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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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5.3.1.2 Wirtschaftsstrukturgutachten 1992<br />

Mit der Durchführung des „Offenen Städtebaulichen Gutachterverfahrens“ in den Jahren 1989 bis 1990 und der<br />

Verabschiedung des städtebaulichen Rahmenplans „Völklinger Hütte“ <strong>im</strong> Oktober hatte die Stadt Völklingen<br />

begonnen, sich einem komplexen Prozess der städtebaulichen, ökologischen und wirtschaftlichen Erneuerung zu<br />

stellen. Nachdem die städtebauliche Entwicklung durch die vorgenannten Verfahren bereits in den Grundzügen<br />

festgeschrieben worden war, sollte mit Hilfe eines Wirtschaftsstrukturgutachtens auf der Grundlage von Analy-<br />

sen des regionalen Technologiepotenzials und der örtlichen Standortqualität ein Grundkonzept für die wirtschaft-<br />

liche Entwicklung der Stadt erstellt werden. 143<br />

Dieses Wirtschaftsstrukturgutachten gliedert sich in drei Teile, wobei der erste Teil aus einem Technologiegut-<br />

achten unter dem Thema „Überwindung der Montanvergangenheit <strong>im</strong> Saarland“ besteht. Mit dieser Analyse der<br />

regionalen Technologiepotenziale geht der Gutachter von der Hypothese eines positiven Zusammenhangs<br />

<strong>zwischen</strong> technologischen Innovationen, wirtschaftlichem Wachstum und Beschäftigung aus. Aus diesen Infor-<br />

mationen wurden Einschätzungen abgeleitet, wie die heutige wirtschaftliche Position Völklingens einzuschätzen<br />

ist und unter welchen Voraussetzungen eine erfolgreiche technologieorientierte Entwicklung der Stadt Völklin-<br />

gen gestaltet werden kann. Der Schwerpunkt der technologischen Entwicklung liegt nach Analyse der Gutachter<br />

vor allem <strong>im</strong> Bereich kundenspezifischer innovativer Problemlösungen und Zwischenprodukte mit überregiona-<br />

len Absatzmärkten aber weniger <strong>im</strong> Bereich technologisch hochwertiger Endprodukte. Als innovative Wirt-<br />

schaftszweige werden benannt: Maschinenbau, Herstellung von KFZ-Zulieferteilen, Elektronik – Elektrotechnik,<br />

Umwelttechnik. Als Voraussetzung für einen technologischen Strukturwandel fordert der Gutachter eine Koope-<br />

ration der Unternehmen mit öffentlichen Forschungseinrichtungen, damit verbunden ein Ausbau der wirtschafts-<br />

nahen Forschungsinfrastruktur. Er gesteht dem Saarland zu, diese Forschungseinrichtungen massiv ausgebaut zu<br />

haben, wobei eine Konzentration forschungs- und technologieintensiven Unternehmensgründungen in der Nähe<br />

der Universität und Fachhochschule Saarbrücken festzustellen ist. Völklingen kann von dieser Entwicklung nicht<br />

profitieren. Allerdings attestiert der Gutachter der Stadt Völklingen, dass aufgrund der Verkehrslage und der<br />

Nähe zur Landeshauptstadt Saarbrücken die Stadt bei einem entsprechenden Flächenangebot Chancen hätte,<br />

technologieorientierte Unternehmen für eine Ansiedlung zu gewinnen. 144<br />

Diesem Technologiegutachten schließen sich ein Makro-Standortgutachten und ein Mikro-Standortgutachten an,<br />

um dann in Empfehlungen zur kommunalen Wirtschaftspolitik in Form von Leitlinien zu gelangen. Das Makro-<br />

Standortgutachten hat zum Ziel, auf der Grundlage einer Strukturanalyse und einer Stärken-Schwächen-Analyse<br />

der Standortfaktoren den Wirtschaftsstandort Völklingen zu bewerten, um daraus einen konkreten Handlungsbe-<br />

darf für die örtliche Wirtschaftspolitik abzuleiten. Hierzu wurde eine schriftliche Betriebsbefragung durchge-<br />

führt, mit der Informationen über die Beurteilung der wirtschaftlichen Standort-Bedingungen in Völklingen<br />

durch die Betriebe sowie räumliche Veränderungsabsichten erlangt werden sollte. Zusätzlich erfolgte eine<br />

gutachtlicher Bewertung objektiver Daten und Fakten zu harten und weichen Standortfaktoren. Es wurde ermit-<br />

telt, dass das Image der Stadt überwiegend negativ eingeschätzt wird. In der Beurteilung von außen schneidet die<br />

143 Isoplan, Wirtschaftsstrukturgutachten, 1992, a.a.O<br />

144 ebenda<br />

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