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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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24. Verglei<strong>ch</strong>ssatz von Rau<strong>ch</strong><br />

Da in die Jacobiglei<strong>ch</strong>ung (23.1.1) der Krümmungstensor einer Riemanns<strong>ch</strong>en Mannigfaltigkeit<br />

(M, g) eingeht, liegt es nahe, dass aus S<strong>ch</strong>ranken für die Krümmung<br />

Abs<strong>ch</strong>ätzungen für Jacobifelder gewonnen werden können. Eine derartige Aussage<br />

ist Inhalt des Verglei<strong>ch</strong>ssatzes von Rau<strong>ch</strong>, der, grob gespro<strong>ch</strong>en, besagt, dass bei<br />

verglei<strong>ch</strong>baren Ausgangsbedingungen die Jacobifelder einer negativer gekrümmten<br />

Mannigfaltigkeit entlang einer Geodätis<strong>ch</strong>en stärker wa<strong>ch</strong>sen als die einer positiver<br />

gekrümmten. Da Jacobifelder die Ableitung der Exponentialabbildung bes<strong>ch</strong>reiben,<br />

und da man die Jacobifelder der Räume konstanter Krümmung kennt, ergeben si<strong>ch</strong><br />

Folgerungen für die Längenverzerrung dur<strong>ch</strong> Normalkoordinaten und für die Lage<br />

der konjugierten Punkte auf einer Geodätis<strong>ch</strong>en.<br />

24.1. Verglei<strong>ch</strong>ssatz von Rau<strong>ch</strong>. Seien (M, g) und (M ∗ , g ∗ ) Riemanns<strong>ch</strong>e Mannigfaltigkeiten<br />

derselben Dimension, und seien c : [a, b] → M und c ∗ : [a, b] → M ∗<br />

Geodätis<strong>ch</strong>e mit ‖ċ‖ = ‖ċ ∗ ‖. Es gelte<br />

(a) c ∗ hat keine zu c ∗ (a) längs c ∗ konjugierten Punkte, und<br />

(b) Für alle t ∈ [a, b] und alle Vektoren X ∈ T c(t) M und X ∗ ∈ T c ∗ (t)M ∗ sind die<br />

S<strong>ch</strong>nittkrümmungen<br />

K(ċ(t), X) ≤ K ∗ (ċ ∗ (t), X ∗ ).<br />

Seien J und J ∗ Jacobifelder längs c und c ∗ mit den Eigens<strong>ch</strong>aften<br />

(c) 〈J, ċ 〉 = 〈J ∗ , ċ ∗ 〉 = 0,<br />

(d) J(a) = 0 und J ∗ (a) = 0<br />

(e) ‖(∇ t J)(a)‖ = ‖(∇ t J ∗ )(a)‖.<br />

Dann gilt<br />

‖J(t)‖ ≥ ‖J ∗ (t)‖<br />

auf [a, b]. Gilt in dieser Unglei<strong>ch</strong>ung für einen Wert t 0 ∈ (0, a] das Glei<strong>ch</strong>heitszei<strong>ch</strong>en,<br />

dann ist für alle t ∈ [0, t 0 ]<br />

K(ċ(t), J(t)) = K ∗ (ċ ∗ (t), J ∗ (t)).<br />

Ist J ∗ ≠ 0, dann ist J ∗ (t) ≠ 0 für alle t ∈ (a, b], und die Funktion<br />

ist monoton wa<strong>ch</strong>send.<br />

t ↦→ ‖J(t)‖<br />

‖J ∗ (t)‖<br />

Die Aussage des Satzes lässt si<strong>ch</strong> gut am Beispiel von Sphären unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er<br />

Radien 1/ √ κ verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>en. Der Beweis wird zeigen, dass die Voraussetzung<br />

Version 17. Juli 2000<br />

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