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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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hen: 1. Übersicht und Erkundung, 2. Lagebeurteilung, 3. Wahl, Korrektur oder Bestätigung einer Strategie, 4.<br />

Durchführung taktischer Operationen und erneuter Beginn mit 1.. 198<br />

Gerade <strong>im</strong> Stadtumbau wird die Auseinandersetzung mit den knappen Ressourcen zunehmen, so dass die Bedeu-<br />

tung von strategischen <strong>Planung</strong>sansätzen <strong>im</strong>mer größer wird. Die Erarbeitung planerische Strategien setzt strate-<br />

gisches Denken, Handeln und Entscheiden voraus. Im Unterschied zu planerischen Routineaufgaben, die mit den<br />

gewohnten Instrumenten, Verfahren und Organisationen bearbeitet werden können, bieten sich zur Entwicklung<br />

und für den Einsatz planerischer Strategien besonderes daraufhin zusammengesetzte, zeitlich befristete Schwer-<br />

punkorganisationen an. Diese Konzentration der knappen Mittel auf strategisch bedeutsame Aufgaben und das<br />

Wissen und die Fähigkeiten zur Erarbeitung dieser planerischen Strategien sind zukünftige Aufgaben der Plane-<br />

rinnen und Planer, die angesichts der <strong>im</strong>mer knapper werden Ressourcen zunehmen werden. 199<br />

Im Rahmen des ExWoSt-Modellprojektes „Stadtquartiere <strong>im</strong> Umbruch“ beschäftigt sich eine Projektgruppe mit<br />

Szenarien und Modellrechnungen für eine virtuelle Stadt. Die Anwendung des hier entwickelten 3D-<br />

S<strong>im</strong>ulationsmodells, in dem vier verschiedene klar definierte Entwicklungspfade durchgespielt werden können<br />

soll der Kommune ermöglichen anhand von Modellparametern wie Leerstandsquote, Bevölkerungsentwicklung,<br />

Brach- und Freiflächenentwicklung und Auslastung der sozialen und technischen Infrastruktur, Hinweise auf die<br />

Ausgestaltung von <strong>Planung</strong>sstrategien geben. Als Entwicklungspfade können die Möglichkeiten des Liegenlas-<br />

sens, der Renaturierung, der Entwicklung von Nieschen und Nestern und die Stabilisierung von Stadtquartieren<br />

verfolgt werden. 200<br />

Einen Beitrag zur Modernisierung der Stadt(-Region) beschreibt Heidi Sinning mit den umfassenden Ansatz des<br />

Stadtmanagements, dem ein integriertes Verständnis einer strategischen <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung zugrunde<br />

liegt. 201 Der Begriff des Stadtmanagement beinhaltet lt. Sinning folgende methodische Elemente:<br />

- Strategisches Management (Leitbildentwicklung, SWOT-Analyse, Strategie-, Ziel- und Maßnahmenpla-<br />

nung, Chance Management, Evaluation, Controlling)<br />

- Methoden des Projektmanagements (Projektplanung und -entwicklung),<br />

- kommunikative Methoden (Moderation, Mediation, Informations- und Partizipationsformen und -verfahren)<br />

- Einsatz neuer Organisations- Kooperationsformen (PPP, Bürgerorientierung, etc.)<br />

- Nutzung neuer Medien (Internet und moderne Informations- und Kommunika- tionstechnologien)<br />

Die Themen, die über das Stadtmanagement abgedeckt werden können sind von Kommune zu Kommune unter-<br />

schiedlich. Sie können von der <strong>Verwaltung</strong>smodernisierung über Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing bis<br />

zum Stadtumbau unter Schrumpfungsbedingungen reichen. Die <strong>im</strong> Rahmen des Stadtmanagements zu erstellen-<br />

den Zielvorstellungen und Projekte werden dabei in einem interaktiven und iterativen Prozess erarbeitet. Zu-<br />

198 J.Mauer, Planerische Strategien und Taktiken, in ARL, 2005, a.a.O., S. 758-764, Die Begriffe Strategie und Taktik<br />

entspringen dem militärischen Sprachgebrauch. Strategisches Denken betrachtet das Geschehen als eine ununterbrochene<br />

Folge von Aktionen und Reaktionen <strong>im</strong> Widerstreit der Interessen. Taktik ist die Wahl der Methoden und Instrumente. Von<br />

Clausewitz: „...Taktik ist die Lehre vom Gebrauch der Streitkräfte <strong>im</strong> Gefecht, die Strategie ist die Lehre vom Gebrauch der<br />

Gefechte zum Zwecke des Krieges.“in: ebenda<br />

199 B.Scholl, Strategische <strong>Planung</strong>, in: ARL 2005, a.a.O., S. 1122-1129<br />

200 B. Adam, S. Weidner, B. Günzel, Szenarien und Modellrechnungen für eine virtuelle Stadt, in: Bundesamt für Bauwesen<br />

und Raumordnung BBR, Stadtquartiere <strong>im</strong> Umbruch, Werkstatt Praxis, Heft 42, Bonn 2006, S. 43-46<br />

201 H., Sinning, Stadtmanagement, in: Raumplanung 117, Dez. 2004, S.239-244<br />

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