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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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chen Städten existieren, also auch in den Städten der Alten Bundesländer, ist eine Aufgabe, die <strong>im</strong> Rahmen<br />

einer aktiven Standortpolitik sowohl die Wirtschaftsförderung als auch die Stadtplanung trifft.<br />

Die Ausnutzung von Stadtumbaupotenzialen <strong>im</strong> Bestand kann dazu beitragen, die weitere Suburbanisierung und<br />

die Ausdehnung der Siedlungsflächen zu verringern und somit einen Beitrag zur ressourcenschonenden Stadt-<br />

entwicklung zu leisten. Diese Stadtumbaupotenziale entstehen in erster Linie aus der Bevölkerungsentwicklung<br />

und der Verhaltenveränderung der Bevölkerung aber auch aus dem strukturellen Wandel der Wirtschaft, der sich<br />

<strong>im</strong> Form einer Bedeutungsverschiebung hin zum Dienstleistungssektor bei gleichzeitiger technischer Entwick-<br />

lung und weiterer funktionaler Bedeutung des sekundären Sektors abspielt. Im Rahmen des Forschungsvorha-<br />

bens „Neue Stadtumbaupotenziale – Städte als Standortfaktor“, das <strong>im</strong> Auftrag des BMVBW 404 durchgeführt<br />

wurde, wurde festgestellt, dass das verarbeitende Gewerbe einer allmählichen und anhaltenden Veränderung der<br />

Nutzungsstruktur unterliegt. Abwanderung aus den Agglomerationen und Ansiedlung an den Agglomerations-<br />

rändern und Umnutzung von innerstädtischen gewerblichen Standorten zu Dienstleistungsnutzungen sind die<br />

Merkmale für diesen Wandel. Es wird prognostiziert, dass durch eine veränderte Einstellung der großen Unter-<br />

nehmen zum betrieblichen Immobilienvermögen und seinem potenziellen Marktwert, die Freisetzung von<br />

betrieblichen Flächen steigen wird, so dass in zunehmendem Maße neue Umbaupotenziale entstehen. Die Rolle<br />

des Bürodienstleistungssektor als Initiator von Umbaumaßnahmen wird weiter existieren, wobei aber Dienstleis-<br />

tungs<strong>im</strong>mobilien der 1950er bis 1970er Jahre selber eine Umbaupotenzial bilden, da diese bautechnisch nicht<br />

mehr den Anforderungen an moderne Büroarbeitsplätze entsprechen. Gerade für wirtschaftlich genutzte Gebäu-<br />

de wird eine Verkürzung der Nutzungszyklen beobachtet, die zu einer <strong>im</strong>mer häufigeren Anpassung der bauli-<br />

chen Strukturen führt. Hier wird gefordert, dass <strong>im</strong> Rahmen des Stadtumbaus bauliche Strukturen entwickelt<br />

werden, die mit nur geringen baulichen Veränderungen in verschiedene gewerbliche Nutzungen transformiert<br />

werden können. Für den Bereich des Einzelhandels wird prognostiziert, dass es weiterhin zu Nutzungs- und<br />

Flächenaufgaben kommen wird, von denen besonders die Randbereiche der Zentren und Nebenzentren betroffen<br />

sein werden. 405<br />

Diese Umbaupotenziale werden sich in der Regel nur durch private Investitionen erschließen lassen. Die Aufga-<br />

be der Wirtschaftsförderung ist es, ein Investitionskl<strong>im</strong>a zu schaffen, indem gemeinsam mit der Stadtplanung<br />

durch die Entwicklungskonzeptionen den potenziellen Investoren <strong>Planung</strong>ssicherheit gegeben wird. Die vorhan-<br />

denen Akteure müssen in diesen Entwicklungsprozessen begleitet und durch die Kommunikation der aktuellen<br />

Anforderungen an die Innenstadtentwicklung und der damit verbundenen Entwicklung der einzelnen (Handels-<br />

)Dienstleistungen in ihrer Zukunftsfähigkeit unterstützt werden.<br />

6.10.1 Stadtmarketing<br />

Alle wesentlichen Aspekte einer Stadt können in einer Entwicklungskonzeption oder Stadtkonzeption zusam-<br />

mengefasst werden: Die Einbindung der Stadt in die Region und in das Gesellschaftssystem, ihre Zukunftsvisi-<br />

404 Rainer Kahnert, Stefan Kruse, Analyse künftiger Stadtumbaupotenziale, in: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-<br />

BBR, Stadtumbau, Informationen zur Raumentwicklung, Heft 10/11.2003, Bonn 2003, S. 677-685<br />

405 ebenda<br />

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