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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Kosten- und Leistungsrechnung oder dem Aufbau eines Controllings nicht nur die Haushaltmittel zielgerecht zu<br />

verwenden sondern auch erheblich einzusparen. 540<br />

Wollmann sieht die zentrale Forderung des New Public Managements darin, das Aufgabenprofil des „Wohl-<br />

fahrtstaates“ auf die Kernfunktionen eines „Schlanken Staates“ zurückzuschneiden und die staatlichen Leistun-<br />

gen auf eine Gewährleistungsfunktion zu beschränken, während die Erbringung der Leistung privatwirtschaftlich<br />

organisierten Betrieben zu überlassen ist. Dies führt zu einer verstärkten Gründung von Eigenbetrieben und<br />

Eigengesellschaften. 541<br />

Durch das neue Steuerungsmodell soll eine engere Verbindung <strong>zwischen</strong> der Fach- und Ressourcenverantwor-<br />

tung hergestellt werden. Zwischen der <strong>Verwaltung</strong>sführung und den Fachämtern werden hierzu Fach- und<br />

Finanzziele in Form von Kontrakten vereinbart. Zur Überprüfung der Zielerreichung ist der Aufbau eines Cont-<br />

rollingsystems notwendig, das <strong>zwischen</strong> operativem (wie wird es gemacht?) und strategischem (was wird ge-<br />

macht?) Controlling unterschieden wird. Hier stellt sich die Frage, welche Rolle und welche Aufgaben die<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong> bei der Steuerung einer Kommune übern<strong>im</strong>mt. In Kommunen, die sich in einer schwierigen<br />

ökonomischen und sozialen Situation befinden, ist es notwendig, eine abgest<strong>im</strong>mte kommunale Wirtschafts-,<br />

Sozial- und Arbeitsmarktpolitik zu verfolgen und somit einer strategischen Steuerung der Städte einen erhöhten<br />

Stellenwert zuzumessen. <strong>Stadtentwicklung</strong> kann dabei die Aufgabe wahrnehmen, ressortübergreifende, integrie-<br />

rende kommunale Strategien gleich einer strategischen Steuerung zu entwickeln. Das Aufgabenspektrum z.B.<br />

einer Abteilung für <strong>Stadtentwicklung</strong> kann dabei von der Entwicklung von Strategien über die Projektgenerie-<br />

rung und –durchführung, der Bündelung und Koordination der Strategien der Fachbereiche bis hin zum Informa-<br />

tions- und Innovationsmanagement <strong>im</strong> Sinne eines zentralen Services für die einzelnen Fachbereiche sein. 542<br />

Gerade bei der Organisation von Innovationen bietet sich die projektorientierte <strong>Planung</strong> an, weil sie kreative mit<br />

umsetzungsorientierten Verfahren kombinieren kann. Hier wird auf der Projektebene außerhalb der eigentlichen<br />

<strong>Verwaltung</strong>shierarchie eine eigenständige Organisationsstruktur aufgebaut, die durch Flexibilität, flachen Hie-<br />

rarchien, Bündelung von Zuständigkeiten und einer ressortübergreifenden Arbeitsweise die auf Konsens ausge-<br />

richtete staatliche bzw. kommunale Organisation zunächst überwindet. Sowohl Siebel als auch Ibert sind der<br />

Meinung, dass in einer hierarischen Organisation Innovationen nur schwer entwickelt und durchgesetzt werden<br />

können. Beide sind jedoch der Auffassung, dass neben der neuen (schlanken) Organisationsstruktur auch <strong>im</strong>mer<br />

ein starker, mit obrigkeitlichen Machtstrukturen ausgestatteter, handlungsfähiger Staat mit den bewährten Pla-<br />

nungsinstrumenten und -verfahren existieren muss. 543<br />

540 V. Belzer, Strategische Steuerung und <strong>Stadtentwicklung</strong> <strong>im</strong> Rahmen der <strong>Verwaltung</strong>smodernisierung in deutschen<br />

Großstädten, in: Deutscher Städtetag, Stadt der Zukunft – <strong>Verwaltung</strong> der Zukunft – Aufgaben der <strong>Stadtentwicklung</strong>, a.a.O.,<br />

S. 30-36<br />

541 H.Wollmann, Wird der deutsche Typus kommunaler Selbstverwaltung überleben? In: Siebel (Hrsg.), Die europäische<br />

Stadt, a.a.O., S. 359-369<br />

542 V. Belzer, Strategische Steuerung und <strong>Stadtentwicklung</strong> <strong>im</strong> Rahmen der <strong>Verwaltung</strong>smodernisierung in deutschen<br />

Großstädten, a.a.O.<br />

543 O.Ibert, Projekte und Innovation, in: Raumforschung und Raumordnung (RuR) 1-2/2003, S. 3-12, vgl. a. O.Ibert, Wie<br />

lassen sich Innovationen planen?,in: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Urban Governance, Informationen zur<br />

Raumentwicklung, Heft 9/19.2005, S. 599-607<br />

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