DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch
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13. Eiflä<strong>ch</strong>en<br />
Eine Eiflä<strong>ch</strong>e ist eine kompakte, zusammenhängende Flä<strong>ch</strong>e im R 3 , deren Gaußkrümmung<br />
überall positiv ist. Hauptergebnis dieses Kapitels ist der Starrheitssatz<br />
für Eiflä<strong>ch</strong>en in der Fassung von S. Cohn–Vossen (1936), wel<strong>ch</strong>er besagt, dass zwei<br />
isometris<strong>ch</strong>e Eiflä<strong>ch</strong>en stets kongruent sind. Wir verwenden eine Beweismethode<br />
von A. D. Alexandrov und E. P. Senkin (1955), die auf dem Maximumprinzip beruht.<br />
Mit diesem au<strong>ch</strong> in anderen Zusammenhängen wi<strong>ch</strong>tigen Resultat beginnen wir das<br />
Kapitel.<br />
13.1. Das Maximumprinzip von E. Hopf. Sei U ⊆ R n offen und zusammenhängend.<br />
Wir betra<strong>ch</strong>ten einen Differentialoperator<br />
Lu =<br />
n∑<br />
a ij ∂ i ∂ j u +<br />
i,j=1<br />
n∑<br />
b i ∂ i u (13.1.1)<br />
auf Funktionen u ∈ C 2 (U), dessen Koeffizienten a ij = a ji und b i reellwertige Funktionen<br />
auf U sind mit den folgenden Eigens<strong>ch</strong>aften: Zu jeder kompakten Teilmenge<br />
K ⊆ U existieren Konstanten c K und ε K > 0, so dass gilt<br />
i=1<br />
∣ b i (x) ∣ ≤ cK<br />
∣ a ii (x) ∣ ≤ cK<br />
n∑<br />
a ij (x) ξ i ξ j ≥ ε K ‖ξ‖ 2<br />
i,j=1<br />
für alle x ∈ K, ξ ∈ R n und i = 1, . . . , n.<br />
folgende<br />
Unter diesen Voraussetzungen gilt der<br />
Satz. (Maximumprinzip) Sei u ∈ C 2 (U) mit Lu ≥ 0. Die Funktion u habe ein<br />
Maximum in einem Punkt x 0 ∈ U, also u(x 0 ) = sup x∈U u(x). Dann ist u konstant.<br />
Lemma. Seien A eine positiv semidefinite und B eine negativ semidefinite reelle<br />
symmetris<strong>ch</strong>e Matrix. Dann ist Spur(AB) ≤ 0.<br />
Zum Beweis des Lemmas genügt es, eine der beiden Matrizen zu diagonalisieren. Um<br />
das Maximumprinzip zu beweisen, führen wir die Annahme, u sei ni<strong>ch</strong>t konstant, zu<br />
einem Widerspru<strong>ch</strong>. Sei M = u(x 0 ). Ist u ni<strong>ch</strong>t konstant, dann existiert ein offener<br />
Ball B, dessen Abs<strong>ch</strong>luss ¯B ⊆ U ist, und so dass u < M auf B und u(x 1 ) = M<br />
für einen Randpunkt x 1 ∈ ∂B. Sei x 2 ein auf der Verbindungsstrecke zwis<strong>ch</strong>en x 1<br />
Version: 18. Februar 2000<br />
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