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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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nen Bedarfs sicherzustellen. 353 Die Zuordnung zu der zentralen Siedlungsachse <strong>im</strong> LEP Umwelt des Saarlandes<br />

verstärkt die Bedeutung, die der Stadt Völklingen <strong>im</strong> Siedlungsgefüge des Saarlandes zugemessen wird. Trotz<br />

dieser siedlungsstrukturellen Funktionszuordnung verfügt die Stadt Völklingen nicht (mehr) über die entspre-<br />

chende Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung. Der Funktionsverlust als Einzelhandelsstandort hat eine<br />

Abwärtsspirale in Gang gesetzt, die durch die kommunale Finanzschwäche und den fehlenden privaten Investiti-<br />

onsdruck in ihrer Wirkung verstärkt wird. Dies führt zu einem Nebeneinander von modernisierten Immobilien,<br />

Baulücken oder mindergenutzten Gebäuden und Gebäuden mit dringendem Instandsetzungs- und Modernisie-<br />

rungsbedarf, in dessen Folge die Innenstadt <strong>im</strong>mer weiter an Attraktivität verliert, wenn nicht massiv gegenge-<br />

steuert wird.<br />

Die Kommune kann durch unterschiedliche Maßnahmen versuchen, diesem Trend entgegenzuwirken. Dabei<br />

wird der Gestaltung des öffentlichen Raums für die Innenstadtattraktivierung eine besondere Bedeutung beige-<br />

messen, indem die spezifisch räumlich-funktionalen Qualität <strong>im</strong> Sinne von Unverwechselbarkeit bzw. Identität<br />

gestärkt wird. Der öffentliche Raum prägt das Image der Stadt und hat Auswirkungen auf die Verweildauer und<br />

Zahl der Besucher. Dabei spielt die Aufenthaltsqualität eine ebenso große Rolle wie die Verbindungsfunktion<br />

von Straßen und Plätzen. 354<br />

Innenstadtentwicklung ist jedoch keine alleinig öffentliche Aufgabe. Hier ist besonders die zielgerichtete Zu-<br />

sammenarbeit <strong>zwischen</strong> der Kommune und den privaten Innenstadtakteuren gefragt. Die Kommune kann die<br />

Aktivitäten der privaten Immobilienbesitzer oder der Kaufmannschaft durch Förderprogramme <strong>im</strong> Immobilien-<br />

bereich oder bei der Durchführung von Veranstaltungen oder be<strong>im</strong> Citymarketing unterstützen. Ein Zusammen-<br />

schluss von kommunalen Spitzenverbänden mit Vertretern aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft und<br />

dem Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau hat <strong>im</strong> Jahr 1998 eine „Initiative Pro<br />

Innenstadt“ gegründet, die folgende Thesen und Handlungsansätze zur Innenstadtentwicklung erarbeitet hat:<br />

1. „Die Vielfalt der Städte und Stadtbilder spiegelt die Qualität des Standortes Deutschland wieder.<br />

2. Die Gestaltung der Zukunft unserer Städte und damit die Gestaltung der Zukunft Deutschlands hängt<br />

entscheidend von der Entwicklung der Innenstädte ab.<br />

3. Stärkere Nutzungsmischung stabilisiert die Innenstädte.<br />

4. Lebendige Städte setzen einen funktionierenden Handel voraus – der Handel in den Städten braucht ein<br />

Umfeld mit Wohn- und Lebensqualität.<br />

5. Die Stärkung der Wohnfunktion ist unabdingbare Voraussetzung für lebendige Innenstädte.<br />

6. Die Städte benötigen nutzerfreundliche, innenstadtverträgliche Verkehrskonzepte.<br />

7. Bahnhöfe und deren Umfeld können wesentliche Impulse für eine nachhaltige <strong>Stadtentwicklung</strong> setzen.<br />

8. Die Menschen müssen sich in den Innenstädten sicher fühlen.<br />

9. Das baukulturelle Erbe und die Vielfalt des kulturellen Angebotes bereichern die Innenstadt.<br />

10. Stadt und Region sind aufeinander angewiesen“. 355<br />

353 mehr dazu: Gerhard Stiens, Doris Pick, Die Zentrale-Orte-Systeme der Bundesländer, in:<br />

http://www.bbr.bund.de/raumordnung/raumentwicklung/download/zentrale-ort-systeme.pdf Zugriff: 02.10.05, 19.45 Uhr,<br />

auch: Blotevogel, Zentrale Orte, ARL 2005, a.a.O., , S. 1307-1314<br />

354 BBR, Zentren Handbuch, a.a.O.<br />

355 s. http://www.bbr.bund.de/staedtebau/stadterneuerung/innenstadt_strategien.htm, Zugriff: 30.09.05, 15.35 Uhr<br />

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