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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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in (0, 0) die partiellen Ableitungen ∂P/∂s, ∂ 2 P/∂s 2 , ∂P/∂t und ∂ 2 P/∂t 2 . Wir untersu<strong>ch</strong>en<br />

nun die gemis<strong>ch</strong>te Ableitung ∂ 2 P/∂s ∂t.<br />

Satz. Es gilt<br />

∂ 2 P<br />

(0, 0) = −R(X, Y ) (16.4.1)<br />

∂s ∂t<br />

P s,t = I − st R(X, Y ) + O(3). (16.4.2)<br />

Insbesondere gilt<br />

R(X, Y ) = − lim<br />

t→0<br />

P t,t − I<br />

t 2 . (16.4.3)<br />

Dabei bezei<strong>ch</strong>net das “Landaus<strong>ch</strong>e Symbol” O(3) eine Funktion mit Werten im Vektorraum<br />

T p M und mit der Eigens<strong>ch</strong>aft, dass der Quotient O(3)/(s 2 + t 2 ) 3/2 in einer<br />

Umgebung von (s, t) = (0, 0) bes<strong>ch</strong>ränkt ist. Man bea<strong>ch</strong>te, dass diese Bedingung<br />

unabhängig von der Wahl einer Norm auf T p M ist.<br />

Beweis. Na<strong>ch</strong> dem Taylors<strong>ch</strong>en Satz, angewandt auf die vektorraumwertige Funktion<br />

(s, t) ↦→ P s,t , sind die Beziehungen (16.4.1) und (16.4.2) glei<strong>ch</strong>bedeutend. Um<br />

nun (16.4.2) zu beweisen, setzen wir X und Y zu Vektorfeldern längs H fort dur<strong>ch</strong><br />

die Definitionen<br />

X(σ, τ) = ∂H<br />

∂σ<br />

∂H<br />

(σ, τ) und Y (σ, τ) = (σ, τ).<br />

∂τ<br />

Sei Z ein weiteres differenzierbares Vektorfeld längs H. Für i = 1, 2, 3, 4 bezei<strong>ch</strong>ne<br />

P i die Parallelvers<strong>ch</strong>iebung längs der Kurve c i von ihrem Anfangspunkt zu ihrem<br />

Endpunkt. Wir setzen abkürzend ∇ s = ∇/∂s. Die Auswertung eines Vektorfeldes<br />

längs H in den vier Ecken des Re<strong>ch</strong>tecks [0, s] × [0, t], also an den Stellen (0, 0),<br />

(s, 0), (s, t) und (0, t), bezei<strong>ch</strong>nen wir in dieser Reihenfolge dur<strong>ch</strong> Ans<strong>ch</strong>reiben eines<br />

Index 0, 1, 2 und 3. Es ist also zum Beispiel<br />

Z 2 = Z(s, t) und ∇ s Z 3 = (∇ s Z)(0, t).<br />

Wir ma<strong>ch</strong>en wiederholt Gebrau<strong>ch</strong> von der Taylorformel (15.3.1) in der Form<br />

P c 0,tZ(t) − Z(0) = t ∇ t Z(0) + t2 2 ∇ t∇ t Z(0) + O(3)<br />

mit vers<strong>ch</strong>iedenen Kurven c. Mit diesen Festlegungen ist<br />

P s,t Z 0 − Z 0 = P 4 P 3 P 2 P 1 Z 0 − Z 0<br />

= P 4 P 3 P 2 (P 1 Z 0 − Z 1 ) + P 4 P 3 (P 2 Z 1 − Z 2 )<br />

+ P 4 (P 3 Z 2 − Z 3 ) + P 4 Z 3 − Z 0<br />

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