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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Um die erzielten Erfolge oder Projektfortschritte auch sowohl aus Motivations- und Legit<strong>im</strong>ationsprozessen<br />

gegenüber der Basis- und der Förderorganisation kommunizieren zu können, ist ein Berichtswesen notwendig,<br />

das formalisiert und fortschreibbar ist. Der Entwicklungsorganisation dient dieses Berichtswesen als Prozesskon-<br />

trolle und Steuerungsinstrument. 322<br />

Die bisher beschriebene Wirkungsbeobachtung beschreibt den objektiven oder messbaren Projekterfolg. Aber<br />

gerade bei der Bearbeitung von Projekten <strong>im</strong> Rahmen der Sozialen Stadt oder des Stadtumbaus spielt die subjek-<br />

tive Wahrnehmung der Bevölkerung und der Schlüsselakteure eine wesentliche Rolle bei der Bewertung von<br />

Projektergebnissen. Diese subjektiven Wahrnehmungen können nicht gemessen werden, sondern können nur in<br />

Form von Gesprächen, Interviews und Befragungen ermittelt werden. Dies erfordert aber entweder eine gute<br />

Kenntnis des Gebietes und seiner Bewohnerinnen und Bewohner oder einen hohen finanziellen Aufwand für<br />

eine repräsentative Bevölkerungsbefragung. Um dieses qualitative Element eines Evaluations- und Monitoring-<br />

verfahrens zu systematisieren, sind z.B. <strong>im</strong> Rahmen der Evaluation der Sozialen Stadt fünf unterschiedliche<br />

Quellen zur Erlangung qualitativer Erkenntnisse vorgesehen:<br />

• Materialauswertung von vorhandenen Unterlagen, z.B. Presse, Vorlagen, Konzepte,<br />

• Experteninterviews mit Projektverantwortlichen,<br />

• Befragung von Bewohnerinnen und Bewohner zur Entwicklung des Stadtteil<strong>im</strong>ages,<br />

• Befragung von Personen mit qualifizierter (Außen)Sicht,<br />

• die Ergebnisse dieser Auswertungen und Befragungen sollen danach mit den örtlichen Akteuren disku-<br />

tiert werden. 323<br />

Die Evaluation von Projekten kann grundsätzlich nach zwei Evaluationsverfahren durchgeführt werden: Die<br />

Ergebnisevaluation oder auch Ex-post-Evaluation und die Prozessevaluation. Die Ergebnisevaluation bewertet<br />

nach Durchführung einer Maßnahme die Auswirkungen des Projektes und den Grad der Zielerreichung und<br />

bewertet so den Erfolg eines Projektes. Die Prozessevaluation dient einer kontinuierlichen Begleitung des Pro-<br />

jektes und ist somit ein Steuerungselement <strong>im</strong> Projektmanagement. 324<br />

Die Wahl der Evaluationsmethode richtet sich dabei nach der Frage, was genau überprüft und bewertet werden<br />

soll. Eine Bewertung der Wirksamkeit von Organisations- und Kooperationsverfahren (<strong>Verwaltung</strong>sstrukturen<br />

oder Beteiligungsansätze) erfordert eher eine Evaluation der Verfahrens- und Prozessziele, also eine Prozesseva-<br />

luation, während bei einer Bewertung von Veränderungen der sozialen und ökonomischen Lage eine Ergebnis-<br />

evaluation als Methode gewählt wird. Beiden Methoden gemeinsam ist jedoch die Notwendigkeit der Durchfüh-<br />

rung einer ex-ante-Evaluation, d. h. dass zu Beginn des Prozesses eine exakte Ermittlung der sozialen, ökonomi-<br />

schen und politischen Ausgangsbedingungen erforderlich ist. 325<br />

Eine aussagekräftige Beurteilung der Wirksamkeit der angewandten Methoden und Instrumente <strong>im</strong> Rahmen<br />

einer Projektbearbeitung kann nur erfolgen, wenn als Vergleichsobjekt ein Stadtteil oder ein Projektgebiet<br />

322 M.Heidötting, a.a.O.<br />

323 Ralf Z<strong>im</strong>mer-Hegmann, Evaluation integrierter Stadtteilerneuerungsansätze und Monitoring kleinräumiger Entwicklungsprozesse,<br />

in: Difu, Arbeitspapiere zum Programm Soziale Stadt Nr. 7, Dokumentation Impulskongress Integratives Handeln<br />

für die soziale Stadtteilentwicklung, Berlin 2002, S. 177-186<br />

324 ebenda<br />

325 ebenda<br />

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