29.10.2013 Aufrufe

Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Verfahren gesucht, die der Überplanung eines altindustrialisierten Geländes mit entsprechenden Altlastenver-<br />

dacht, mit einem in der ernsthaften Diskussion befindlichen, potenziellen Industriedenkmal, einer zentraler Lage<br />

innerhalb des Stadtgefüges und der Forderung nach neuen Arbeitsplätzen Rechnung tragen konnten. Auf Vor-<br />

schlag und mit Beauftragung der FIRU wurde zusammen mit den zuständigen Landesministerien und der Stadt<br />

Völklingen wurde ein Verfahren in Gang gesetzt 137 , dass damals einzigartig in der Bundesrepublik war und viel<br />

Aufmerksamkeit besonders der Planerinnen und Planer in altindustrialisierten Gebieten auf die Stadt Völklingen<br />

gezogen hat – das Offene Städtebauliche Gutachterverfahren (OSGA):<br />

5.3.1.1 Offenes Städtebauliches Gutachterverfahren – OSGA<br />

Zu Anfang des <strong>Planung</strong>sverfahrens stand die Idee, einen anonymen städtebaulichen Ideenwettbewerb durchzu-<br />

führen. Man entschied sich jedoch dagegen, da aufgrund der komplexen Problemstellung eine Aufgabenstellung<br />

und eine Ausschreibung nicht möglich erschien. Die Stadt beauftragte <strong>im</strong> Folgenden die Arbeitsgemeinschaft<br />

FIRU (Forschungsinstitut für Raum- und Umweltplanung) – Prof. A. Speer mit der Erarbeitung eines Organisa-<br />

tions- und Handlungskonzeptes zur Vorbereitung und Durchführung des von der FIRU vorgeschlagenen Offenen<br />

Städtebaulichen Gutachterverfahrens. Ziel dieses Verfahrens war es, in einem zeitlich befristeten Verfahren ein<br />

geeignetes Nutzungs- und Maßnahmenkonzept zur Revitalisierung der Hüttenbrache, und zwar unter Einbezie-<br />

hung von Sachverständigen und Akteuren wie Fachleuten aus <strong>Verwaltung</strong>, Wissenschaft und Wirtschaft sowie<br />

weiterer Experten zu erarbeiten. Das wesentliche Merkmal des Verfahrens war die gegenseitige Offenheit aller<br />

Beteiligten. Durch den gegenseitigen Austausch und dem arbeitsteiligen und kooperativen Vorgehen sollte<br />

ressortübergreifend gearbeitet werden, um so ganzheitliche Zukunftsperspektiven zu entwickeln. 138<br />

Mit diesem interdisziplinären und integrativen Vorgehen wurde in Völklingen ein Instrument geschaffen und<br />

angewendet, dass vor der Sozialen Stadt bereits einen integrativen Ansatz verfolgte und damit auch Vorbildfunk-<br />

tion für zukünftige <strong>Planung</strong>en hatte.<br />

Die Verfahrensmerkmale des OSGA lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

• „Einsetzung einer Lenkungsgruppe mit Fachleuten aus Politik, Staat, Wirtschaft sowie Raum- und<br />

Umweltplanung,<br />

• Steuerungsfunktion der Lenkungsgruppe für den <strong>Planung</strong>sprozess sowie Beteiligung an der Ausgestal-<br />

tung der <strong>Planung</strong>sinhalte,<br />

• Beauftragung von interdisziplinär besetzten Gutachterteams mit der Problemaufbearbeitung und den<br />

städtebaulichen Entwurfsaufgaben,<br />

• fachliche Kooperation der Gutachter untereinander,<br />

• vorgeschaltete und planungsparallele Erarbeitung von Altlasten- und Energiegutachten,<br />

• kontinuierliche Einbeziehung von Sonderfachleuten soweit erforderlich,<br />

• schrittweises Vorgehen bei zunehmender Konkretisierung und wachsendem Anspruchsniveau an die<br />

<strong>Planung</strong>sinhalte,<br />

136 FIRU, 1990, a.a.O<br />

137 FIRU, 1990, a.a.O.<br />

138 ebenda<br />

68

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!