DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch
DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch
DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
dass 〈r, n〉 = 〈˜r, ñ〉 ist. Lemma 1(3) zeigt dann h ij = ˜h ij , und für die zweiten<br />
Fundamentalformen folgt<br />
wie behauptet. QED<br />
II M | U = h ij dw i ⊗ dw j<br />
= ¯h ij ◦f dw i ⊗ dw j<br />
= f ∗ (¯h ij d ¯w i ⊗ d ¯w j )<br />
= f ∗ (II ∣<br />
¯M f(U)<br />
),<br />
13.4. Eiflä<strong>ch</strong>en. Wir betra<strong>ch</strong>ten nun Eiflä<strong>ch</strong>en, also kompakte zusammenhängende<br />
differenzierbare Flä<strong>ch</strong>en im R 3 mit überall positiver Gaußkrümmung. Eine Teilmenge<br />
A ⊆ R n heißt konvex, wenn für je zwei Punkte aus A au<strong>ch</strong> deren Verbindungsstrecke<br />
in A enthalten ist.<br />
Satz (Hadamard). Sei M ⊆ R 3 eine Eiflä<strong>ch</strong>e. Dann ist M orientierbar, und für<br />
jede Wahl einer Orientierung ist die Gaußabbildung n : M → S 2 ein Diffeomorphismus.<br />
Beweis. Man wähle als Einheitsnormalenfeld n etwa dasjenige, für das die beiden<br />
Hauptkrümmungen positiv sind. Nennt man Basen (X 1 , X 2 ) von T p M positiv orientiert,<br />
wenn (X 1 , X 2 , n(p)) eine positiv orientierte Basis von T p R 3 bezügli<strong>ch</strong> der<br />
Standardorientierung ist, so erhält man eine Orientierung von M.<br />
Na<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>nitt 12.5 hat die Ableitung T p n maximalen Rang in jedem Punkt von<br />
M. Also ist n ein lokaler Diffeomorphismus. Daraus folgt, dass das Bild n(M) eine<br />
offene Teilmenge von S 2 ist. Andererseits ist n(M) kompakt, da M kompakt ist<br />
und n stetig. Also ist n(M) au<strong>ch</strong> eine abges<strong>ch</strong>lossene Teilmenge von S 2 , und da S 2<br />
zusammenhängend ist, folgt n(M) = S 2 . Die Gaußabbildung ist also surjektiv und<br />
ein lokaler Diffeomorphismus.<br />
Es bleibt zu zeigen, dass n injektiv ist. Wir skizzieren einen direkten Beweis, ohne<br />
die Einzelheiten auszuführen. Man verglei<strong>ch</strong>e dazu etwa Klingenberg ([Kl1], S.131).<br />
Seien p 0 und p 1 Punkte in M mit n(p 0 ) = n(p 1 ) = ˜p. Wir wählen eine stetige Kurve<br />
c 0 : [0, 1] → M, die p 0 mit p 1 verbindet. Die Bildkurve ˜c 0 = n ◦ c 0 ist eine S<strong>ch</strong>leife<br />
am Punkt ˜p. Da S 2 einfa<strong>ch</strong> zusammenhängend ist, lässt si<strong>ch</strong> diese S<strong>ch</strong>leife stetig<br />
auf den Punkt ˜p zusammenziehen. Man erhält also eine stetige Familie (genauer:<br />
Homotopie) ˜c s (0 ≤ s ≤ 1) von S<strong>ch</strong>leifen an ˜p dergestalt, dass ˜c 1 die konstante<br />
Kurve mit Wert ˜p ist. Den Kurven ˜c s entspre<strong>ch</strong>en “geliftete” Kurven c s in M mit<br />
n ◦ c s = ˜c s , die alle p 0 mit p 1 verbinden. Da c 1 eine konstante Kurve sein muss,<br />
folgt p 0 = p 1 . QED<br />
Exkurs: Überlagerungen. Die Injektivität der Gaußabbildung folgt aus allgemeinen<br />
Eigens<strong>ch</strong>aften von Überlagerungen. Eine (differenzierbare) Überlagerung<br />
von Mannigfaltigkeiten ist eine surjektive differenzierbare Abbildung f : M → N<br />
125