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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Interreg aufbaut und die grenzübergreifende Zusammenarbeit von benachbarten Gebietskörperschaften, z.B. <strong>im</strong><br />

Bereich der Entwicklung von städtischen und ländlichen Gebieten, bei der Förderung der wirtschaftlichen<br />

Beziehungen und die Förderung von KMU-Netzen unterstützt. 400 Hierdurch wird sichergestellt, dass die bisheri-<br />

gen Initiativen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit weitergeführt werden können.<br />

In dem Vorschlag der EU-Kommission für eine Verordnung über den Fonds für regionale Entwicklung wird der<br />

städtischen D<strong>im</strong>ension eine besondere Bedeutung beigemessen. Maßnahmen der Stadterneuerung, mit denen der<br />

starke Konzentration von wirtschaftlichen, ökologischen und soziale Problemen in den städtischen Ballungsge-<br />

bieten begegnet werden soll, werden durch den EFRE in der Förderung der Entwicklung von partizipativen,<br />

integrierten Strategien, unterstützt. Förderfähig sind dabei die Sanierung der physikalischen Umwelt, die Neuer-<br />

schließung von Industriebrachen und die Erhaltung und Inwertsetzung des historischen und kulturellen Erbes,<br />

die mit Maßnahmen zur Förderung des Unternehmergeistes, der lokalen Beschäftigung und der kommunalen<br />

Entwicklung sowie mit der Bereitstellung von Dienstleistungen für die Bevölkerung kombiniert werden und die<br />

den sich ändernden demografischen Strukturen Rechnung tragen. 401 Dies bedeutet eine deutliche strategische<br />

Ausrichtung der Förderpolitik für Regionen <strong>im</strong> Strukturwandel und schrumpfenden Regionen und damit eine<br />

Fortführung der EU-Kofinanzierung der Städtebauförderungsprogramme Soziale Stadt und Stadtumbau-West.<br />

6.10 Instrumente der Wirtschaftsförderung<br />

Die aktuellen Anforderungen an die Stadtplanung können wie bereits beschrieben, nur durch integratives Han-<br />

deln sowohl innerhalb der <strong>Verwaltung</strong> durch ressortübergreifende Projektsteuerung als auch <strong>im</strong> Verhältnis der<br />

<strong>Verwaltung</strong> <strong>im</strong> Zusammenspiel mit den externen Akteuren des Stadtgeschehens bzw. der <strong>Stadtentwicklung</strong><br />

erfüllt werden. Ein wesentlicher Partner der Stadtplanung ist die Wirtschaftsförderung, deren Rolle in der Stadt-<br />

planung auch vor dem Hintergrund der Strukturprobleme und der Anforderungen an eine schrumpfende Stadt<br />

hier exemplarisch dargestellt werden soll.<br />

Im alltäglichen <strong>Verwaltung</strong>eschehen sind Wirtschaftsförderung und Stadtplanung <strong>im</strong> Idealfall zwei sich ergän-<br />

zende Ressorts, die beide an einer nachhaltigen <strong>Stadtentwicklung</strong> arbeiten. Der Stadtplanung bzw. Stadtentwick-<br />

lung kommt dabei die Aufgabe zu, unterschiedliche Ansprüche an räumliche und zeitliche <strong>Stadtentwicklung</strong> zu<br />

koordinieren und die opt<strong>im</strong>ale Verbindung aller Interessen zu gestalten. Dies kann <strong>im</strong> Einzelfall dazu führen,<br />

dass die Interessen der Wirtschaftsförderung einen höheren Stellenwert zugewiesen bekommen, als andere,<br />

ihnen widerstrebenden Anforderungen, z.B. durch Umweltschutz oder Bürgerinteressen. Gerade in struktur-<br />

schwachen Gebieten oder in Städten, die besonders vom Strukturwandel betroffen sind, wie z.B. Völklingen,<br />

wird der Wirtschaftsförderung (in vielen Fällen gerechtfertigt) ein hoher Stellenwert zugemessen, dem andere<br />

Interessen nur schwer ein entsprechendes Gewicht entgegenstellen können. Hier ist es auch Aufgabe der Stadt-<br />

planung, der <strong>Verwaltung</strong>sspitze bzw. dem Stadtrat gegenüber eine sachgerechte Abwägung aller Interessen unter<br />

Beachtung der mittel- bis langfristigen Ziele der <strong>Stadtentwicklung</strong> vorzulegen, um eine nachhaltige Stadtent-<br />

wicklung nicht den kurzfristigen Interessen einzelner Projekte oder Partialinteressen zu opfern.<br />

400 ebenda<br />

401 Kommission der europäischen Gemeinschaften, Vorschlag für eine Verordnung des europäischen Parlamentes und des<br />

Rates über den europäischen Fonds für regionale Entwicklung, 2004/0167(COD), Brüssel, 14.07.2004<br />

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