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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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aussetzung für die Förderung von Projekten geworden ist, s. z.B. „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf<br />

– die soziale Stadt“. Es wird festgestellt, dass bisher fast ausschließlich bilaterale Kooperationsformen <strong>zwischen</strong><br />

der öffentlichen Hand und Investoren oder <strong>zwischen</strong> der öffentlichen Hand und Bürgern praktiziert worden sind.<br />

Trilaterale Kooperationsformen <strong>zwischen</strong> den drei Hauptakteuren der <strong>Stadtentwicklung</strong>, den BürgerInnen,<br />

Investoren und öffentlicher Hand sind bisher kaum untersucht worden. Die Zusammenführung der Partizipation<br />

mit dem Gedanken des Public Private Partnership ist Ziel dieses Forschungsvorhaben. Es sind Erkenntnisse zu<br />

den Erfolgsbedingungen, spezifischen Anwendungsfeldern und opt<strong>im</strong>alen Organisationsmustern neuer städte-<br />

baulicher Kooperationsformen gesammelt und ausgewertet worden, mit dem Ziel, verallgemeinerbare und<br />

übertragbare Handlungsanweisungen für trilaterale Kooperationen in verschiedenen Bereichen der Stadtentwick-<br />

lung zu erarbeiten. 474 Auf Basis der Ergebnisse des Forschungsprojektes 3stadt2 ist ein interaktiver Leitfaden<br />

erstellt worden, der der <strong>Planung</strong>spraxis Arbeitshilfen zur Anwendungsbedingungen, Kostenabschätzungen,<br />

Zeitbedarfe und eine Effizienzbeurteilung von Kooperationen bietet. Die Nutzung dieses online-Leitfadens<br />

unterstützt die kommunale <strong>Verwaltung</strong> in der Suche nach dem opt<strong>im</strong>ierten Einsatz kooperativer Verfahren unter<br />

dem ein der Projektbedeutung angemessenes Verhältnis <strong>zwischen</strong> Aufwand und Ertrag gegenübersteht. 475<br />

Nicht nur das Bewältigen einer <strong>Planung</strong>saufgabe durch einen möglichst breiten Informationsaustausch und<br />

Förderung der Kompromissbereitschaft durch Verständnis <strong>zwischen</strong> den Akteuren steht <strong>im</strong> Vordergrund der<br />

Partizipationsaufgaben. Ein seit der Initiierung der „Lokalen Agenda 21-Prozesse“ <strong>im</strong>mer mehr an Bedeutung<br />

erlangendes <strong>Planung</strong>sziel ist die Nachhaltigkeit einer <strong>Planung</strong>. Dies ist an sich kein neue Aufgabe der <strong>Planung</strong>,<br />

sondern beschreibt eine andere Herangehensweise an die <strong>Planung</strong>saufgaben. Das Ziel, Nachhaltigkeit in der<br />

<strong>Planung</strong> zu erreichen, wird von der Einsicht begleitet, dass Veränderungen ohne intensive Konsultation und<br />

Kooperation nicht möglich sind. Die BürgerInnen sollen durch Informationen dazu angeregt werden, Einstellun-<br />

gen und Verhalten zu ändern, gemeinsame Erörterungen sollen zu Absprachen über Aufgaben und Ziele führen,<br />

während die Umsetzung der konkreten Projekte durch Einbeziehung von Unternehmen, Initiativen und Verbän-<br />

den gelingen soll. Selle weist aber auch darauf hin, dass die Bereitschaft zur Kommunikation eine knappe Res-<br />

source ist und deshalb die Voraussetzungen und Wirkungen sorgsam bedacht werden. Akteure, deren Interesse<br />

an einem Mitwirken, z.B. durch gescheiterte Kommunikationsversuche erlahmt ist, lassen sich nur schwer<br />

wieder für einen neuen Partizipationsprozess gewinnen. 476<br />

Für die Planenden ist daher notwendig, sich mit Kommunikation auseinander zu setzen und die Formen und<br />

Verfahren und auch Methoden und Techniken für Kommunikationsprozesse kennenzulernen und beurteilen zu<br />

können. Dabei ist entscheidend <strong>im</strong> Vorhinein zu fragen, wer in die Kommunikation einbezogen wird, über was,<br />

aus welchen Gründen und mit welchem Ziel, wie kommuniziert wird. Es bedarf also zunächst einer Wertsetzung,<br />

Aufgabenzuweisung und damit einer Qualitätsbest<strong>im</strong>mung, bevor Methoden und Verfahren ausgewählt und<br />

angewandt werden können. Wenn dann der Partizipationsprozess sinnvoll organisiert ist und Erfolg hat, wird die<br />

<strong>Planung</strong> inhaltlich verbessert, lokales Potenzial genutzt, die Abst<strong>im</strong>mung beschleunigt, die Umsetzung erleich-<br />

tert und die Zufriedenheit mit der Maßnahme erhöht. Die aktive Teilhabe der BürgerInnen an der Gestaltung<br />

474 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Effizientere <strong>Stadtentwicklung</strong> durch Kooperation? Abschlussbericht zum<br />

ExWoSt-Forschungsfeld „3stadt2 – Neue Kooperationsformen in der <strong>Stadtentwicklung</strong>“, Werkstatt: Praxis Heft 36, Bonn<br />

2005, s.a. in: http://www.exwost.de/3stadt2 Zugriff 16.11.2005, 13:10<br />

475 M. Pauly, Was bringt und Governance? Effizienzanalyse neuer Kooperationsformen in der <strong>Stadtentwicklung</strong>, in: vhw<br />

Forum Wohneigentum, Heft 1/2006, S.91-95, der online-Leitfaden findet sich unter http://www.3stadt2.de<br />

476 Klaus Selle, Was? Wer? Wie? Warum? Voraussetzungen und Möglichkeiten einer nachhaltigen <strong>Planung</strong>, Dortmund 2000<br />

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