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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Hinzu kommt, dass Innovationsprozesse als Ergebnis kollektiver Lernprozesse ge-staltet werden können, d.h.<br />

das Beteiligungsverfahren so in <strong>Planung</strong>sverfahren eingebettet werden, dass bewusst Akteure zusammengebracht<br />

werden, die üblicherweise nicht zusammenarbeiten und erst durch diese Zusammenarbeit ein Prozess der Inno-<br />

vationsentwicklung entsteht.<br />

Der stetige Wandel zur Wissensgesellschaft bietet hier auch der <strong>Planung</strong> die Möglichkeit über das Internet als<br />

Form des e-government sowohl zu informieren als auch die Aktivitäten der <strong>Planung</strong>sakteure zu koordinieren und<br />

eine Netzwerkbildung auf verschiedenen Ebenen zu ermöglichen. Hierbei ist zu beachten, dass wahre Tatbestän-<br />

de und Sachverhalte zu vermitteln sind und Wahrhaftigkeit ausgeübt wird. 629 Durch die Bereitstellung und der<br />

Eröffnung von Nutzungsmöglichkeiten von Kommunikationsstrukturen wird es der Bürgerschaft einer „Lernen-<br />

den Stadt“ ermöglicht, aus den Erfahrungen der komplexen Vorgängen einer Stadt zu lernen und eine kreative<br />

Atmosphäre in einer kulturellen Vielfalt zu schaffen. 630<br />

Wirkungsbeobachtung<br />

Monitoring und die Evaluation des gesamtstädtischen Entwicklungsprozesses führen dazu, Entwicklungsprozes-<br />

se zu erfassen und an ändernde Rahmenbedingungen auch zeitnah anpassen zu können. Die Beispiele der frühe-<br />

ren Gutachten, der <strong>Stadtentwicklung</strong>sstrategien der Stadtsanierung und die nicht umgesetzten Projekte zeigen,<br />

dass obwohl die Ziele nicht erreicht wurden, <strong>im</strong>mer wieder neue Projekte in Angriff genommen wurden. Ein<br />

„Lernen“ aus den vorhergehenden Projekten ist nicht erkennbar. In Zukunft müssen <strong>Stadtentwicklung</strong>sprogram-<br />

me und –projekte von einer Prozessevaluation begleitet werden, die vor allem das Ziel der Umsetzungsfähigkeit<br />

der Projekte verfolgt. Diese Prozessevaluierung muss ebenfalls Bestandteil der strategischen Steuerung sein.<br />

Unter dem Gesichtpunkt der Evaluation des Stadtumbauprozesses ist aber auch die aktive Teilhabe der Bevölke-<br />

rung und der am <strong>Stadtentwicklung</strong>sprozess oder einzelnen Projekten beteiligten Akteure notwendig. Die subjek-<br />

tive Wahrnehmung, mit deren Hilfe z.B. auch ein Imagewandel verfolgt werden kann, kann nur mithilfe eines<br />

intensiven Beteiligungsprozesses ermittelt werden. Eine Prozessevaluierung mit Hilfe aller Beteiligten kann<br />

wertvolle Hinweise zur effektiveren Ausgestaltung des <strong>Stadtentwicklung</strong>s- oder Stadtumbauprozesses liefern. 631<br />

Strategien einer aktuellen Stadtpolitik<br />

Die in den vorangegangenen Kapiteln dargestellte Entwicklung der Stadt Völklingen bestätigt die allgemeinen<br />

Entwicklungstrends und die Anforderungen an ein zukünftige Stadtpolitik und –entwicklung. Die Aktion Demo-<br />

grafischer Wandel der Bertelsmannstiftung beschreibt die Handlungsempfehlungen für eine stabile Mittelstadt<br />

wie folgt:<br />

• Funktion als regionales Zentrum sichern und ausbauen durch:<br />

o Erarbeitung eines langfristigen Entwicklungskonzeptes,<br />

o Einstellung der <strong>Verwaltung</strong>sstrukturen und <strong>Verwaltung</strong>sverfahren auf die demografischen<br />

Herausforderungen,<br />

o Ausbau der regionalen Kooperation,<br />

629 B. Streich, Informationen, Wissen, <strong>Planung</strong>sprozesse und Macht, 2004, a.a.O., s. hier auch die medienethische Diskussion<br />

durch die Nutzung digitaler Medien in der Raumplanung, der allgemeine Zugriff auf Wissensspeicher und die Privatisierung<br />

von <strong>Planung</strong>sinformationen durch Privatisierung von <strong>Planung</strong>. Vgl. auch Kapitel 3.1<br />

630 B. Streich, Stadtplanung in der Wissensgesellschaft, 2005, a.a.O.<br />

631 vgl. Kapitel 6.5<br />

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