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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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tings und der Erarbeitung eines Leitbildes rundeten das Gutachten als ganzheitliche Betrachtung für die Entwick-<br />

lung der Innenstadt ab. 151<br />

5.3.1.4 Flächenverfügbarkeit für „Neues Gewerbe“<br />

Eine kurzfristige Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur innerhalb weniger Jahre nach dem Verlust der Ar-<br />

beitsplätze war nicht möglich, da u.a. die für eine Ansiedlung von Betrieben notwendige gewerblichen Flächen<br />

nicht zur Verfügung standen. Die Montanindustrie hatte in ihrer Entwicklungs- und Blütezeit alle in der Talaue<br />

gelegenen Flächen, die sie für ihre Expansion benötigte, in Anspruch genommen. Der Rückzug dieses Industrie-<br />

zweiges bedeutete aber nicht automatisch auch die Freiziehung dieser Flächen. Hinzu kommt, dass <strong>im</strong> Bereich<br />

der vom Bergbau genutzten Flächen durch den unterirdischen Abbau Bergsenkungen auftraten (und <strong>im</strong>mer noch<br />

auftreten), die eine Revitalisierung lange Zeit unmöglich machten. 152<br />

Im November 1999 wurde <strong>im</strong> Auftrag des Oberbergamtes die Auswirkungen des beantragten Steinkohleabbaus<br />

<strong>im</strong> Westfeld auf die Völklinger Stadtteile Fürstenhausen und Fenne durch die Arbeitsgemeinschaft FIRU und<br />

Isoplan untersucht. 153 Diese beiden Stadtteile sind <strong>im</strong> LEP Umwelt als Schwerpunktraum für Industrie- und<br />

Gewerbe dargestellt und stellen damit für die Stadt die wenigen Flächenpotenziale quantitativer und qualitativer<br />

Art für Gewerbe und Industrie dar. Dem Bergbau wurde allerdings vorrangiger Bestandsschutz eingeräumt und<br />

mit der Beantragung weiterer Abbaufelder (auch über diesen Antrag hinaus) war ein Ende der Beeinträchtigun-<br />

gen durch die Bergsenkungen und der damit verbundenen eingeschränkten Flächenverfügbarkeit nicht abzuse-<br />

hen. Erst mit der Stilllegung der Tagesanlage Warndt/Luisenthal 2005 ist auch ein Ende der Bergsenkungen<br />

absehbar, so dass jetzt ernsthafte <strong>Planung</strong>en für eine Nachfolgenutzung der ehemaligen Bergbaustandorte einge-<br />

leitet werden kann. Hierzu ist ein <strong>im</strong> Jahr 2004 eine Zukunftskonferenz unter Beteiligung des Landes, der Stadt<br />

Völklingen und der Gemeinde Großrosseln einberufen worden, in der die Bildung von drei Arbeitgruppen<br />

beschlossen wurde, die sich mit den Themen: Flächenentwicklung, Arbeitsplätze und Entwicklung des Ortsteils<br />

Fürstenhausen beschäftigen.<br />

Für den Bereich der Alten Völklinger Hütte wurde nach Abschluss des offenen städtebaulichen Gutachterverfah-<br />

rens <strong>im</strong> Jahr 1990, durch die Erarbeitung des Rahmenplans für dieses Gebiet und der Aufstellung des Bebau-<br />

ungsplanes für den Bereich der ehemaligen Kohlenwertstoffbetriebe damit begonnen, die <strong>Planung</strong>en umzuset-<br />

zen. Mit der Freilegung der ehemaligen, ca. 10 ha großen Schlackenbrechanlage wurde eine erste Teilfläche zur<br />

gewerblichen Wiedernutzung revitalisiert. Gelang <strong>im</strong> Zentralbereich der Hütte noch der Umbau zum heutigen<br />

Gründer- und Technologiezentrum, so wurde die Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe auf der Fläche der<br />

ehemaligen Kohlenwertstoffbetriebe aufgrund von massiven Bodenkontaminationen bis auf weiteres vereitelt.<br />

Die Weiterentwicklung der Flächenrevitalisierung wurde gestoppt. Das weitere Interesse an diesem Bereich lag<br />

fortan in dem Ausbau der Alten Völklinger Hütte zum allgemein zugängliche Industriedenkmal. Mit Aufnahme<br />

der Hütte <strong>im</strong> Jahr 1994 in die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten, wurde deren Bedeutung endgültig mani-<br />

151<br />

ebenda<br />

152<br />

Erst <strong>im</strong> Jahr 2006 können erste Betriebe <strong>im</strong> ersten Bauabschnitt des revitalisierten Gelände der ehemaligen Saarlandraffinerie<br />

genutzt werden.<br />

153<br />

FIRU/Isoplan <strong>im</strong> Auftrag des Oberbergamtes, Auswirkungen des beantragten Steinkohleabbaus <strong>im</strong> Westfeld auf die<br />

Stadtteile Fürstenhausen und Fenne, Kaiserlautern / Saarbrücken November 1999<br />

74

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