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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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den identifizierten Handlungsfeldern ergänzten diese Workshops. Die Leitlinien der <strong>Stadtentwicklung</strong> Völklin-<br />

gen wurden <strong>im</strong> Frühjahr 2000 dem Rat der Stadt präsentiert. 155<br />

Die Leitlinien umfassen nicht die Entwicklung der Gesamtstadt, sind also nicht als <strong>Stadtentwicklung</strong>skonzept zu<br />

betrachten, sondern beschränken sich auf die großen Probleme und Potenziale der Stadt, die sich entlang der<br />

Achse Unteres Wehrden – Weltkulturerbe Völklinger Hütte – Innenstadt konzentrieren. Folgende Voraussetzun-<br />

gen prägen den Entwicklungsprozess der Leitlinien:<br />

- Durch den Rückzug der Montanindustrie hat die Stadt Völklingen seit Ende der 1990er Jahre die Chance,<br />

neue Flächen für eine gewerbliche Entwicklung erschließen zu können.<br />

- Die Revitalisierung der Stadtteile Unteres Wehrden und Innenstadt ist vorrangig vor allen anderen Stadttei-<br />

len zu betreiben, da sich hier die Folgen des Strukturwandels besonders deutlich durch soziale Segregation,<br />

städtebauliche Missstände und einer Vielzahl von Leerständen in der City zeigen.<br />

- Die übrigen Stadtteile Völklingens werden als intakte Stadtteile in erster Linie für Wohnzwecke gesehen<br />

und bedürfen <strong>im</strong> wesentlichen nur einer Bestandpflege.<br />

- Neben dem herausragenden Thema Weltkulturerbe Völklinger Hütte bildet das Saartal in Völklingen eine<br />

starke Kulisse der Völklinger Industriekulturlandschaft, die durch Umnutzungsprojekte in den Focus der<br />

Entwicklung besonders <strong>im</strong> Bereich Tourismus gestellt werden kann. Im Rahmen der Erarbeitung der Leitli-<br />

nien wurde daher auch zum ersten Mal das Thema Industriekulturlandschaft über das Weltkulturerbe hinaus<br />

diskutiert. 156<br />

Die Leitlinien der <strong>Stadtentwicklung</strong> sind als schlanke Handlungsempfehlungen erarbeitet worden, auf deren<br />

Grundlage konkrete Projekte entwickelt werden sollen, die entweder als konkrete Einzelprojekte oder als Pro-<br />

gramme und Strategien wie etwa dem Bund-Länderprogramm Soziale Stadt ausgestaltet werden sollen. Als<br />

Handlungsfelder werden die Darstellung der künftigen Verfügbarkeit von Flächen für die Ansiedlung von<br />

Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen erarbeitet, das Thema der Völklinger Industriekulturlandschaft und<br />

deren internationale D<strong>im</strong>ension bearbeitet und das Weltkulturerbe Völklinger Hütte aufgrund seines überregio-<br />

nalen Bekanntheitsgrades als das touristische und kulturwirtschaftliche Potenzial für die <strong>Stadtentwicklung</strong><br />

Völklingens betrachtet. Für diese Bereiche werden Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung gege-<br />

ben und erörtert, wie die Innenstadt und der Stadtteil Wehrden das Potenzial des Weltkulturerbes für die eigene<br />

Entwicklung nutzen können. Die Innenstadt und der Stadtteil Wehrden sind weitere Themen der Studie sowie<br />

eine exemplarische Studie für den Bereich des Alten Bahnhofs. 157<br />

Jedes Handlungsfeld ist unterteilt in eine Situationsbeschreibung, Strategie und Projektempfehlung:<br />

Für den Bereich der Flächenentwicklung für Industrie und Gewerbe wird der Schwerpunkt der künftigen Ent-<br />

wicklung deutlich auf die Nachfolgenutzung der bereits bestehenden und künftig neu entstehenden Brachen der<br />

Montanindustrie gelegt. Die Fläche des ehemaligen Raffineriegeländes soll als kurzfristig verfügbare Fläche<br />

einer Entwicklung zugeführt werden. Die Fläche der Kokerei Fürstenhausen soll als mittelfristig verfügbare<br />

Fläche aufgrund der zu erwartenden weiteren Bergsenkungen unter dem Thema „Natur auf Zeit“ entwickelt<br />

werden, d.h. es erfolgt eine Aufwertung der Fläche durch eine landschaftspflegerische Gestaltung, so dass nach<br />

155 GIU Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung <strong>im</strong> Auftrag der Stadt Völklingen, Leitlinien der Stadtent-<br />

wicklung Völklingen, Saarbrücken März 2000<br />

156 ebenda<br />

157 ebenda<br />

76

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