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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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dass die Mittelstädte nicht mehr nur mit den Kernzentren konkurrieren, sondern kleinere Städte und Gemeinden<br />

den Mittelstädten zusätzliche Konkurrenz bereiten, indem die kleineren Städte und Gemeinden ein höheres<br />

Bevölkerungswachstum aufweisen und zum Teil auch höhere Einpendlerquoten als die Mittelstädte. Mittelstädte<br />

sind also in eine umfassende kommunale Konkurrenz eingebunden und sind von daher gezwungen, Strategien zu<br />

entwickeln, um in dieser Konkurrenzsituation zu bestehen.<br />

Rund ein Viertel der Mittelstädte weist eine Arbeitsplatzzentralität und eine stabile Bevölkerungsentwicklung<br />

auf. Diese Städte heben sich in der Regel durch besondere Funktionen von anderen Städten und Gemeinden ab,<br />

z.B. als Sitz von Bezirksregierungen oder als Standort höherwertiger Dienstleistungen oder als Hauptsitz größe-<br />

rer Unternehmen. Die Zukunftskonzepte für Mittelstädte hängen also von den jeweiligen Gegebenheiten <strong>im</strong><br />

stadtregionalen Kontext und von den lokalen Ausgangsbedingungen ab. Die Fallstudien für die Städte Lüneburg,<br />

Falkensee, Gütersloh, Hilden, Freising, Homburg und Völklingen orientieren sich daher an folgenden Fragen:<br />

• „Wo liegen Stärken und funktionale Besonderheiten der Mittelstädte?<br />

• Was haben sie außer Arbeitsplätzen zu bieten (Kultur, Sehenswürdigkeiten, Naherholungsmöglichkei-<br />

ten etc.?)<br />

• Wie steht es um die Konkurrenzfähigkeit <strong>im</strong> stadtregionalen Kontext?<br />

• Welche Entwicklungsziele verfolgen sie?<br />

• Gehen sie interkommunale oder regionale Kooperationen ein?<br />

• Wie lassen sie sich <strong>im</strong> Spektrum <strong>zwischen</strong> Multifunktionalität und Spezialisierung einordnen?“<br />

Aus dieser Untersuchung lassen sich zwei übergreifende Strategien ableiten:<br />

• „Anpassung der funktionalen Schwerpunkte an lokale Stärken und stadtregionale Konkurrenzfähigkeit<br />

• Qualifizierung der städtebaulichen Strukturen. 382<br />

Völklingen ist <strong>im</strong> Gegensatz zu den anderen Städten als eine weniger zentrale und stabile Stadt mit Industriege-<br />

schichte in diese Untersuchung mit aufgenommen worden.<br />

Die aus dieser Untersuchung abgeleiteten Strategien bedeuten für Völklingen, dass die lokale Stärke „Weltkul-<br />

turerbe“ in die <strong>Stadtentwicklung</strong>sstrategie stärker einbezogen werden muss, und somit der Gesamtstadt ein<br />

besonderes, individuelles Profil gegeben wird. Auch die Tatsache, dass die Firma Saarstahl AG seinen Hauptsitz<br />

in Völklingen hat, muss stärkere Beachtung finden.<br />

Die Frage der regionalen Konkurrenzfähigkeit <strong>im</strong> regionalen Raum spielt für Völklingen eine ambivalente Rolle.<br />

Durch die generellen Bevölkerungsverluste <strong>im</strong> Saarland kann Völklingen trotz seiner Funktion als Mittelstadt<br />

kaum eine Rolle als Entlastungsstandort für den Ballungsraum spielen. Unter Schrumpfungsbedingungen wird<br />

die Konkurrenzsituation <strong>zwischen</strong> dem benachbarten Oberzentrum und den angrenzenden Kleinstädten und<br />

Gemeinden um Wohnbevölkerung, Einkaufsmöglichkeiten und um Standorte höherwertiger Dienstleistungen<br />

oder Versorgungsleistungen noch verschärft.<br />

381 ebenda<br />

382 ebenda<br />

182

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