21.11.2013 Aufrufe

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6. Tensorfelder, Faserbündel<br />

Ersetzt man in der Definition des Tangentialbündels T M einer differenzierbaren<br />

Mannigfaltigkeit die Tangentialräume T p M dur<strong>ch</strong> die Tensorräume Tr s(T<br />

pM), so<br />

gelangt man zum Bündel der (r, s)–Tensoren auf M, das selbst wieder die Struktur<br />

eine differenzierbaren Mannigfaltigkeit trägt. Die Analoga zu den Vektorfeldern<br />

heißen Tensorfelder. Da lokale Koordinaten Basen für die Tangentialräume T p M<br />

liefern, lassen si<strong>ch</strong> Tensorfelder dur<strong>ch</strong> Komponentenfunktionen bes<strong>ch</strong>reiben, so wie<br />

wir das im Spezialfall der Vektorfelder und au<strong>ch</strong> der Eins–Formen bereits getan<br />

haben. In der Praxis ist ein Tensorfeld oft als eine Abbildung gegeben, die (r + s)–<br />

Tupeln, bestehend aus r Vektorfeldern und s Eins–Formen, reellwertige Funktionen<br />

auf M zuordnet, und die multilinear über dem Ring C ∞ (M) der differenzierbaren<br />

Funktionen ist. Eine entspre<strong>ch</strong>ende Charakterisierung liefert Satz 6.8.<br />

Tensorbündel sind spezielle Beispiele von Vektorraumbündeln und, allgemeiner,<br />

Faserbündeln. Auf diese Begriffe gehen wir zum Abs<strong>ch</strong>luss des Kapitels kurz ein.<br />

Im Folgenden ist (M, A) eine n–dimensionale differenzierbare Mannigfaltigkeit. Differenzierbarkeit<br />

bedeutet Differenzierbarkeit von der Klasse C ∞ . Wir verwenden<br />

die Summationskonvention aus Abs<strong>ch</strong>nitt 5.8.<br />

6.1. Tensorbündel. Die Menge<br />

Tr s M = ⋃<br />

p∈M<br />

T s<br />

r (T pM)<br />

heißt das Bündel der r–fa<strong>ch</strong> kovarianten und s–fa<strong>ch</strong> kontravarianten Tensoren, oder<br />

kurz: Bündel der (r, s)–Tensoren auf M. Die Projektion π : Tr sM → M ordnet<br />

jedem Tensor A ∈ Tr s (T p M) seinen Fußpunkt π(A) = p zu.<br />

Spezialfälle sind uns bereits begegnet: Es ist T0 0 M = M × R, außerdem ist<br />

T0 1 M = ⋃<br />

(T p M) ∗∗ = ⋃<br />

T p M = T M<br />

p∈M<br />

das Tangentialbündel und T1 0M = T ∗ M das Kotangentialbündel von M. Dem<br />

Muster von T M und T ∗ M folgend, führen wir nun auf Tr s M die Struktur einer<br />

differenzierbaren Mannigfaltigkeit ein, und definieren dann (r, s)–Tensorfelder als<br />

S<strong>ch</strong>nitte des Bündels π : Tr sM → M, das heißt als Abbildungen A : M → T r sM mit<br />

π ◦ A = id M . Da die Einzelheiten denen bei T M analog sind, werden wir uns hier<br />

kurz fassen.<br />

6.2. Bes<strong>ch</strong>reibung in lokalen Koordinaten. Ist A ∈ T s<br />

r (T p M), und ist (ϕ, U)<br />

eine Karte an p, dann gibt es eindeutig bestimmte Zahlen A i1···i r<br />

j 1···j s<br />

, die Komponenten<br />

von A bezügli<strong>ch</strong> der Karte (ϕ, U) dergestalt, dass gilt<br />

p∈M<br />

A = A i1...i r<br />

j 1...j s<br />

dx i1 | p ⊗ · · · ⊗ dx ir | p ⊗ ∂<br />

∂x j1 ∣ ∣∣∣p<br />

⊗ · · · ⊗<br />

Version: 18. Februar 2000<br />

46<br />

∂<br />

∂x js ∣ ∣∣∣p<br />

(6.2.1)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!