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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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6.3.2.1 Anforderungen an die Kommunen<br />

"<strong>Stadtentwicklung</strong> ohne Wachstum" und "Mehr Qualität statt Quantität" sind die Schlagworte, mit dem ein<br />

positiver Umgang mit dem Thema Schrumpfung erzeugt werden soll. Sahen die Kommunen bisher als Antwort<br />

auf eine städtebauliche und wirtschaftliche Krise die Erarbeitung von Strategien, die mehr Wachstums<strong>im</strong>pulse<br />

auslösen sollten, so muss jetzt angesichts der zukünftigen demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung<br />

Stadtumbau und Stadtrückbau als Chance für eine qualitätsvollen und nachhaltige <strong>Stadtentwicklung</strong> entdeckt<br />

und kommuniziert werden. Schrumpfung bedeutet aber auch, dass <strong>Stadtentwicklung</strong> künftig noch stärker einen<br />

integrativen Charakter aufweisen muss, der alle betroffenen Bereich umfasst und sowohl gesamtstädtisch als<br />

auch interkommunal bzw. regional abgest<strong>im</strong>mt werden muss.<br />

An die Kommunen werden zur Umsetzung des Programms besondere Anforderungen gestellt. Dies betrifft<br />

neben einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung der Betroffenen am <strong>Planung</strong>sprozess, die mit<br />

besonderen Maßnahmen auch förderfähig ist, auch das vernetzte Handeln gemeinsam mit Grundstück- und<br />

Immobilieneigentümer sowie mit Handel, Handwerk, Gewerbe- und Dienstleistern. Um alle finanziellen Res-<br />

sourcen möglichst intensiv ausnutzen zu können, ist es in erster Linie die Aufgabe der Kommunen, die Förder-<br />

programme aus den Fachressorts Wirtschafts- und Technologieförderung, Arbeitsmarktförderung, Umwelt und<br />

Wohnraummodernisierung zu kombinieren. Grundlage jeder Förderung ist das städtebauliche Entwicklungskon-<br />

zept mit der Festlegung von Schwerpunktbereichen, in denen auch eine finanzielle Bündelung des Mitteleinsat-<br />

zes erfolgt.<br />

Die zuständigen Landesministerien haben die Aufgabe, von den Kommunen die notwendigen Vorarbeiten<br />

einzufordern, einen Erfahrungsaustausch und die Evaluation sicherzustellen. Der Vernetzungsgedanke über alle<br />

beteiligten Fachressorts ist dabei Handlungsmax<strong>im</strong>e sowohl für die Kommunen, die ämterübergreifend und<br />

gesellschaftsübergreifend agieren sollen als auch für die Länder und den Bund, die ebenfalls die jeweiligen<br />

Fachministerien an den integrierten Zielsetzungen des Städtebauförderungsprogramms Stadtumbau West beteili-<br />

gen sollen.<br />

Die Landespolitik kann aber auch durch ein Anreizsystem die ruinösen Auswüchse interkommunaler Konkur-<br />

renz verhindern und zukunftsfähige Konzepte belohnen, indem z.B. die Bedarfszuweisungen stärker an inter-<br />

kommunal abgest<strong>im</strong>mte Lösungen und demografiebeachtende <strong>Planung</strong>en gebunden werden. 249<br />

Die Anforderungen an die Kommunen zur weiterhin notwenigen Inanspruchnahme von EU-Mitteln für die<br />

Strukturfondsperiode 2007-2013 entsprechen den Anforderungen aus dem Bund-Länder-Programm Soziale<br />

Stadt, indem der besondere Umgang der Kommune mit der <strong>Stadtentwicklung</strong> dargelegt werden muss.<br />

Auch sind die künftigen Anforderungen an den Erfahrungsaustausch, die Erfolgskontrolle und die Begleitfor-<br />

schung mit den Anforderungen des Programms Soziale Stadt vergleichbar. Hier wird der prozessbegleitenden<br />

und abschließenden Erfolgskontrolle sowohl der städtebaulichen Entwicklungskonzepte als auch der Stadtum-<br />

baumaßnahmen ein großer Stellenwert eingeräumt.<br />

249 U. Sarcinelli, a.a.O.<br />

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