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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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in die Umlandgemeinden verursacht wurde und gefordert wurde, diese Entwicklung durch strukturpolitische<br />

Maßnahmen zu stoppen. Die Gutachter verwiesen darauf, dass bei einer Fortsetzung dieser Entwicklung sich der<br />

Kontrast <strong>zwischen</strong> baulich und demografischen überalterten, dünn besiedelten städtischen Zonen mit einer<br />

Konzentration des tertiären Sektors und den, mit den typischen „new-town-Problemen“ beladenen Umlandge-<br />

meinden verstärkt. Eine Lösung sahen die Gutachter auch hier richtigerweise in der Gebietsreform. 108<br />

Fazit:<br />

Insgesamt stellt das Gutachten eine umfassende Analyse des Untersuchungsraumes von Köllerbach bis an die<br />

französische Grenze und von Überherrn bis Klarenthal dar. Es gibt Empfehlungen für die Ausweisung neuer<br />

Siedlungsflächen und Folgeeinrichtungen. Trotz der aus heutiger Sicht richtigen Empfehlungen kann dieses<br />

Gutachten als Beispiel dafür dienen, warum die <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung der 1970er Jahre gescheitert ist. Die<br />

Tiefe der Analyse differiert mit der Detaillierung der Empfehlungen zur <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung, die sich auf<br />

einem relativ groben Raster bewegen und somit viel Interpretationsspielraum besitzen. Dies stellt für die Umset-<br />

zung des Gutachtens eine ebenso große Schwierigkeit dar, wie die Größe des Untersuchungsraumes und die<br />

fehlende Schwerpunktsetzung bei der Ausformulierung der Empfehlungen. Ungeachtet der Erhebung von riesi-<br />

gen Datenmengen und deren zum damaligen Zeitpunkt außergewöhnlichen Auswertungsmethodik, konnten<br />

keine kleinräumlichen Entwicklungshinweise gegeben werden. Die Empfehlungen dieses Gutachtens wurden<br />

gerade hinsichtlich der regionalen Sichtweise <strong>im</strong> Hinblick auf eine Gebietsreform nicht umgesetzt, so dass hier<br />

die Chance vertan wurde, Völklingen <strong>im</strong> regionalen Kontext eine größere Bedeutung zuzuweisen und somit auch<br />

der Innenstadt eine nachhaltig wichtigere Versorgungsfunktion zukommen zu lassen. Der Zweck des Gutach-<br />

tens, Hinweise für eine sinnvolle Gebietsreform zu geben wurde somit letztendlich nicht erfüllt, da durch die<br />

Bildung der einzelnen Umlandgemeinden Völklingen weiter geschwächt wurde. Dies wurde von den Gutachtern<br />

prognostiziert, floss aber nicht in die Ausgestaltung der Gebietsreform ein.<br />

Abb. 5: Flussdiagramm zur <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung Völklingen, Quelle: <strong>Planung</strong>sbüro Guther und Stracke,<br />

1972<br />

108 In der Zwischenzeit sind die prognostizierten Probleme in der Innenstadt eingetreten, allerdings <strong>im</strong> wesentlichen ohne die<br />

erwarteten Probleme in den Siedlungsrandbereichen.<br />

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