DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch
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Zusammenhänge, und (c) für den Levi–Civita–Zusammenhang der Riemanns<strong>ch</strong>en<br />
Metrik. Glei<strong>ch</strong>ung (d) heißt die erste, (e) die zweite Bian<strong>ch</strong>i–Identität. Die beiden<br />
Bian<strong>ch</strong>i–Identitäten, die wir hier nur im Na<strong>ch</strong>hinein verifizieren, ers<strong>ch</strong>einen auf<br />
natürli<strong>ch</strong>e Weise bei der Behandlung von Zusammenhängen im Kalkül der Differentialformen.<br />
Beweis. (a) folgt sofort aus der Definition<br />
R(X, Y )Z = ∇ X ∇ Y Z − ∇ Y ∇ X Z − ∇ [X,Y ] Z,<br />
und (b) wurde in (16.4.4) bewiesen. Den Na<strong>ch</strong>weis von (d) und (e) vereinfa<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong><br />
mit folgendem<br />
Standardargument: Um die Identität zweier Tensoren na<strong>ch</strong>zuweisen,<br />
genügt es, zu zeigen, dass ihre Komponenten im Zentrum von Normalkoordinaten<br />
übereinstimmen.<br />
Zum Beweis von (e) sei etwa p ∈ M. Wir wählen Normalkoordinaten mit Zentrum<br />
p. Da ∇ torsionsfrei ist, gilt Γ ij k (p) = 0, und für die Komponenten von ∇R in p<br />
folgt na<strong>ch</strong> Glei<strong>ch</strong>ung (14.7.3)<br />
R ijk<br />
l ,m (p) = ∂ m R ijk l (p).<br />
Zu zeigen ist, dass die Komponenten der linken Seite von (e) vers<strong>ch</strong>winden, dass<br />
also gilt<br />
R ijl<br />
m ,k + R jkl<br />
m ,i + R kil<br />
m ,j = 0. (20.1.1)<br />
Im Punkt p ist mit (16.2.2)<br />
R ijl<br />
m<br />
,k = ∂ k R ijl<br />
m<br />
= ∂ k (∂ i Γ jl m − ∂ j Γ il m + Γ jl q Γ iq m − Γ il q Γ jq m )<br />
= ∂ k ∂ i Γ jl m − ∂ k ∂ j Γ il m .<br />
Die Behauptung (20.1.1) folgt ohne Mühe. S<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> ergibt si<strong>ch</strong> (c) aus (a), (b)<br />
und (d). Wir s<strong>ch</strong>reiben dazu abkürzend XY ZW := g(R(X, Y )Z, W ). Na<strong>ch</strong> der<br />
ersten Bian<strong>ch</strong>i–Identität (d) gilt<br />
XY ZW + Y ZXW + ZXY W = 0<br />
Y ZW X + ZW Y X + W Y ZX = 0<br />
ZW XY + W XZY + XZW Y = 0<br />
W XY Z + XY W Z + Y W XZ = 0.<br />
Addition dieser Glei<strong>ch</strong>ungen liefert ZXY W + Y W XZ = 0 und damit (c). QED<br />
20.2. Ergänzungen zur Tensorre<strong>ch</strong>nung. Sei zunä<strong>ch</strong>st ∇ ein beliebiger Zusammenhang<br />
auf M. Bereits in 14.6 haben wir die kovariante Ableitung von Tensorfeldern<br />
kennengelernt. Ist zum Beispiel A ein (2, 1)–Tensorfeld, dann ist ∇A ein<br />
(3, 1)–Tensorfeld mit Komponenten<br />
A i1i 2<br />
j ,k = ∂ k A i1i 2 j − Γ ki1 l A li2 j − Γ ki2 l A i1l j + Γ kl j A i1i 2 l .<br />
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