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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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In dem Kapitel „Grundtendenzen der Raumentwicklung“ des Raumordnungsberichtes wird z.B. in Regionen mit<br />

Wachstumstendenzen und Regionen mit Schrumpfungstendenzen unterschieden. Die Messung von Wachstum<br />

und Schrumpfung erfolgt ebenfalls über ein Indikatorensystem, das zusammengesetzt ist aus Einzelindikatoren,<br />

die <strong>im</strong> Rahmen der Raumbeobachtung ermittelt worden sind. Die Trenddarstellungen basieren allerdings auf der<br />

Annahme, dass die bisherige Entwicklung ohne Eingriffe von außen fortgesetzt wird. Die Ermittlung von<br />

Schrumpfungs- und Wachstumstendenzen für den Raumordnungsbericht 2005 erfolgt mittels dieser Indikatoren:<br />

• Bevölkerungsentwicklung 1997 bis 2002<br />

• Gesamtwanderungssaldo 1999 bis 2001<br />

• Arbeitsplatzentwicklung 1997 bis 2002<br />

• Arbeitslosenquote 2000/2001<br />

• Realsteuerkraft 2000/2001<br />

• Kaufkraft 2002 308<br />

Silke Weidner hat in ihrer Dissertation zum Thema <strong>Stadtentwicklung</strong> unter Schrumpfungsbedingungen ein<br />

Indikatorentableau erstellt mit den fünf Indikatorengruppen Wirtschaft und Arbeit, Demografie und Soziales,<br />

Stadtphysis (Flächenbestand/Immobilien, Infrastruktur (Sozial/Technisch/Verkehr) und Umwelt. Mit Hilfe<br />

dieser Indikatorengruppen soll eine komplexe Abbildung städtischer Transformationsprozesse und der Auswir-<br />

kungen ermöglicht werden. Für jede Indikatorengruppe sind Einzelindikatoren ermittelt worden, die die jeweili-<br />

ge Entwicklung der Stadt innerhalb der fünf Themen abbilden. Die datenseitige Erfassung dieser Indikatoren zur<br />

Abbildung der Situation und Entwicklung der Stadt stellt einen Baustein zur Erstellung eines Integrierten Stadt-<br />

entwicklungskonzeptes INSEK dar. Auf Basis dieser Systematik kann ein Monitoring und eine Wirkungsanalyse<br />

aufgebaut werden. 309 Die Entwicklung eines solch komplexen Indikatorensystems, das zudem stadtweit aufge-<br />

baut ist, ähnelt der Vorgehensweise der <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung in den 1970er Jahren. Weidner argumentiert,<br />

dass die aktuell aufgestellten <strong>Stadtentwicklung</strong>skonzepte sich besonders hinsichtlich ihrer ökonomischen Rele-<br />

vanz und ihrer Interdisziplinarität von den <strong>Stadtentwicklung</strong>skonzepten der 1970er Jahre unterscheiden. Die<br />

aktuellen Konzepte sind weniger dogmatisch, handlungsorientierter, interkommunaler, und streben eine Rück-<br />

kopplung <strong>zwischen</strong> Projekten, Analysen sowie Konzepten an. 310<br />

Wirkungsbeobachtung<br />

Die Erfahrungen, die man <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem Programm Stadtumbau-Ost gemacht hat, haben dazu<br />

geführt, dass verschiedene computergestützte Instrumente als Frühwarn- und Kontrollsystem, bzw. als Wir-<br />

kungsbeobachtung entwickelt worden sind. Im Rahmen des Stadtumbauprojektes in Leipzig wurde das Städte-<br />

bauinformatik- Institut CMP Heidötting GmbH damit beauftragt, ein computergestütztes Programm zu entwi-<br />

ckeln, um auf Grundlage einer standardisierte Darstellung der Wirkungsbeobachtung, der Städtebauliche Bilanz,<br />

den Stadtumbauprozess zu beobachten. Dieses als lernendes System ausgelegte Instrument erfüllt die Forderun-<br />

gen nach Monitoring und Erfolgskontrolle unter der Voraussetzung, dass zum einen die Informationsressourcen<br />

308 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Raumordnungsbericht 2005, Berichte Band 21, Bonn 2005<br />

309 S. Weidner, <strong>Stadtentwicklung</strong> unter Schrumpfungsbedingungen, Leitfaden zur Erfassung dieses veränderten Entwicklungsmodus<br />

von Stadt und zum Umgang damit in der <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung, Leipzig 2005<br />

310 ebenda<br />

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