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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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weniger dramatische Arbeitsmarktsituation aufweisen. Aber auch hier verringert sich durch Rationalisierung und<br />

Produktinnovation der Anteil an Produktionsarbeitsplätzen. Diese Entwicklung findet zum großen Teil in den<br />

süddeutschen Regionen statt, so dass generell von einem Nord-Süd-Gefälle der wirtschaftlichen Entwicklung in<br />

der Bundesrepublik gesprochen werden kann, wenn dies auch nicht streng geografisch gesehen werden kann und<br />

es auch innerhalb der Bundesländer starke Unterschiede z.B. <strong>zwischen</strong> ländlichem Raum und Agglomerationen<br />

gibt. Das Saarland ist z.B. geografisch eher dem Süden zuzuordnen, wirtschaftlich gesehen gehört es aber zu den<br />

Regionen, die von Beginn der ersten Wirtschaftkrise nach dem 2. Weltkrieg zu den Verlierern gehört. 131<br />

5.2.3 Wandel der Wirtschaftsstruktur und Verlust der Arbeitsplätze <strong>im</strong> Saarland und Völklingen<br />

Die Wirtschaftsstruktur des Saarlandes ist bis heute durch den Industriesektor geprägt. Eine Strukturanalyse für<br />

die Zeit von 1970 bis 1990, die <strong>im</strong> Rahmen der Erstellung des Wirtschaftsstrukturgutachtens 1992 erstellt wor-<br />

den ist, zeigt auf, dass 1990 die Stadt Völklingen von der industriellen Strukturkrise stärker betroffen war, als<br />

der Durchschnitt der saarländischen Wirtschaft. Dabei ist zu beachten, dass <strong>im</strong> Vergleich der Bundesländer <strong>im</strong><br />

Jahr 1990 das Saarland als Montanregion zu den Verlierern des Strukturwandels gehörte. Im Saarland konnten<br />

die Arbeitsplatzverluste <strong>im</strong> Montansektor <strong>zwischen</strong> 1970 und 1987 zwar fast vollständig kompensiert werden,<br />

jedoch blieb der Beschäftigtenzuwachs <strong>zwischen</strong> 1980 und 1990 deutlich hinter dem Bundesdurchschnitt zurück<br />

(Saarland: –1,2%, Bund: +6,8%). In Völklingen blieb sogar <strong>im</strong>mer noch ein Verlust von rund 8.600 Arbeitsplät-<br />

zen per Saldo. 132 Dies bewirkte zum einen den Verlust von Einpendlern führte aber auch zu einem massiven<br />

Kaufkraftverlust bei den ortsansässigen Arbeitnehmern, was sich wiederum auf das Konsumverhalten und damit<br />

auf die Nachfrage in der Innenstadt auswirkte. Die insgesamt negative St<strong>im</strong>mung prägte die ehemals als Ein-<br />

kaufsstadt bekannte Stadt Völklingen als krisengeschüttelte Stadt mit Verlierer<strong>im</strong>age.<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Index 1990 = 100<br />

81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02<br />

Jahr<br />

65<br />

Völklingen<br />

Stadtverband SB<br />

Saarland<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Saarland (c) 04/2004<br />

Abb.7: Entwicklung der SVB 1981 bis 2002, Index: 1990 = 100, Quelle Isoplan 2004<br />

131<br />

H.Häußermann, W. Siebel, Neue Urbanität, Frankfurt 1987, siehe hier auch mehr zur Verbindung <strong>zwischen</strong> Wirtschaftentwicklung<br />

und <strong>Stadtentwicklung</strong>.<br />

132<br />

Isoplan - Institut für Entwicklungsforschung, Wirtschafts- und Sozialplanung GmbH, Wirtschaftsstrukturgutachten für die<br />

Mittelstadt Völklingen, erstellt <strong>im</strong> Auftrag der Stadt Völklingen, Völklingen / Saarbrücken 1992

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