelt, die über das Einzelgespräch hinausging 115 .<br />

Als positiv wurde das differenzierte Erschließungssystem gewertet, dass durch den Ausbau der B51 den Innen-<br />

stadtbereich vom Schwerlastverkehr entlastete. Durch die blockumspannende Fußgängerzone wurde auch nach<br />

Ansicht der Begleitforscher die Voraussetzungen für die Funktionsfähigkeit des Stadtkerns geschaffen. Völklin-<br />

gen sei funktionell durch abwechslungsreiche und kommunikationsfreudige Raum- und Platzbildung, durch die<br />

Zusammenfassung einzelner Funktionen (Wohnen, Freizeit, Einkauf) und räumlicher Teilbereiche zu einem<br />

Quartier wieder attraktiv geworden. 116<br />

In Übereinst<strong>im</strong>mung mit der in städtischen Broschüre „Stadtgestalt und Denkmalschutz“ dargelegten Meinung<br />

befanden auch die Forscher, dass als Ergebnis dieser Maßnahme das Bewusstsein der Bürger für die Identität<br />

ihrer Stadt neu geweckt wurde.<br />

Diese Aussage wurde durch die Untersuchungen <strong>im</strong> Rahmen einer weiterer Studie, die durch den Bundesminis-<br />

ter für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau in Auftrag gegeben wurde, eingeschränkt. Das Institut für<br />

Stadtforschung untersuchte u.a. in Völklingen die Entscheidungs- und Verhaltensmuster der privaten Eigentümer<br />

unter besonderer Berücksichtigung ihrer Reaktionen auf wohnungs- und städtebaupolitische Instrumente in ihrer<br />

kommunalen Anwendung. Die Forscher konstatierten, dass eine der vordringlichsten Aufgaben <strong>im</strong> Übergang<br />

von der <strong>Planung</strong>sphase in die Durchführungsphase darin bestand, die privaten Beteiligten der Sanierung von der<br />

112 ebenda<br />

113 Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Querschnittsuntersuchung der Modellvorhaben Hilleshe<strong>im</strong>,<br />

Kirn, Völklingen, Gudensberg und Alzenau, Schriftenreihe <strong>Stadtentwicklung</strong>, Heft 02.032, 1983<br />

114 ebenda<br />

115 ebenda<br />

116 ebenda<br />

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