DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch
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das positive Vorzei<strong>ch</strong>en, wenn der Normals<strong>ch</strong>nitt E ∩ M si<strong>ch</strong> in Ri<strong>ch</strong>tung von n(p)<br />
krümmt, andernfalls das negative.<br />
Für allgemeine Kurven mit ‖ċ‖ = 1 läßt si<strong>ch</strong> die Normalkrümmung mit der zweiten<br />
Fundamentalform II in Zusammenhang bringen. Es ist nämli<strong>ch</strong><br />
κ n (s) = 〈 c ′′ (s), n(c(s)) 〉<br />
= d ds 〈c′ (s), n(c(s))〉 −<br />
〈c ′ (s), d 〉<br />
ds n(c(s))<br />
= − 〈 ċ(s), ∇ċ(s) ν 〉<br />
= II(ċ(s), ċ(s)).<br />
Satz. Die Normalkrümmung κ n (s) von c hängt nur vom Tangentialvektor ċ(s) ab:<br />
κ n (s) = II(ċ(s), ċ(s)). (12.1.3)<br />
Insbesondere stimmt κ n (s) mit der mit Vorzei<strong>ch</strong>en versehenen Krümmung des c im<br />
Punkt c(s) berührenden Normals<strong>ch</strong>nittes von M überein.<br />
Als eine geometris<strong>ch</strong>e Deutung der zweiten Fundamentalform ergibt si<strong>ch</strong>:<br />
Korollar. Für X ∈ T p M ist II(X, X)/ ‖X‖ 2 die mit Vorzei<strong>ch</strong>en versehene Krümmung<br />
des Normals<strong>ch</strong>nittes der dur<strong>ch</strong> X und n(p) aufgespannten Ebene mit M.<br />
12.2. Hauptkrümmungen einer Flä<strong>ch</strong>e. Die Eigenwerte k 1 (p) und k 2 (p) der<br />
Weingartenabbildung L p : T p M → T p M heißen die Hauptkrümmungen von M<br />
in p, die Eigenräume Hauptkrümmungsri<strong>ch</strong>tungen. Kurven c, die in jedem ihrer<br />
Punkte tangentiell an eine Hauptkrümmungsri<strong>ch</strong>tung sind, für die also ċ(t) in einem<br />
Eigenraum von L c(t) enthalten ist, heißen Krümmungslinien.<br />
Lemma. (a) Ist k 1 (p) ≠ k 2 (p), dann sind die beiden Hauptkrümmungsri<strong>ch</strong>tungen<br />
zueinander orthogonal.<br />
(b) Ist k 1 (p) ≤ k 2 (p), dann gilt<br />
{ II(X, X)<br />
k 1 (p) = min<br />
‖X‖ 2<br />
k 2 (p) = max<br />
{ II(X, X)<br />
‖X‖ 2<br />
∣ }<br />
∣∣ X ∈ Tp M\{0}<br />
∣ }<br />
∣∣ X ∈ Tp M\{0} .<br />
(12.2.1)<br />
Die Hauptkrümmungsri<strong>ch</strong>tungen k 1 (p), k 2 (p) sind also das Minimum und Maximum<br />
der Krümmungen der Normals<strong>ch</strong>nitte von M im Punkt p.<br />
Beweis. (a) Eigenräume eines selbstadjungierten Endomorphismus eines euklidis<strong>ch</strong>en<br />
Vektorraumes, die zu vers<strong>ch</strong>iedenen Eigenwerten gehören, sind zueinander<br />
orthogonal: In etwas abgekürzter S<strong>ch</strong>reibweise ist<br />
k 1 〈X, Y 〉 = 〈k 1 X, Y 〉 = 〈LX, Y 〉 = 〈X, LY 〉 = 〈X, k 2 Y 〉 = k 2 〈X, Y 〉.<br />
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