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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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o Regionales Infrastrukturmanagement und<br />

o Regionales Flächenmanagement.<br />

• Stärkung der Position als Wirtschaftszentrum durch:<br />

o Entwicklung einer Initiative zur Stärkung der lokalen Wirtschaft,<br />

o Verbesserung des Angebotes an qualifizierten Arbeitskräften und<br />

o Ausbau des Angebotes für Senioren.<br />

• Profilierung als attraktiver Wohnort für Familien durch:<br />

o Verbesserung der Qualität weicher Standortfaktoren,<br />

o Ausbau familiengerechter Wohnangebote,<br />

o Erweiterung des Angebotes für Kinder und Jugendliche und<br />

o Sicherung eines hochwertigen Schulangebotes. 632<br />

Die Strategien, denen sich die Kommunen in den letzten Jahren bedienen, um den Herausforderungen des<br />

Strukturwandels zu begegnen, bestehen <strong>im</strong> wesentlichen aus den Elementen der <strong>Verwaltung</strong>smodernisierung mit<br />

dem neuen Steuerungsmodell, Public-Private-Partnership, Festivalisierung und Stadtmarketing. Hierbei orientie-<br />

ren sich die Kommunen an Handlungsansätzen und Problemlösungsstrategien privater Unternehmen, so dass<br />

Bogumil von einer „Verbetriebswirtschaftlichung“ bzw. von einer „Ökonomisierung“ der Stadtpolitik spricht.<br />

Angesichts der sozialräumlichen Auswirkungen des Strukturwandels muss die mit dieser „Verbetriebswirtschaft-<br />

lichung“ verbundene Effizienzsteigerung der Kommunalverwaltung jedoch auch um entsprechenden Stadtent-<br />

wicklungsmaßnahmen zum Umgang mit den benachteiligten Stadtteilen ergänzt werden. 633<br />

Das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt bietet hierfür den geeigneten Rahmen, den sozialen Auswirkungen<br />

des Strukturwandels mit einem entsprechenden integrativen Ansatz zu begegnen. Die Bearbeitung dieses Pro-<br />

gramms stellt an die Stadtpolitik die Aufgabe sich ebenso wie be<strong>im</strong> Schrumpfungsprozess aktiv mit den sozio-<br />

ökonomischen Verhältnissen in benachteiligten Stadtquartieren auseinanderzusetzen und hier mit Hilfe von<br />

partizipatorischen Ansätzen und quartiersbezogenen Organisationsformen die Abwärtsspirale von sozialer<br />

Segregation, Armut, Arbeitslosigkeit und städtebaulicher Devastierung zu durchbrechen.<br />

Die allgemeinen Tendenzen zu stärkerer gesellschaftlicher, ökonomischer und politischer Selbststeuerung<br />

fordern die Organisation eines neuen Verhältnisses <strong>zwischen</strong> Kommune, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft.<br />

Der übergeordnete Ansatz zur Implementierung einer neuen Stadtpolitik kann unter dem Begriff „Urban Gover-<br />

nance“ zusammengefasst werden. 634 Für den Bereich der <strong>Stadtentwicklung</strong> führt eine strategische <strong>Planung</strong> unter<br />

Berücksichtigung der in diesem Kapital dargestellten Anforderungen an die Raumplanung zu einem Ziel- und<br />

Maßnahmensystem, das unter Beachtung der internen und externen Rahmenbedingungen den Rahmen für einen<br />

längerfristig angelegten <strong>Stadtentwicklung</strong>sprozess legt. Wirkungsbeobachtung und Prozessevaluation sind<br />

notwendige Maßnahmen zur Überprüfung der Strategie und gegebenenfalls zu einer Revision der Strategie. 635<br />

632 Bertelsmannstiftung 2005, a.a.O.<br />

633 J. Bogumil, Governance-Strukturen auf lokaler Ebene, a.a.O.<br />

634 vgl. hierzu Kapitel 7.4., vgl. P. Rohland, Von Steuerung zu Governance, in: vhw Forum Wohneigentum, Heft<br />

1/2006, S. 57-58;<br />

635 Gérard Hutter, a.a.O.<br />

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