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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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mit belastbarem Datenmaterial genutzt werden können, zum anderen aber auch ein Informationsaustausch<br />

<strong>zwischen</strong> den am Prozess Beteiligten erfolgt. 311<br />

Seit Januar 2004 wird <strong>im</strong> Verbund aus der Stiftungsprofessur <strong>Stadtentwicklung</strong> an der Universität Leipzig, der<br />

innova Gesellschaft für Unternehmensentwicklung und der Stadt Forst (Lausitz) <strong>im</strong> Auftrag des Bundesministe-<br />

riums für Bildung und Forschung ein Frühwarn- und Kontrollsystem entwickelt. Im Rahmen der Entwicklung<br />

dieses Frühwarnsystems ist ein Set von 10-15 Indikatoren entwickelt worden, wie z.B. Bevölkerungsanzahl,<br />

Geburtenrate, Transfergeldempfänger, Wohnungsleerstand, Umzugsabsichten, Schulabgänger ohne Hauptschul-<br />

abschluss, Branchenmix. Im Rahmen dieses Instrumentes wird noch unterschieden <strong>zwischen</strong> einer stadtweiten<br />

Beobachtung – hier dient das Frühwarnindikatorenset als Grundlage für Prophylaxe, und Wirkungskontrolle und<br />

einer stadtquartiersbezogenen Untersuchung mit einem quartiersspezifischen Indikatorenset und Analyse als<br />

Grundlage für strategisches Handeln. 312<br />

Die Wirkungsbeobachtung <strong>im</strong> Rahmen der Erarbeitung einer Städtebaulichen Bilanz nach Heidötting wird <strong>im</strong><br />

Folgenden ausführlicher dargestellt:<br />

Im Rahmen des Stadtumbaus hat die Wirkungsbeobachtung dabei nicht nur das Ziel, die Richtigkeit und die<br />

Effizienz des Handlungskonzeptes zu überprüfen, d.h. sich regelmäßig zu versichern, dass der Weg in die richti-<br />

ge Richtung führt, sondern es ist auch ein Instrument der Motivation und der Koordination <strong>im</strong> Stadtumbaupro-<br />

zess. Um zusammen mit den Akteuren, die sowohl aus der <strong>Verwaltung</strong> bzw. öffentlichen Institutionen, aus der<br />

Bevölkerung und auch als privater Investor am Stadtumbau beteiligt sein können, den Stadtumbau koordiniert zu<br />

managen, muss ein Informationsaustausch initiiert werden, der auf belastbare, transparente und objektive Daten<br />

zurückgreifen kann. Insofern stellen die städtebaulichen Bilanzen auch ein Informationsinstrument für das<br />

Stadtumbau-Management dar 313 .<br />

Stadtumbau ist kein Verfahren, dass beliebig oft die Ziele oder Richtungen ändert. Mit dem integrierten Hand-<br />

lungskonzept werden Ziele und Projekte aufgrund von Wirkungszusammenhängen beschrieben, die gemeinsam<br />

mit den Akteuren verfolgt werden und deren stringente Verfolgung Grundvoraussetzung für den Erfolg des<br />

Stadtumbaus ist.<br />

Deshalb ist es um so wichtiger, dass Veränderungen wahrgenommen werden, um Erfolge sichtbar zu machen<br />

oder auch ggf. Fehlentwicklungen aufzuzeigen. Die Wirkungsbeobachtung mit Hilfe von städtebaulichen Bilan-<br />

zen ist ein prozessbegleitendes wirkungsorientierten Monitoring, dass sowohl der Selbststeuerung des Stadtum-<br />

bau-Managements dient, als auch der Steuerung der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure. Sie dient aber<br />

auch dazu, Fehler in der Entwicklung frühzeitig aufzudecken. Veränderungen werden also nicht nur bewusst<br />

gemacht, sondern auch bewertet und daraus Entscheidungen abgeleitet. Da ein Projektmanagement <strong>im</strong>mer auch<br />

abhängig von externen Faktoren, wie z.B. zeitlich beschränkte Förderung der Maßnahme ist, muss die Wir-<br />

kungsbeobachtung sich nicht nur auf Wirkungen und Ergebnisse, sondern auch auf Maßnahmen und deren<br />

Kosten und Finanzierung und auf die Einhaltung von Fristen beziehen 314 .<br />

311 M. Heidötting, a.a.O.<br />

312 Ringel, Korzer, Strauß, a.a.O, Dieses Frühwarn- und Kontrollsystem soll nach einer Testphase in Forst auch anderen<br />

Kommunen zur Verfügung stehen.<br />

313 M.Heidötting, a.a.O.<br />

314 ebenda<br />

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