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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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• Profilierung der Kernstadt und Ausbau der zentralörtlichen Funktion<br />

• Erhalt und Steigerung der Wohnortattraktivität für Familien und qualifizierte ArbeitnehmerInnen<br />

• Anpassung der technischen und sozialen Infrastruktur an die Veränderung der Altersstruktur und Akti-<br />

vierung der Potenziale älterer Menschen<br />

• Ausrichtung der Siedlungspolitik auf Erhalt, Aufwertung des Wohnungsbestandes und Profilierung als<br />

Wohnstandort<br />

• Sicherung und Ausbau der wirtschaftlichen Potenziale 618<br />

• Ausbau der technischen Infrastruktur unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Wissens- und Infor-<br />

mationsgesellschaft<br />

• Beachtung der Bedürfnisse vielfältigerer Lebensstile<br />

• Ausrichtung der Stadtpolitik und –verwaltung auf eine verstärkte Einbindung heterogener Bevölke-<br />

rungsgruppen und Akteure<br />

• Ermöglichen von Partizipation auch für abgegrenzte Projekte und Prozesse.<br />

Auswirkungen auf die Raumplanung<br />

Der Aufgabenbereich der Stadtplanung unterliegt dem grundsätzlichen Wandel von der generell wachstumsori-<br />

entierten <strong>Planung</strong> hin zur <strong>Planung</strong>, die sich sowohl mit Wachstumsprozessen als auch in <strong>im</strong>mer stärkerem Maße<br />

mit Schrumpfungsprozessen oder mit einer Gleichzeitigkeit von Wachstum und Schrumpfung auseinandersetzen<br />

muss. Der Wandel von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft und die o.g. tiefgreifenden gesellschaft-<br />

lichen Veränderungsprozesse verändern auch den Aufgabenbereich der Raumplanung. Das Wesen der raumpla-<br />

nerischen Aktivitäten lag bisher in jedem <strong>Planung</strong>svorgang in der Informations- und Wissensverarbeitung, für<br />

die eine Reihe von Methoden und Instrumente zur Verfügung stehen und die sich <strong>im</strong> planungsrechtlichen Kon-<br />

text bewegen. Die höhere Komplexität der Aufgabenstellung, die Ausweitung des Informations- und Analysebe-<br />

darfs in Verbindung mit gestiegenen Kooperations- und Partizipationsanforderungen an die <strong>Planung</strong> und die<br />

gesamte Stadtpolitik weisen den PlanerInnen neben der fachlich fundierten Expertenrolle eine neue Rolle als<br />

Mediator und Moderator <strong>im</strong> Prozess des gleichberechtigten Informationsaustausch <strong>zwischen</strong> den beteiligten<br />

Akteuren zu. Neben den persönlichen planerischen Fertigkeiten ist es daher erforderlich, dass die PlanerInnen<br />

heute zunehmend die Fähigkeit besitzen, die <strong>im</strong> <strong>Planung</strong>svorgang gesammelten Informationen den verschiede-<br />

nen Akteuren in objektiver Weise zu vermitteln. 619<br />

Diese Aufgaben entsprechen in den Modellen der wissenschaftlichen Politikberatung der Raumplanung dem<br />

pragmatischen Modell, in dessen Mittelpunkt ein kritisches Wechselverhältnis <strong>zwischen</strong> den <strong>Planung</strong>sfachleuten<br />

und der Politik besteht. Die Fachleute beraten die politisch Verantwortlichen und die politisch Verantwortlichen<br />

beauftragen die Fachleute mit der Erarbeitung von planerischen Lösungen. Diese Vorgehensweise entspricht <strong>im</strong><br />

weitesten Sinne den heute herrschenden Beziehungen <strong>zwischen</strong> <strong>Planung</strong> und Politik in einer Kommune. 620<br />

618 Bertelsmann Stiftung Aktion Demografischer Wandel, Demographiebericht Daten-Prognosen-Konzepte, Völklingen,<br />

Dezember 2005, http://www.aktion2050.de/wegweiser Zugriff: 07.11.2006, 20.00 Uhr<br />

619 B. Streich, Information, Wissen, <strong>Planung</strong>sprozesse und Macht, Die Wissensgesellschaft als Herausforderung an die<br />

<strong>Planung</strong>sethik, in: M. Lendi, K.Hübler (Hrsg.), Ethik in der Raumplanung, 2004, a.a.O., S. 31-50<br />

620 B. Streich, Stadtplanung in der Wissensgesellschaft, 2005, a.a.O, s. hier auch weitere Darstellung der Modelle wissenschaftlicher<br />

Politikberatung in der Stadtplanung: Dezisionistisches Modell, nach dem in Anlehnung an Max Weber eine<br />

strikte Trennung <strong>zwischen</strong> der fachlichen Ebene und der politischen Ebene vorherrscht, mit einer Lücke <strong>zwischen</strong> dem<br />

wissenschaftlichen Sachverstand und den politischen Entscheidungen, sowie einer fehlenden Einbeziehung der Öffentlichkeit<br />

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