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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Sie erfordern eine <strong>im</strong>mer stärkere Verknüpfung von Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Sozial- und Infrastrukturpolitik<br />

und eine Beachtung der Konsequenzen des Schrumpfungsprozesses auf die stadträumliche Entwicklung. Dies<br />

bedeutet, dass die Stadtpolitik und -verwaltung nicht mehr auf die bisher übliche Funktions- und Ressorttren-<br />

nung der einzelnen Ämter zurückgreifen kann, sondern neue Formen der Zusammenarbeit entwickeln muss.<br />

Gleichzeitig ändert sich das Verhältnis von Politik und <strong>Verwaltung</strong> zur Bürgerschaft. Aktive gesellschaftliche<br />

Gruppen fordern eine größere Einbeziehung in städtische Entscheidungsprozesse und gleichzeitig benötigen die<br />

Kommunen ein stärkeres bürgerschaftliches Engagement zur Übernahme von Verantwortung für den Erhalt<br />

freiwilliger kultureller, sozialer oder infrastruktureller Leistungen.<br />

Die <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung wird vor die Aufgabe gestellt, zum einen unter Schrumpfungsbedingungen<br />

Strategien und Handlungskonzepte für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung zu erarbeiten und<br />

unter Nutzung der aktuellen Instrumente und Programme in die Praxis umzusetzen. Zum anderen besteht das<br />

Erfordernis, gesellschaftliche Gruppen und Akteure der Stadtökonomie in den Entwicklungsprozess mit einzu-<br />

beziehen.<br />

Durch den besonders früh einsetzenden Schrumpfungsprozess kann Völklingen beispielhaft für die Entwicklung<br />

anderer Mittelstädte sein, die sich erst in den kommenden Jahren mit den Auswirkungen der Schrumpfung auf<br />

ihre (Innen)Stadt auseinandersetzen müssen. Die <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung Völklingens kann <strong>im</strong> Verlauf der<br />

letzten vier Jahrzehnte auf unterschiedliche Leitbilder zurückgreifen, deren Erfolg in der Rückschau bewertet<br />

werden kann und als Lehre für aktuelle und künftige Entwicklungsstrategien dienen kann.<br />

Diese Dissertation zeigt die Anforderungen an eine Stadtpolitik für Mittelstädte unter Schrumpfungsbedingun-<br />

gen auf, unter Beachtung der allgemeinen Entwicklungstrends von der Globalisierung, dem demografischen<br />

Wandel, der Zunahme regionaler Disparitäten, bis zum Wandel von der Industriegesellschaft zur<br />

Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft. Neben der Darstellung der bisher erarbeiteten Strategien und Hand-<br />

lungsansätze für den Umgang mit den Auswirkungen der Schrumpfung am Beispiel der Stadt Völklingen werden<br />

weitere Hinweise zur künftigen Entwicklung der Stadt Völklingen gegeben.<br />

Die Untersuchung der sich wandelnden <strong>Stadtentwicklung</strong>sstrategien macht deutlich, dass die Raumplanung als<br />

querschnittsorientierte Aufgabe sich ständig an die wandelnden Ansprüche an den Raum durch die sich ändern-<br />

den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingen anpasst. Sie setzt sich mit der Gestaltung der<br />

städtischen Zukunft, mit der <strong>Planung</strong> des städtischen Lebensraumes und mit den Forderungen nach einer indivi-<br />

duellen, politischen, ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Entfaltung der gesellschaftlichen Potenziale<br />

auseinander. Hieraus erwächst eine besondere Verantwortung der Planerinnen und Planer für eine zukunftsfähige<br />

und nachhaltige <strong>Stadtentwicklung</strong>.<br />

Der Wandel der Leitbilder der <strong>Stadtentwicklung</strong>splanung zeigt auch, dass es ein den sozioökonomischen Wandel<br />

überdauerndes Leitbild der <strong>Stadtentwicklung</strong>, das über Jahrzehnte hinweg verfolgt werden kann, ebenso wenig<br />

gibt, wie einfache lineare Modelle der <strong>Stadtentwicklung</strong>. Planerische Leitbilder sind an die sich ändernden<br />

gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen, um als Richtschnur für dynamische<br />

und vernetzte Prozessabläufe zu dienen.<br />

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