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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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demografischen Prozessen sind in der Regel deutlich länger als politische Wahlperioden, so dass gesamtstädti-<br />

sche und quartiersbezogene Analysen und Konzepte miteinander verknüpft werden müssen, um eine nachhaltige<br />

Entwicklung zu bewirken. Diese Entwicklungs- und Steuerungsprozesse erfordern eine aktive Teilhabe der<br />

Bevölkerung, um auch die politische Unterstützung der Bevölkerung <strong>im</strong> langfristig angelegten Schrumpfungs-<br />

prozess zu erhalten. 625<br />

Die Gründe für den Schrumpfungsprozess liegen neben dem allgemeinen demografischen Wandel <strong>im</strong> Nieder-<br />

gang der wirtschaftlichen Leitbranche. Die Erfahrungen aus den anderen europäischen Ländern zeigen, dass erst<br />

nach dem Durchlaufen der zwei Phasen „Realistische Positionsbest<strong>im</strong>mung und Formulierung einer städtebauli-<br />

chen Vision“ und „Aufräumen“ in einer dritten Phase teilräumliche städtebauliche Impulse gesetzt werden<br />

können, die den angestrebten Wandel der Stadt verdeutlichen und einen Aufwertungsprozess einleiten sollen.<br />

Hierzu ist aber Grundvoraussetzung, dass wirtschaftsstrukturpolitische und städtebauliche Maßnahmen mit<br />

einander verknüpft werden. 626 Die Einbettung dieser Maßnahmen in ein gesamtstädtisches Entwicklungskonzept<br />

bietet die Gewähr dafür, dass die Bedürfnisse und Potenziale der Gesamtstadt strategische Beachtung finden. 627<br />

Bei den <strong>Stadtentwicklung</strong>skonzepten handelt es sich um informelle <strong>Planung</strong>sinstrumente, die <strong>im</strong> Rahmen ihrer<br />

Erarbeitung einer besonderen Einbeziehung aller am stadtentwicklungspolitischen Geschehen beteiligte Akteure<br />

bedürfen.<br />

Partizipation<br />

Grundvoraussetzung für die Erarbeitung einer nachhaltigen Entwicklungsstrategie ist die Einbeziehung einer<br />

breiten Basis gesellschaftlicher Akteure, um auch über längere Entwicklungszyklen unabhängig von Wahlperio-<br />

den eine verlässliche <strong>Planung</strong> zu erreichen. Die Aktivierung der Bürgerschaft ist aber auch angesichts der Aus-<br />

wirkungen des Schrumpfungs- und Heterogenisierungsprozesses durch den demographischen Wandel notwen-<br />

dig, indem ein generell stärkeres Verantwortungsbewusstsein für die städtische und gesellschaftliche Entwick-<br />

lung geweckt werden muss und z.B. einzelne Infrastrukturangebote zukünftig durch Bewohnervereine oder<br />

ähnliches (weiter)betrieben werden, die ansonsten aufgrund finanzieller Zwänge von der Kommune aufgegeben<br />

werden müssten oder gar nicht erst initiiert werden. Hier geht es <strong>im</strong> wesentlichen um die Herstellung von Hand-<br />

lungsbereitschaft und Eigeninitiative, die in den meisten Fällen nur über Information, Partizipation, Koordinati-<br />

on und Kooperation, als die wesentlichen vier Bestandteile des Begriffs „Kommunikation“ zu erreichen sind. 628<br />

Die Forderungen des Gesetzgebers und des Fördergebers nach einer Erstellung von gesamtstädtischen Entwick-<br />

lungskonzepten mit einem Partizipationsansatz und der (künftigen) Verpflichtung eines Monitorings und einer<br />

Evaluation der Konzepte und der Maßnahmen unterstützt die Forderung nach einer breiten Teilhabe der Bevöl-<br />

kerung an dem Entwicklungsprozess und der ständigen Wirkungsbeobachtung des eingeschlagenen Weges.<br />

624 vgl. Kapitel 6.1 und 6.2<br />

625 E. Gustedt, a.a.O.<br />

626 vgl. Kapitel 6.3.2.2<br />

627 vgl. Kapitel 6.4<br />

628 vgl. Kapitel 6.11<br />

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