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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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stätten und <strong>Planung</strong>swerkstätten zur Erarbeitung von gemeinsamen Ideen sind Beteiligungsformen, die auch in<br />

<strong>Planung</strong>sprozessen mit jungen Menschen erfolgreich eingesetzt werden können.. 492<br />

Das Land Rheinland-Pfalz hat als Methode zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen die Spielleitplanung<br />

als kommunalpolitische Entwicklungsaufgabe für eine kindgerechte <strong>Planung</strong> entwickelt. Der zentrale Bestandteil<br />

dieser Spielleitplanung ist die konsequente Beteiligung an den <strong>Planung</strong>en. Der Prozess wird mit einem Ratsbe-<br />

schluss zur Durchführung des Verfahrens und einer Qualitätszielkonzeption politisch abgesichert. Auf der<br />

<strong>Verwaltung</strong>sebene muss neben der Unterstützung durch die <strong>Verwaltung</strong>sspitze der Beteiligungsprozess beson-<br />

ders auf der Ebene der raumbezogenen Fachplanungen und der Ebene der Jugendhilfe vernetzt angelegt sein. Im<br />

Endergebnis werden in dem Spielleitplan auf Basis einer Bestandserhebung und der Ideen der Kinder und<br />

Jugendlichen unter Berücksichtigung der Bewertung auf der Grundlage von Qualitätszielen Entwicklungsper-<br />

spektiven und –ziele dargestellt. Der Spielleitplan ist ein Maßnahmen- und Entwicklungsplan mit Prioritätenset-<br />

zung für die Projektempfehlungen. Die einzelnen Projekte werden wiederum unter Beteiligung der Kinder und<br />

Jugendlichen realisiert. Der gesamte Prozess wird dabei von lokalen Akteuren wie Schulen, Jugendverbände,<br />

Vereine, Initiativen etc. unterstützt und idealerweise durch eine Arbeitsgruppe Spielleitplanung als zentrales<br />

Forum koordiniert. 493<br />

Fazit:<br />

Das allgemeine und aller Partizipation übergreifende Ziel ist die Gestaltung einer menschenfreundlichen Um-<br />

welt, die nur durch eine Einbeziehung der Kenntnisse und Bedürfnisse der Menschen vor Ort funktioniert.<br />

Zielgruppengerechte <strong>Planung</strong> kann nur unter direkter Beteiligung der entsprechenden Akteure gelingen. Denn<br />

nur die VertreterInnen der speziellen Zielgruppen können den Planenden die richtigen Informationen über ihre<br />

Bedürfnisse und den daraus resultierenden Anforderungen an die <strong>Planung</strong> geben. Im Rahmen der Beteiligungs-<br />

prozesse kann neben der offenen Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen auch mit Hilfe von Interviews, Umfra-<br />

gen oder Fragebogenaktionen die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen von besonderen Zielgruppen an<br />

<strong>Planung</strong>en abgefragt werden. Im Rahmen von Workshops oder Großgruppenveranstaltungen können sowohl<br />

genderspezifische Fragestellungen und Belange junger Menschen, als auch von SeniorInnen, MigrantInnen und<br />

Angehörigen best<strong>im</strong>mter sozialer Schichten zur Diskussion gebracht werden und Lösungsvorschläge und Pla-<br />

nungsideen von den Betroffenen selber erarbeitet werden. Dies führt auch zu einem Lernprozess aller Beteiligten<br />

und einem <strong>Planung</strong>sprozess, an dessen Ende eine <strong>Planung</strong> steht, die auf breite Akzeptanz der Betroffenen stößt.<br />

Dieser Ansatz kann aber nur gelingen, wenn Partizipation nicht erst dann als „Akzeptanzbeteiligung“ einsetzt,<br />

wenn die <strong>Planung</strong> bereits abgeschlossen ist, sondern die Sachkunde der BürgerInnen und der Kinder und Jugend-<br />

lichen kann nur dann in der <strong>Planung</strong> Berücksichtigung finden, wenn sie als <strong>Planung</strong>sbeteiligung von Anfang an<br />

in den Prozess <strong>im</strong>plementiert wird.<br />

Die Ernsthaftigkeit der Zielgruppenbeteiligung muss sowohl durch die Kommunalpolitik, z.B. in Form von<br />

Ratsbeschlüssen deutlich gemacht werden, als auch durch eine nachhaltige Unterstützung durch die Verwal-<br />

tungsspitze. Qualitätszielvereinbarungen und ressortübergreifende Vernetzung der Zielgruppeninteressen dienen<br />

innerhalb der <strong>Verwaltung</strong> zu einer dauerhaften Berücksichtigung der Zielgruppen-Partizipation.<br />

492 T. Ködelpeter, Zukunftswerkstatt, in: A. Ley, L. Weitz (Hrsg.) Praxis Bürgerbeteiligung, Ein Methodenhandbuch, Bonn<br />

2003, S.282-287, hier insbesondere das Praxisbeispiel Kids <strong>im</strong> Kiez<br />

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