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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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stellen und zu sichern, so wie es <strong>im</strong> städtebaulichen Bericht 2005 mit der „Orientierung“ auf die Städte gefordert<br />

wird. 378<br />

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hat in einer empirischen Studie die Rolle und die Perspektiven<br />

von Mittelstädten <strong>im</strong> stadtregionalen Kontext untersucht und hierbei insbesondere die Rolle von Mittelstädten<br />

untersucht, die <strong>im</strong> Umland großer Städte liegen, u.a. wurde auch die Entwicklung der Stadt Völklingen darge-<br />

stellt. 379<br />

Die Definition dessen, was eine Mittelstadt beschreibt, ist abhängig von der Größe und Zentralität des benach-<br />

barten Oberzentrums. Neben der Einwohnerzahl, die nach neueren Definitionen <strong>zwischen</strong> 50.000 und 250.000<br />

Einwohnern liegt, während in der deutschen Gemeindestatistik Städte <strong>zwischen</strong> 20.000 und 100.000 Einwohnern<br />

als Mittelstädte bezeichnet werden, spielt die Zentralität, Funktionalität und Dichte bei der Frage, was eine<br />

Mittelstadt ausmacht, eine Rolle. In die Untersuchung des BBR sind alle Städte aufgenommen worden, die <strong>im</strong><br />

stadtregionalen Kontext einer als Oberzentrum ausgewiesenen Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern liegen<br />

und die mehr als 20.000 Einwohner haben. 380<br />

Es wurden für die Rolle, die diese Mittelstädte <strong>im</strong> stadtregionalen Kontext spielen vier Thesen aufgestellt:<br />

1. „Großstädte entfalten weiterhin eine dominierende Dichte und Anziehungskraft. Gleichwohl haben<br />

sich <strong>im</strong> Umland partiell Strukturen entwickelt, die „großstädtische“ Dichteverhältnisse und hohe<br />

Arbeitsmarktzentralitäten abbilden.<br />

2. Mittelstädte haben die Erwartung nicht erfüllt, das Bevölkerungswachstum in westdeutschen Ag-<br />

glomerationen <strong>im</strong> Laufe der 1990er Jahre auf sich lenken zu können. Das heißt aber nicht, dass der<br />

Stadttyp „Mittelstädte“ instabil ist.<br />

3. In Stadtregionen entfaltet sich eine <strong>im</strong>mer diffizilere Polyzentralität. Mittelstädte konkurrieren mit<br />

einer Reihe weiterer Zentren <strong>im</strong> Umland, können aber <strong>im</strong> Durchschnitt eine höhere Anziehungs-<br />

kraft behaupten.<br />

4. Mittelstadt heißt nicht „mittelmäßig“. Es gibt Mittelstädte, die sich auffallend von anderen Städten<br />

und Gemeinden abheben.“ 381<br />

Diese Thesen begründen sich<br />

1. mit Untersuchungen zur Arbeitsmarktzentralität,<br />

2. mit einer Auswertung des Bevölkerungswachstums,<br />

3. mit Auswertung der Fachliteratur und der Arbeitsmarktzentralität und<br />

4. mit einer Untersuchung zu Typisierung von Mittelstädten, die <strong>im</strong> Umland großer Städte als etab-<br />

lierter Standorte erscheinen.<br />

Anhand dieser begründeten Thesen wird deutlich, dass die Kernstädte weiterhin ein höheres Maß an Zentralität<br />

aufweisen als die <strong>im</strong> stadtregionalen Zusammenhang befindlichen Mittelstädte. Es wird aber auch festgestellt,<br />

378<br />

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Klein- und Mittelstädte in Stadtregionen, Informationen zur Raumentwicklung,<br />

Heft 8.2005, Einführung S. I-III<br />

379<br />

B.Adam, Mittelstädte – eine stadtregionale Positionsbest<strong>im</strong>mung, in BBR, Klein- und Mittelstädte in Stadtregionen,<br />

a.a.O., S. 495-523<br />

380<br />

ebenda, siehe hier auch die Darstellung der theoretischen Grundlagen der stadtregionalen Modelle, wie Kernstadt-<br />

Umland-Modell, Polyzentrismus oder Kunzmanns Bild eines funktionalen Archipels der europäischen Stadtregion, Dezentrale<br />

Konzentration mit der Funktion der Mittelstädte als Entlastungsorte für überlastete Stadtregionen und Zwischenstadt.<br />

181

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