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DIFFERENTIALGEOMETRIE I–II - Homeweb2.unifr.ch

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Für das so definierte Vektorfeld zeigen wir nun ∇X = 0. Dazu genügt es, zu<br />

beweisen, dass X ◦ c längs jeder Kurve c ∈ C ∞ ([0, 1], U) parallel ist. Für festes<br />

t ∈ [0, 1] ist die Eins<strong>ch</strong>ränkung c| [0,t] homotop zur Zusammensetzung γ 1 · γ 2 zweier<br />

radialer Kurven, und na<strong>ch</strong> Konstruktion ist X parallel entlang γ 1 und γ 2 . Da na<strong>ch</strong><br />

Voraussetzung die Parallelvers<strong>ch</strong>iebung von X(c(0)) längs c| [0,t] und längs γ 1 · γ 2<br />

dasselbe ergibt, folgt<br />

Also ist X ◦ c parallel längs c.<br />

P c t,0X(c(0)) = P γ2 P γ1 X(c(0)) = X(c(t)).<br />

(c)⇒(d) Man wählt eine Basis X 1 (p), . . . , X n (p) von T p M und wendet (c) auf jeden<br />

der Vektoren X i (p) an, um das gewüns<strong>ch</strong>te Repèrefeld auf U zu erhalten.<br />

(d)⇒(a) Sei X 1 , . . . , X n ein paralleles Repèrefeld auf U ⊆ M. Na<strong>ch</strong> Definition des<br />

Krümmungstensors ist dann R(X i , X j )X k = 0. Da die Vektorfelder X i an jeder<br />

Stelle von U eine Basis des Tangentialraumes bilden, vers<strong>ch</strong>windet R auf U. QED<br />

Bemerkung. Zum Beweis der Implikation (b)⇒(c) sei bemerkt, dass si<strong>ch</strong> die<br />

Kurve γ 1 · γ 2 als C ∞ –Kurve parametrisieren lässt und dann C ∞ –homotop zu c| [0,t]<br />

ist. Um die etwas mühsame Dur<strong>ch</strong>führung zu vermeiden, könnte man stattdessen<br />

stückweise differenzierbare Kurven und Homotopien betra<strong>ch</strong>ten und Aussage (b)<br />

entspre<strong>ch</strong>end modifizieren.<br />

16.6. Ein zweiter Beweis. Wir skizzieren no<strong>ch</strong> einen zweiten Beweis für die<br />

Implikation (a)⇒(b), der die Beziehung (16.4.2) verwendet. Sei<br />

H : A = [0, 1] × [0, 1] → M<br />

eine differenzierbare Abbildung, p = H(0, 0) und q = H(1, 1). Mit P : T p M → T q M<br />

bezei<strong>ch</strong>nen wir die Parallelvers<strong>ch</strong>iebung längs der Kurve c 1 (s) = H(s, 0) und dann<br />

längs c 2 (t) = H(1, t); mit P ′ : T p M → T q M die Parallelvers<strong>ch</strong>iebung entlang<br />

c 3 (t) = H(0, t), gefolgt von der längs c 4 (s) = H(s, 1). Wir zeigen P ′ = P .<br />

Dazu unterteilen wir das Quadrat A in m 2 Teilquadrate A 1 , . . . , A m 2 der Seitenlänge<br />

1/m und ändern den Weg γ 0 := c 1 · c 2 na<strong>ch</strong> und na<strong>ch</strong> ab in Wege γ 1 , γ 2 , . . . , γ m 2<br />

dergestalt, dass si<strong>ch</strong> γ i+1 von γ i nur dadur<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>eidet, dass das Quadrat A i+1<br />

“anders herum” umfahren wird (Skizze). Na<strong>ch</strong> m 2 sol<strong>ch</strong>er Änderungen erhalten wir<br />

s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> die Kurve γ m 2 = c 3 · c 4 . Bezei<strong>ch</strong>net P i die Parallelvers<strong>ch</strong>iebung entlang<br />

γ i von p na<strong>ch</strong> q, dann ist P 0 = P und P m 2 = P ′ , und na<strong>ch</strong> (16.4.1) gilt wegen R = 0<br />

( 1<br />

)<br />

P −1<br />

i+1 ◦ P i = I + O<br />

m 3<br />

da 1/m die Seitenlänge von A i ist. Daraus folgt<br />

( 1<br />

)<br />

P i+1 − P i = O<br />

m 3<br />

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