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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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wenn also in der Notation aus Abs<strong>ch</strong>nitt 7.7 gilt<br />

L a∗ X = T L a ◦ X ◦ L −1<br />

a = X.<br />

Da die Gruppenoperation µ differenzierbar ist, ist jedes linksinvariante Vektorfeld<br />

differenzierbar. Ist e ∈ G das neutrale Element und ist X e ∈ T e G, dann existiert<br />

genau ein linksinvariantes Vektorfeld X auf G mit X(e) = X e , definiert dur<strong>ch</strong><br />

X(a) = (T L a )X e<br />

für a ∈ G. Wählt man eine Basis X 1 (e), . . . , X n (e) von T e G, dann liefert die<br />

Definition X j (a) = (T L a )X j (e) ein linksinvariantes Repèrefeld X 1 , . . . , X n auf G.<br />

Lemma 1. Es existiert genau ein Zusammenhang ∇ 0 auf G mit der Eigens<strong>ch</strong>aft,<br />

dass jedes linksinvariante Vektorfeld X parallel ist, also ∇ 0 X = 0 gilt.<br />

Beweis. Sei X 1 , . . . , X n ein linksinvariantes Repèrefeld auf G und seien Y, Z ∈ V(G).<br />

Dann ist Z = Z i X i mit Komponentenfunktionen Z i ∈ C ∞ (G). Wenn ∇ 0 existiert,<br />

dann ist notwendig ∇ 0 Y Z = Y (Zi )X i + Z i ∇ 0 Y X i = Y (Z i )X i , also<br />

∇ 0 Y Z =<br />

n∑<br />

Y (Z i ) X i . (17.8.1)<br />

i=1<br />

Damit ist die Eindeutigkeit von ∇ 0 gezeigt. Umgekehrt sieht man lei<strong>ch</strong>t, dass<br />

na<strong>ch</strong> Wahl eines linksinvarianten Repèrefeldes dur<strong>ch</strong> (17.8.1) ein Zusammenhang<br />

definiert wird, für den alle linksinvarianten Vektorfelder parallel sind. Wegen der<br />

Eindeutigkeit ist dieser Zusammenhang unabhängig von der Wahl des linksinvarianten<br />

Repèrefeldes. QED<br />

Lemma 2. Eine differenzierbare Kurve c : I → G ist genau dann eine Geodätis<strong>ch</strong>e<br />

von ∇ 0 , wenn c Integralkurve eines linksinvarianten Vektorfeldes X ∈ V(G) ist.<br />

Beweis. Ist c eine Integralkurve von X, also ċ = X ◦ c, dann gilt na<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>nitt<br />

15.1<br />

∇ 0 ċ<br />

dt<br />

= ∇0 (X ◦ c)<br />

dt<br />

= ∇ 0 ċ X = 0.<br />

Also ist c eine Geodätis<strong>ch</strong>e von ∇ 0 . Nun sei umgekehrt c eine Geodätis<strong>ch</strong>e, t 0 ∈ I<br />

und a = c(t 0 ). Sei X das linksinvariante Vektorfeld mit X(a) = ċ(t 0 ), und sei<br />

γ : J → G die maximale Integralkurve von X mit γ(t 0 ) = a. Na<strong>ch</strong> dem bereits<br />

Bewiesenen ist γ eine Geodätis<strong>ch</strong>e von ∇ 0 , und es gilt<br />

˙γ(t 0 ) = X(γ(t 0 )) = X(a) = ċ(t 0 ).<br />

Die Eindeutigkeitsaussage für Geodätis<strong>ch</strong>e aus Satz 17.2(b) zeigt nun, dass c = γ| I<br />

gilt. Also ist c Integralkurve des linksinvarianten Vektorfeldes X. QED<br />

176

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