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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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Beweis. Seien V 1 , . . . , V n parallele Vektorfelder längs c, die für jeden Wert t ∈ [a, b]<br />

eine Basis von T c(t) M bilden, und sei J ein Vektorfeld längs c. Dann ist J = J i V i<br />

mit gewissen Komponentenfunktionen J i , und es gilt ∇ t J = (J i ) ′ V i . Außerdem ist<br />

R(V i , ċ)ċ = a i k V k mit Koeffizienten a i k ∈ C ∞ ([a, b]), und damit R(J, ċ)ċ = J i a i k V k .<br />

Die Jacobiglei<strong>ch</strong>ung ist daher äquivalent zum linearen System gewöhnli<strong>ch</strong>er Differentialglei<strong>ch</strong>ungen<br />

(J k ) ′′ + a i k J i = 0 (k = 1, . . . , n). (23.1.2)<br />

Die Behauptung folgt (siehe 9.5). QED<br />

Bemerkung. Ist ∇R = 0 auf M, dann ist R(V i , ċ)ċ ein paralleles Vektorfeld längs<br />

c, und damit sind die Koeffizienten a k i konstant. Das Differentialglei<strong>ch</strong>ungssystem<br />

(23.1.2) läßt si<strong>ch</strong> dann explizit lösen. Riemanns<strong>ch</strong>e Mannigfaltigkeiten mit<br />

parallelem Krümmungstensor, also mit ∇R = 0, heißen lokalsymmetris<strong>ch</strong>e Räume.<br />

Beispiele lokalsymmetris<strong>ch</strong>er Räume sind die Räume konstanter Krümmung und<br />

Liegruppen mit biinvarianter Riemanns<strong>ch</strong>er Metrik. Man folgert das lei<strong>ch</strong>t aus den<br />

jeweiligen Formeln für den Krümmungstensor in (20.6.1) und 21.4.<br />

Lemma 3. Seien J 0 , J ′ 0 ∈ T c(a)M, und sei γ : (−ε, ε) → M differenzierbar mit<br />

˙γ(0) = J 0 . Sei H die Variation<br />

H(s, t) = exp γ(s)<br />

(<br />

(t − a)P<br />

γ<br />

s,0 (ċ(a) + sJ ′ 0) ) . (23.1.3)<br />

Dann ist das Variationsvektorfeld J(t) = ∂H/∂s(0, t) das Jacobifeld längs c mit den<br />

Anfangswerten J(a) = J 0 und (∇ t J)(a) = J ′ 0 .<br />

Insbesondere ist also jedes Jacobifeld längs c das Variationsvektorfeld einer Variation<br />

mit geodätis<strong>ch</strong>en Na<strong>ch</strong>barkurven c s = H(s, ·). Um si<strong>ch</strong>erzustellen, dass H auf<br />

(−ε, ε) × [a, b] definiert ist, muß ε nötigenfalls verkleinert werden, da (M, g) ni<strong>ch</strong>t<br />

als vollständig vorausgesetzt ist.<br />

Beweis. Da die Kurven c s = H(s, ·) Geodätis<strong>ch</strong>e sind, ist J jedenfalls ein Jacobifeld.<br />

Zu zeigen bleibt, dass J(a) = J 0 gilt und (∇ t J)(a) = J ′ 0. Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ist<br />

J(a) = ∂H (0, a) =<br />

d ∂s<br />

ds ∣ exp γ(s) (0) = d 0<br />

ds∣ γ(s) = J 0<br />

0<br />

und<br />

(∇ t J)(a) = (∇ t ∂ s H)(0, a)<br />

= (∇ s ∂ t H)(0, a)<br />

∣<br />

= ∇ ∣s=0 s P γ s,0 (ċ(a) + sJ 0 ′ )<br />

= 0 + J 0 ′ ,<br />

wie behauptet. QED<br />

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