21.11.2013 Aufrufe

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Korollar 1. Sei c : [a, b] → M eine stückweise differenzierbare, proportional zur<br />

Bogenlänge parametrisierte Kurve. Gilt L(c) = d ( c(a), c(b) ) , dann ist c eine Geodätis<strong>ch</strong>e,<br />

also insbesondere differenzierbar.<br />

Beweis. Wir betra<strong>ch</strong>ten zunä<strong>ch</strong>st das Variationsvektorfeld<br />

V (t) = ϕ(t) ∇ċ<br />

dt (t)<br />

mit einer differenzierbaren Funktion ϕ, die an allen Punkten t i (i = 0, . . . , m)<br />

vers<strong>ch</strong>windet und sonst positiv ist. Für die Kurven c s (t) = H(s, t) = exp c(t) sV (t)<br />

gilt dann c s (a) = c(a), c s (b) = c(b), und daher L(c s ) ≥ d(c(a), c(b)) = L(c). Die<br />

Funktion L(c s ) hat also ein Minimum an s = 0, und mit Satz 2 folgt<br />

0 = d ∣ L(c s ) = − 1<br />

ds 0 ‖ċ‖<br />

∫ b<br />

ϕ(t)<br />

∇ċ<br />

2<br />

∥ dt ∥ dt.<br />

Also ist ∇ċ/dt = 0, und alle Teilkurven c| [ti,t i+1] sind Geodätis<strong>ch</strong>e. Nun wählen wir<br />

ein Variationsvektorfeld V mit V (a) = 0, mit V (b) = 0 und<br />

V (t i ) = ċ(t − i ) − ċ(t+ i ).<br />

Dann zeigt die erste Variationsformel wegen ∇ċ/dt = 0, dass ċ(t − i ) − ċ(t+ i ) = 0<br />

ist. Folgli<strong>ch</strong> ist c ∈ C 1 ([a, b], M). Da alle Teilstücke c| [ti,t i+1] Geodätis<strong>ch</strong>e sind<br />

und Geodätis<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> ihren Anfangstangentialvektor eindeutig bestimmt sind, ist<br />

c eine Geodätis<strong>ch</strong>e, insbesondere differenzierbar von der Klasse C ∞ . QED<br />

Korollar 2. Seien N 1 und N 2 Untermannigfaltigkeiten von M mit positivem Abstand<br />

dist(N 1 , N 2 ) := inf{d(p 1 , p 2 ) | p i ∈ M i }. (18.2.2)<br />

Die stückweise differenzierbare, proportional zur Bogenlänge parametrisierte Kurve<br />

c : [a, b] → M sei eine kürzeste Verbindung von N 1 na<strong>ch</strong> N 2 , es gelte also c(a) ∈ N 1 ,<br />

c(b) ∈ N 2 und L(c) = dist(N 1 , N 2 ). Dann ist c eine Geodätis<strong>ch</strong>e, die auf N 1 und<br />

N 2 senkre<strong>ch</strong>t steht:<br />

ċ(a) ⊥ T c(a) N 1<br />

a<br />

ċ(b) ⊥ T c(b) N 2 .<br />

Beweis. Wegen L(c) = dist(N 1 , N 2 ) ≤ d(c(a), c(b)) und Korollar 1 ist c eine<br />

Geodätis<strong>ch</strong>e. Sei nun X 1 ∈ T c(a) N 1 . Wir zeigen, dass g(X 1 , ċ(a)) = 0 ist. Dazu<br />

konstruieren wir eine Variation H von c mit Variationsvektorfeld V und mit den<br />

Eigens<strong>ch</strong>aften V (a) = X 1 , H(s, a) ∈ N 1 und H(s, b) = c(b) für alle s. Insbesondere<br />

ist dann V (b) = 0. Um eine sol<strong>ch</strong>e Variation H zu erhalten, konstruiert<br />

man zunä<strong>ch</strong>st mit Hilfe eines an N 1 angepaßten Koordinatensystems um c(a) ein<br />

Vektorfeld X ∈ V(M) mit kompaktem Träger und mit X(c(a)) = X 1 , dessen Eins<strong>ch</strong>ränkung<br />

auf N 1 tangentiell an N 1 ist (verglei<strong>ch</strong>e Satz 8.5). Ist Φ der Fluß von<br />

X, dann definiert man H(s, t) = Φ s (c(t)).<br />

183

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!